05: Decisions

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Was bisher geschah...

Obi-Wan verspricht Padmé, dass er ihren Mann finden wird und reist nach Coruscant, um den Jedi-Rat um Zustimmung für die Suche zu bitten, aber auch, weil er Lin'A als seinen Padawan anerkennen möchte. Der Jedi-Rat erkennt Obi-Wans Konflikt, läßt ihn jedoch nach Tatooin reisen, wo er sich mit einem Kopfgeldjäger trifft, um Informationen zu erlangen. Währenddessen ruft Kanzler Palpatine eine Sitzung gegen den Wunsch des Jedi-Rates ein. Als Senatorin Amidala dem Ruf folgt, kommt es über Coruscant zu einem Angriff und sie verschwindet spurlos. Derweil werden Obi-Wan und Lin'A auf Tatooine angegriffen.

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Obi-Wan starrte den Leichnam seines Informanten fassungslos an. Noch vor weniger als einer Stunde hatte ihm Darf Informationen über Anakin und eine dunkle Bedrohung mitgeteilt, jetzt lag er tot vor ihm und hatte versucht, ihn und seinen Padawan zu töten.

Lin'A! Der Name seines Padawans schoss in seinen Kopf.

Mit schnellen Schritten hatte er den Hangar wieder überquert und war an ihrer Seite. Noch immer lag sie genauso da, wie er sie zurückgelassen hatte. Regungslos und blass. Obi-Wan fuhr sich mit seiner Hand verzweifelt über das Gesicht. Was sollte noch geschehen? Womit hatte er all diese Qualen verdient? Was war in seinem Leben so falsch gelaufen, dass er bestraft werden musste?

Er ließ sich neben Lin'A auf den Knien nieder und hob ihren Körper sanft an. Er konnte ihren Schmerz spüren, aber es hieß auch, dass sie am Leben war. Zu dem Schmerz über die Verletzung seines Padawans mischten sich Wut über die Entführung Padmés und Zorn über die Dummheit Anakins, einfach so zu verschwinden. Mühsam verdrängte er erneut die Frustration in seinem Inneren. Ließ sie kurz in sich wirken und dann durch sich hindurch fließen. Qui-Gon hatte ihn dies gelehrt und er war ein gelehriger Schüler gewesen. Doch in diesem Moment war er sich nicht sicher, ob er auch in Zukunft noch stark genug sein würde, diese Empfindungen abzublocken. Mit ihnen sachlich umzugehen und sich ihnen nicht hinzugeben.

Entsetzt stellte er fest, dass er in großer Gefahr war, die dunkle Seite der Macht zu dicht an sich heranzulassen.

"Alles wird gut", flüsterte er dem Mädchen zu und hob Lin'A auf seine Arme. Er musste sie nach Coruscant bringen. Nur im Tempel der Jedi konnte ihre Verletzung ausreichend behandelt werden.

Er musste warten, um etwas wegen Padmé oder Anakin zu unternehmen. Er musste warten. So schwer ihm das auch fiel.

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Die Straße war finster und nur ab und an eilte jemand vorbei, der nicht gesehen werden wollte. Niemand wollte hier gesehen werden. Sie alle waren Jäger oder Gejagte.

Eine dunkle Gestalt trat aus einem der Hauseingänge und zog sich den Mantel fester um ihren Körper. Schnellen Schrittes eilte die Gestalt, das Gesicht verdeckt von einer Kapuze, die Straße entlang.

Ein heißer Wind ließ den Stoff des braunen Mantels flattern und darunter kamen polierte Lederstiefel zum Vorschein. Stiefel mit silbernen Schnallen. Glänzend und so sauber, als hätten sie nie zuvor den Boden auf Tatooine berührt.

Fast raubkatzenähnlich eilte die Gestalt weiter, bog um eine Häuserecke und verschwand fast ungesehen im Dunkeln einer der Eingänge.

Eine Tür öffnete sich und kurzfristig drang der Lärm von Musik und betrunkenen Leuten nach draußen, dann verstummte die Nacht erneut, als sei nie etwas dergleichen geschehen.

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Obi-Wan starrte auf die bewusstlose Gestalt seines Padawan und schlug die Hände vor sein Gesicht. Er hatte Mühe klar zu denken. Mühe, sich noch länger zu kontrollieren. Die Macht in ihm schien an Stärke zu verlieren.

Star Wars - A New World (1)Where stories live. Discover now