12: Bitter Inside

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Was bisher geschah...

Obi-Wan verspricht Padmé, dass er ihren Mann finden wird und reist nach Coruscant, um den Jedi-Rat um Zustimmung für die Suche zu bitten, aber auch, weil er Lin'A als seinen Padawan anerkennen möchte. Der Jedi-Rat erkennt Obi-Wans Konflikt, lässt ihn jedoch nach Tatooine reisen, wo er sich mit einem Kopfgeldjäger trifft, um Informationen zu erlangen. Währenddessen ruft Kanzler Palpatine eine Sitzung gegen den Wunsch des Jedi-Rates ein. Als Senatorin Amidala dem Ruf folgt, kommt es über Coruscant zu einem Angriff und sie verschwindet spurlos. Derweil werden Obi-Wan und Lin'A auf Tatooine angegriffen. Auf Coruscant erfährt er schließlich, dass Lin'As und sein Angreifer bereits den ehemaligen Meister seines Padawan tötete. Währenddessen wird ein Kopfgeld auf jeden Jedi ausgeschrieben und eine erbitterte Jagd beginnt...

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Die Zeit in der Bar schien still zu stehen. Weder Lin'A, noch ihre Schwester vermochten in diesem Augenblick zu atmen.

Er hatte sich tatsächlich ergeben. Obi-Wan, ihr Mentor, ihr Held.

Lin'A kniff die Augen zusammen und versuchte wieder zu atmen, doch es fiel ihr schwer. Die Angreiferin ließ von der jungen Padawan ab und sprang vom Tisch. Weder Lin'A noch E'Lin machen einen Versuch, nochmals anzugreifen. Es hatte einfach keinen Sinn. Ihr Meister hatte sein Lichtschwert deaktiviert und stand abwartend am anderen Ende des Raumes. Die beiden jungen Frauen wussten, dass sie keine Chance gehabt hätten. Weil er es so wollte.

Das Leder ihrer Kleidung knatschte, während die dunkel gekleidete Angreiferin einem Raubtier gleich auf den jungen Jedi-Meister zuging.

Obi-Wan spürte die Anspannung in sich. Anspannung und ungeheure Wut. Seine Gedanken kreisten um Vergeltung und um Mord. Doch er hatte sich im Griff. Seine Waffe blieb deaktiviert, sein Äußeres schien emotionslos. Aber er wusste nicht, wie lange er diese Gefühle noch unterdrücken konnte. Sie brannten förmlich in ihm. Zusammen mit einem weiteren Gefühl, dass er sich nicht eingestehen wollte.

Er war nicht wie Anakin. Er war nicht wie andere Jedi, die der dunklen Seite nachgegeben hatten. Er war nie so gewesen. Immer hatte er sich kontrollieren können. Immer. Und doch spürte er mit einem Male, dass es ihm zunehmend schwerer fiel, diesen Status aufrecht zu erhalten.

Die Angreiferin nahm ihm das Lichtschwert aus den Händen, während sich ihre Waffe an seine Schläfe drückte. Ihre Augen beobachteten aufmerksam jeden Wimpernschlag, den der Jedi-Meister tat. Dann zog sie sich zurück, einer Raubkatze gleich, geschmeidig in ihren Bewegungen und immer auf dem Sprung.

"Lasst die beiden gehen."

Nisa drehte sich um und sah den Jedi aufmerksam an. Etwas in seiner Stimme irritierte sie. "Warum sollte ich?"

"Weil sie Euch nichts getan haben." Obi-Wan sah seiner Gegnerin direkt in die Augen.

"Habt Ihr auch nicht", erwiderte sie und lächelte. Kalt. Berechnend.

"Wer seid Ihr?", zischte der Jedi und zeigte zum ersten Mal seine Verärgerung, in dem er die Augen zusammenkniff.

Nisa sah ihn aufmerksam an. Gefühle. Der Jedi zeigte Gefühle.

Mit zwei großen Schritten trat sie wieder dichter an ihn heran und betrachtete ihn mit schräg zur Seite gelegtem Kopf. "Ihr seid nicht, wie die Jedi, denen ich bisher begegnet bin."

"Ist das so?!" Seine Stimme hatte einen gefährlichen Unterton.

Sie lächelte. Ein Lächeln voller Zynismus und trotzdem in einer seltsamen Weise schön. "Eigentlich sollte ich hier die Fragen stellen." Amüsement schwang in ihrer Stimme mit, während sie ihn zu umkreisen begann.

Star Wars - A New World (1)Where stories live. Discover now