20: Archerontic

43 1 4
                                    

Kurzer Warnhinweis: Dies ist keine Padme/Anakin Lovestory. Wer das erwartet, sollte nicht weiterlesen.

Was bisher geschah...

Obi-Wan verspricht Padmé, dass er ihren Mann finden wird und reist nach Coruscant, um den Jedi-Rat um Zustimmung für die Suche zu bitten, aber auch, weil er Lin'A als seinen Padawan anerkennen möchte. Der Jedi-Rat erkennt Obi-Wans Konflikt, lässt ihn jedoch nach Tatooine reisen, wo er sich mit einem Kopfgeldjäger trifft, um Informationen zu erlangen. Währenddessen ruft Kanzler Palpatine eine Sitzung gegen den Wunsch des Jedi-Rates ein. Als Senatorin Amidala dem Ruf folgt, kommt es über Coruscant zu einem Angriff und sie verschwindet spurlos. Derweil werden Obi-Wan und Lin'A auf Tatooine angegriffen. Auf Coruscant erfährt er schließlich, dass Lin'As und sein Angreifer bereits den ehemaligen Meister seines Padawan tötete. Währenddessen wird ein Kopfgeld auf jeden Jedi ausgeschrieben und eine erbitterte Jagd beginnt...

++++

Nisa spürte die Angst, die in ihrem Inneren hoch kroch, während sich ihre Kehle allein durch die Macht des Sith immer mehr zuschnürte. Sie wollte versuchen mit ihren Händen das unsichtbare Band von sich zu ziehen, doch sie berührte nur ihre eigene Kehle. Ein ergebnisloses Unterfangen. Sinnlos. Nutzlos.

Die Angst in ihren Gliedern wurde stärker, das Gefühl von Schwärze und Unendlichkeit kam näher. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sollte das wirklich ihr Ende sein? Getötet von der dunklen Seite der Macht. Getötet von der Seite, die sie immer unterstützt hatte und dessen sie Teil gewesen war. Teil des Bösen, der machtvollen Seite bis sie jenen Jedi kennen gelernt hatte, der es verstanden hatte, ihr und sein Schicksal gleichermaßen in eine Bahn zu lenken.

++++

Padmé saß am Boden und starrte noch immer auf den abgetrennten Kopf des Sith. Ihre Finger zitterten, nein, ihr ganzer Körper zitterte. Doch nicht wegen des Anblicks, sondern, weil in ihrem Inneren eine Angst erwacht war, die sie bis zu diesem Augenblick nur einmal empfunden hatte, als Anakin verschwunden war.

Langsam, fast zögerlich drehte sie ihren Kopf in die Richtung, in der sie Garen, Obi-Wans Freund, vermutete und sah den Korridor entlang.

„Geht zu Garen!", hallte es in ihrem Kopf nach.

Obi-Wan hatte bitter geklungen, bitter und verletzlich. Verletzlicher als sie je vermutet hätte.

Hatte sie ihn richtig verstanden? War da wirklich mehr wie Freundschaft, die er für sie empfand? War sie schuld daran, dass ein Jedi nach dem nächsten fiel?

Wie konnte Obi-Wan sich mit Anakin vergleichen? Mit dem einst so herzlichen und doch so egozentrischen jungen Mann, der zwar eine tiefe Liebe für sie empfand, dessen Liebe aber nicht tief genug schien, um bei ihr zu bleiben, statt sich seiner Eitelkeit zu ergeben.

Wie konnte er sich mit ihm vergleichen? Obi-Wan, der treusorgende, liebevolle Mensch, dessen Güte ihr Herz erwärmte und schon immer hatte erwärmen können. Der junge Jedi, der seit sie sich kannten zu einem reifen, verantwortungsbewussten erwachsenen Mann herangereift war. Ein Mann, der sein eigenes Leben mehr als ein Mal der Gerechtigkeit unterordnete.

Padmé ließ ihren Blick in die andere Richtung schweifen, in die Obi-Wan gegangen war.

Sie wusste, dass er nicht mehr bei Kräften war, sie wusste ebenso, dass er nicht wollte, dass sie sich in seiner Nähe befand. Jedes seiner Worte hatte sie aufgesogen und in sich eingeschlossen. Dennoch wusste sie ebenso gut, dass sie nicht einfach dasitzen und warten oder ihm gar den Rücken zu kehren konnte. Sie musste etwas tun. Auch wenn sie Gefahr lief, ihr eigenes Leben dabei zu riskieren.

Egal was Obi-Wan empfand, egal, wie sehr sie fürchtete, dass er der dunklen Seite näher kam, dieses tiefe innige Gefühl, das sie für ihn empfand, dieses Gefühl, das sie bisher als unergründlich tiefe Freundschaft empfunden hatte, ließ nicht zu, dass sie davon lief.

Star Wars - A New World (1)Where stories live. Discover now