𝟭𝟱. | 𝗠𝗔𝗧𝗦 & 𝗝𝗨𝗗𝗘

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𝐌𝐚𝐭𝐬

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𝐌𝐚𝐭𝐬

9. Spieltag, Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund

Es ist die 45. Spielminute. Der Ball fliegt in meine Richtung. Ohne weiter darüber nachzudenken, schieße ich ihn mit dem ersten Kontakt in Richtung Tor. Und im nächsten Moment höre ich schon das laute Jubeln der mitgereisten Fans. Er ist tatsächlich reingegangen. Nie hätte ich erwartet, aus dieser Distanz ein Tor zu erzielen. Während meine Teamkollegen auf mich zu kommen, um mich zu beglückwünschen, hören ich den Stadionsprecher den aktuellen Spielstand durch die Lautsprecher ansagen. Und mit einer verdienten 2:0 Führung gehen wir in die Halbzeitpause.

Die Fans sind immer noch laut am Jubeln, als wir uns alle in den Tunnel Richtung Umkleide begeben. Mit Adrenalin durchflutet und stark verschwitzt lasse ich mich auf der Bank in der Kabine nieder. Unser Trainer ist schon im vollen Gange uns über seinen Plan für die zweite Halbzeit zu informieren, doch für einen Moment blende ich seine Worte einfach aus. Ich bin gerade dabei mir mein nasses und mit Grasflecken verschmutztes Shirt auszuziehen, um es mit einem frischen auszutauschen, als ich merke, wie sich eine Person neben mir nieder lässt. Oberkörperfrei schaue ich auf und blicke in das Gesicht von Jude, welcher sein breites Grinsen, seit meinem Tor nicht verloren hat. Wie auch schon wenige Minuten zuvor auf dem Platz, nimmt er mich wiederholt in den Arm.

Vorhin war Jude der erste gewesen, welcher auf mich zu gerannt ist, um mich zu umarmen. Und wie auch jetzt genieße ich seine Berührung. Vielleicht ein wenig zu sehr, für wie es unter Teamkollegen oder Freunde normal wäre. Der jüngere klopft mir noch einmal auf den Rücken, bevor er sich von mir löst und mich mir ein neues Trikot anziehen lässt.

"That was fucking great you know. Such a beautiful goal." flüstert Jude mir zu, bedacht unseren Trainer nicht zu stören beziehungsweise um sich davor zu schützen, eine Standpauke fürs Plaudern zu erhalten. Und auch wenn er nicht der erste ist von dem ich diese Worte höre, bedeuten sie mir irgendwie mehr als die meiner anderen Kollegen.

Plötzlich spüre ich, wie der Engländer mir einen zarten Kuss auf die Wange haucht, bevor er aufspringt und auf seinen Platz verschwindet. Es passiert alles so schnell, dass ich im ersten Moment gar nicht realisiere was gerade passiert ist. Doch als ich das angenehme Kribbeln an der Stelle spüre, wo Sekunden zuvor noch Judes Lippen meine Haut berührt haben, weiß ich, dass ich mir all dies nicht eingebildet habe. Zeit mir weiter den Kopf über diese Situation zu zerbrechen, habe ich jedoch nicht. Und nur kurze Zeit später, stehen wir alle versammelt auf dem Rasen, bereit für die nächsten 45 Minuten.

Nach dem Spiel

Auswärtssiege sind doch immer etwas tolles. Natürlich geht nichts über das Gefühl, zu Hause vor der gelben Wand mit all unseren Fans einen Triumph zu feiern, doch ein deutlicher Sieg außerhalb Dortmunds kann manchmal genauso schön sein. Noch lange feiern wir auf dem Rasen und nachdem ich noch ein kurzes Interview, für ich weiß gar nicht mehr welchen Sender, gegeben habe, begebe ich mich als einer der letzten in die Kabine. Immer noch ist jeder bester Laune und die laute Musik kann man schon von weitem durch die Tür dröhnen hören. Doch irgendetwas in mir hält mich zurück mich vollkommen auf dieses Glücksgefühl einzulassen. Und zu sagen ich wüsste nicht was es ist, wäre eine Lüge.

𝐅𝐨𝐨𝐭𝐛𝐚𝐥𝐥 𝐨𝐧𝐞 𝐬𝐡𝐨𝐭𝐬 || 𝐛𝐨𝐲 𝐱 𝐛𝐨𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt