𝟯𝟮. | 𝗘𝗗𝗜𝗡 & 𝗡𝗜𝗖𝗢

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𝐍𝐢𝐜𝐨

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𝐍𝐢𝐜𝐨

"Kommst du später auch noch?" Karim schnippst mir wie schon so oft heute gegen meinen Kopf, während wir uns auf unserem Weg Richtung Umkleiden befinden. "Klar." murmele ich mehr oder weniger überzeugt von dem Plan heute noch mit den Jungs feiern zu gehen. Ich streife mir mein verschwitztes Trainingsshirt über den Kopf. Karim ist schon auf dem Weg den Rest unserer Freundesgruppe zu suchen, als mein Blick in das kleine anliegende Büro unseres Trainers fällt. Schon während des Trainings kam mir Edin's Verhalten komisch vor, unkonzentriert und geistig abwesend, doch als ich sehe wie er mit seinem Kopf auf dem Tisch an seinem Schreibtisch sitzt, beschließe ich nach dem rechten zu sehen.

Ich zögere einen Moment, bevor ich leise die Tür zum Büro weiter öffne und hineintrete. Der Raum ist nur schwach beleuchtet und ich kann die Anspannung förmlich spüren, die darin hängt. Edin hebt den Kopf und seine müden Augen treffen auf meine. Ein kurzes Lächeln huscht über sein Gesicht, doch es verschwindet genauso schnell, wie es gekommen ist.

"Hey", flüstere ich leise und schließe die Tür behutsam hinter mir. "Alles in Ordnung?" Edin senkt seinen Blick und starrt auf seine Hände, die vor ihm auf dem Schreibtisch liegen. Ein Moment der Stille liegt zwischen uns, während ich darauf warte, dass er etwas sagt. Doch seine Worte bleiben aus und ich beschließe, vorsichtig weiterzugehen.

"Du wirkst in letzter Zeit irgendwie anders. Angespannt. Ist etwas passiert?" Meinen Besorgnis um Edin spiegelt sich in seiner Miene wider, als er langsam den Kopf schüttelt. "Es ist nichts. Mach dir keine Sorgen." Doch ich kann sehen, dass er lügt. Es fällt ihm schwer, darüber zu reden, und ich respektiere seine Entscheidung, doch irgendetwas in mir treibt mich an, ihm beizustehen. Ich nehme also neben ihm Platz und lasse meinen Blick durch das Büro schweifen, während Stille den Raum einnimmt.

"Wenn du reden möchtest, bin ich hier", sage ich ruhig und lege meine Hand vorsichtig auf seine. Edin sieht mich überrascht an, seine Augen voller Verwirrung. Es ist, als ob er nicht erwartet hätte, dass jemand sich um ihn kümmert, dass jemand erkennt wie schlecht es ihm momentan geht. Sein Griff um meine Hand wird fester, und für einen Moment fühlt es sich an, als ob wir beide in dieser kleinen Welt aus uns und dem Trainerbüro gefangen sind.

Und so beginnt Edin langsam zu erzählen. Von den Höhen und Tiefen, die ihn in letzter Zeit begleiten. Von seinen Ängsten und Zweifeln, die ihn plagen. Von einem gebrochenen Herzen, das ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Die Worte fließen aus ihm geradezu heraus, als ob sie seit Langem darauf gewartet hätten, gehört zu werden.

Ich höre zu, halte seine Hand fest und versuche, ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht alleine ist. Dass ich hier bin und ihn verstehe. Während er spricht, spüre ich, wie sich die Grenzen zwischen uns langsam auflösen. Unsere Blicke treffen sich immer wieder, und es ist, als ob wir uns auf einer tieferen Ebene verstehen, ohne dass es ausgesprochen werden muss. Der Raum um uns herum verschwindet, und es gibt nur noch uns beide. Es ist ein Moment der Verletzlichkeit und des Vertrauens, der uns näher zueinander bringt.

Nachdem Edin seine Geschichte geteilt hat, legt sich eine befreiende Stille über das Büro. Die Worte hängen noch in der Luft, als wir uns tief in die Augen schauen. In diesem Moment wird klar, dass zwischen uns eine besondere Verbindung besteht, eine Anziehung, die wir bisher unausgesprochen gelassen haben.

Vorsichtig streichele ich mit meinem Daumen über Edins Handrücken und lächle ihm aufmunternd zu. "Danke, dass du mir das erzählt hast. Es bedeutet mir viel, dass du mir vertraust." Edins Lippen zucken zu einem schüchternen Lächeln. "Es fällt mir schwer darüber zu reden, aber bei dir fühlt es sich anders an. Es ist, als ob du mich wirklich verstehst."

Wir bleiben noch eine Weile im Büro sitzen, schweigend, doch es ist alles andere als unangenehm. Worte sind nicht mehr nötig. Langsam erheben wir uns von den Stühlen und stehen uns gegenüber. Edin nimmt meine Hand und zieht mich sanft zu sich heran. Unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, und ich kann seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren.

In diesem Moment gibt es kein Zurück mehr. Behutsam finden meine Lippen seine, während ich meine Hände in seinen Nacken lege, um den Abstand zwischen unserer Körper noch weiter zu verringern. Es ist ein Kuss, der alle Emotionen, die wir bisher zurückgehalten haben, freisetzt. Es ist ein Kuss voller Sehnsucht, Verlangen und der Hoffnung auf etwas Neues.

Meine Atmung wird von Sekunde zu Sekunde schneller, das Verlangen nach Edin größer und unsere Bewegungen intensiver. Wir halten uns gegenseitig fest als ob wir nie wieder loslassen wollen. Die Zeit scheint stillzustehen, während wir uns in diesem Moment verlieren. Doch gleichzeitig wissen wir beide, dass es außerhalb dieses Büros eine Welt gibt, die all dies nicht akzeptieren wird. Eine Welt in welcher dies nicht okay ist. Und als wir uns voneinander lösen, weiß ich dass so etwas nie wieder passieren wird. Nie wieder passieren darf.

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⎯ ❝ 𝙖𝙪𝙩𝙝𝙤𝙧 '𝙨 𝙣𝙤𝙩𝙚 ❞ ⎯
uhm I'm kinda back I guess :/
ich will nix versprechen und dann wieder verschwinden, aber ich werde versuchen mir nochmal mehr Zeit für meine Geschichten zu nehmen, um diese weiterzuschreiten oder zu überarbeiten.

𝙡𝙤𝙫𝙚, 𝙀𝙢 <3

𝐅𝐨𝐨𝐭𝐛𝐚𝐥𝐥 𝐨𝐧𝐞 𝐬𝐡𝐨𝐭𝐬 || 𝐛𝐨𝐲 𝐱 𝐛𝐨𝐲Where stories live. Discover now