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𝐊𝐚𝐢
"Scheiße Kai." ist das letzte was ich Julian schreien höre, bevor ich falle, der Griff um das Handtuch in meiner Hand immer noch fest.
𝐉𝐮𝐥𝐢𝐚𝐧
"Scheiße Kai!" schreie ich, als der Jüngere plötzlich in dem Türrahmen zu seiner Wohnung mit geschlossenen Augen zusammenklappt, wobei sein Kopf unsanft auf den Boden trifft. Erst jetzt fällt mir das voller Blut beschmierte Handtuch um seine Finger herum auf. Fuck. Fuck. Fuck. Während ich mit meiner rechten Hand im meiner Hosentasche nach meinem Handy suche, greife ich mit meiner linken nach Kai's Kopf und bette ihm auf meinem Schoß. "Kai! Fuck wach auf." meine Stimme zittert. Vorsichtig schlage ich gegen Kai's Wange in der Hoffnung er öffnet seine Augen. Seine wunderschöne Augen, welche vor wenigen Sekunden so leer waren, wie ich sie noch nie gesehen habe.
"Jule?" Mein Herz setzt für einen Sekunde aus, bevor es in doppelter Geschwindigkeit weiter schlägt. Meine Atmung beruhigt sich etwas, doch meine Stimme finde ich erst wieder, als mir auffällt, dass die Frau vom Notruf nun schon zum zweiten Mal nachgefragt hat, wie sie mir behilflich sein kann. Nachdem ich mich entschuldigt habe, schildere ich ihr in wenigen Worten die Situation. Obwohl Kai wieder bei Bewusstsein ist, besteht sie darauf jemanden vorbei zuschicken, anstatt mich alleine mit ihm ins Krankenhaus fahren zu lassen. Vielleicht ist diese Idee aufgrund meiner zitternden Händen und mittlerweile von Tränen verschleierten Augen gar nicht so blöd. Ich soll einfach weiterhin bei Kai bleiben und darauf achten, dass seine Augen geöffnet bleiben, wenn möglich etwas Wasser besorgen und das Handtuch weiter auf seine offene Wunde pressen. Mit immer noch einem mulmigen Gefühl befolge ich ihre Anweisungen und warte angespannt auf Hilfe. Der Gedanke daran, dass ich schuldig für Kai's aktuelle Situation bin, lässt mich auch nicht los, als ich in dem sterilen, weißen Flur des Krankenhaus sitze, nur wenige Türen von ihm entfernt.
"Hey." meine Stimme ist ruhig, kaum hörbar und noch immer ist mir von all der Aufregung schwindelig. Und ich bin nicht einmal derjenige, der in dem unbequemen Krankenhausbett liegt. Langsam gehe ich auf Kai zu. Er sieht friedlich aus, doch gleichzeitig so schwach und verletzlich wie noch nie zuvor. Sein jetziger Anblick schmerzt mehr als all die Worte, welche er mir gestern noch an den Kopf geworfen hat. So viel mehr.
Ein Tag zuvor
"Julian ich - ich hasse dich. Ich ..." Kai's Stimme bricht, genau wie das Glas, welches wenige Sekunden zuvor noch in seiner Hand war. Ich schrecke zusammen. Die Scherben glänzen in der Abendsonne.
"Fick dich. Fick dich und am Besten gleich noch den Typ dem dieses Shirt gehört. Fick ihn die ganze Nacht und lass dich hier nie wieder blicken. Verpiss dich einfach." Kai scheint seine Worte wieder gefunden zu haben und mit diesen schubst er mich durch die Tür, bevor er mir diese vor meinem Gesicht zuschlägt. Frustriert raufe ich mir die Haare und ich spüre wie sich meine Augen langsam mit Tränen füllen. Ich warte in der Hoffnung Kai würde sich umdrehen, die Tür öffnen und mir eine Chance geben mich zu erklären. Meine Faust findet die harte Steinwand des Gebäudes und bevor ich das Treppenhaus zu Kai's Wohnung mit blutigen Knöcheln verlasse, schlage ich noch ein paar mal gegen diese.
Ich kann nichts essen. Ich kann nicht schlafen. Die große Leere in meinem Bett hält mich die ganze Nacht wach. Unruhig wälze ich mich hin und her, während ich darauf warte, dass die Sonne aufgeht. Doch die Sonnenstrahlen erreichen nie mein Zimmer. Irgendwann haben meine Augen aufgehört zu tränen, weinen wollte ich trotzdem. Stattdessen fallen dicke Regentropfen auf die kalte graue Straße, als ich meine Wohnung verlasse. 7:24 Uhr. Wie ich Kai kenne ist er schon wach. Und wenn ich heute den Kai antreffe, welchen ich die letzten 4 Jahre kennenlernen durfte, wird er mir eine Chance geben. Es in seinem gutmütigen Herz finden mir die Tür zu öffnen und mich anzuhören.
Flashback Ende
"Sag." Kai's kratzige Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ich blicke in seine noch immer leeren Augen. Erst jetzt realisiere ich, was er gesagt hat, seine Aufforderung. Wie in den letzten Stunden so oft fahre ich mir über mein Gesicht und suche verzweifelt nach den passenden Worten. Jetzt wo Kai mir eine Chance gibt, das was ich mir mehr als alles andere gewünscht habe, weiß ich nicht was ich sagen soll. Die Tür des Krankenzimmers öffnet sich und eine junge Krankenpflegerin etwa in meinem Alter betritt mit einem Clipboard unter dem arm den Raum. Ihre langen blonden Haare trägt sie in einem strengen Zopf, doch ihr ehrliches Lächeln lässt sie direkt freundlich wirken.
10 Minuten und einen Besuch von dem Chefarzt höchstpersönlich, auch wenn er nur das wiederholt hat, was auch schon die nette Dame zuvor erklärt hat, später sitze ich neben Kai's Bett. Meine Mund habe ich noch immer nicht aufbekommen. "Jule." flüstert der Jüngere. Der kleine Finger seiner rechten Hand zuckt für einen kurzen Moment und bevor ich mich versehe, lege ich meine Hand auf seine. Kai's Haut ist kalt, was mich dazu veranlagt, nachdem er nicht zurückweicht, noch ein bisschen fester an ihm festzuhalten.
"Ich ... ich weiß doch auch nicht was passiert ist. Mir ging es scheiße. Wegen Fußball, dem Druck der Presse, deinem bevorstehender Wechsel. Meine Panikattacke haben sich wieder verschlimmert, bis ich sie auch im Training bekommen habe. Ich wollte doch nur abends mit meinen Teamkollegen etwas trinken gehen. Einfach alles für ein paar Stunden vergessen. Das letzte woran ich mich erinnern kann, ist wie dieser eklige Typ, welchem ich anscheinend unsere ... deine Adresse verraten habe, mich in deinen Hausflur Richtung Wohnzimmer drängt. Ich weiß gar nicht wie ich es geschafft habe ihn wieder loszuwerden. Aber du musst mir glauben, dass ich dich nie betrügen würde Kai. Nie. Auch als mein Kopf schon von all dem Alkohol gedröhnt hat und ich an meinem tiefsten Punkt war, die Dunkelheit mich komplett eingenommen hat, war alles an was ich denken konnte du. In dem Moment, als er wütend aus deiner Wohnung gestürmt ist, war es mir unglaublich peinlich, dass ich nicht von Anfang an zu dir gekommen bin, wie ich es eigentlich das letzte mal versprochen hatte, als es mir so schlecht ging. Und ich bereue es. So sehr ..."
"Unsere Adresse Jule. Und Unsere Wohnung." wispert Kai, bevor er mich mit seiner Hand näher an sich ran zieht und seine Lippen zärtlich auf meine legt, ein Kuss voller Vergebung, Verständnis und Liebe.
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⎯ ❝ 𝙖𝙪𝙩𝙝𝙤𝙧 '𝙨 𝙣𝙤𝙩𝙚 ❞ ⎯ hat ein bisschen gedauert huch
freut mich, dass sich so viele einen Part zwei gewünscht haben hoffe er gefällt euch, ich bin um ehrlich zu sein nicht so ein Fan :/
wie immer alles ein bisschen offen, aber mir gefällt es irgendwie besser immer nur über einen kleinen Ausschnitt zu schreiben, ohne einen konkreten Anfang und ein konkretes Ende freue mich wie immer über Feedback <3
nehme übrigens noch pairing Vorschläge für die dritte "Never ..." Geschichte entgegen ..