1. Hast du den Stoff?

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Amara P.O.V.

„Und..hast du den Stoff?", fragt Antonio mich aufdringlich. Seine Augen funkeln im Mondschein und dem Licht der Straßenlaternen als ich ihm die Päkchen mit den Pillen zeige. Sein Anblick löst in mir nichts als Ekel und Wut aus. „Gut gemacht Kleine..deine Belohnung bekommst du dann bei mir Zuhause..", sagt er während er mir aufdringlich ein Stück näher kommt. Angeekelt gehe ich langsam zurück um ihm auszuweichen, bis ich an die kalte Wand hinter mir gedrückt werde. Angespannt drehe ich den Kopf zur Seite und spüre wie mein Körper zu zittern beginnt. „F-f-fass mich nicht an..", flüstere ich unsicher als seine Lippen meinem Hals näher kommen. Da wir uns in einer kaum beleuchtenden Seitengasse befinden ist mir klar, dass ich hier auf mich alleine gestellt bin. Niemand wird mir hier helfen. Abrupt blickt er auf und sieht mich wütend an. Seine Mimik spannt sich an und seine Hand ballt sich zu einer Faust. Plötzlich packt er mit einem festen Griff meinen Hals und drückt mich mit einer Wucht gegen die Wand. „Pass mal auf wie du mit mir redest...du solltest dankbar sein, dass ich dir dein Leben finanziere. Also sei nicht so undankbar..du schuldest mir was für meine Großzügigkeit.", droht er mir und drückt meinen Hals so fest, dass ich mir sicher bin ich würde ersticken.

Als er mich mit einem Ruck loslässt falle ich auf den harten Boden. Ich schnappe nach Luft und huste angestrengt um wieder Sauerstoff zu erlangen. „Du kannst wieder zu mir kommen, wenn du dich eingekriegt hast...bis dahin kannst du schon mal noch mehr von dem Zeugs auftreiben.", sagt er während er das Päckchen voller Pillen vor meinem Gesicht herumwedelt. Ohne einen Blick auf mich zurückzuwerfen, dreht er sich um und geht. Ich nehme nur verschwommen war wie er sich langsam von mir entfernt. Als er schließlich komplett aus meiner Sichtweite ist seufze ich erleichtert auf. Meine Atmung hat sich wieder halbwegs beruhigt. Ich versuche aufzustehen und merke wie meine Beine vor der Angst immer noch zittern. Wo soll ich denn jetzt nun hin?

Seit dem Tod meiner Eltern vor 1 Jahr bin ich auf mich alleine gestellt. Nur 2 Wochen nach ihrem Tod hat mich Antonio eines nachts in einer Bar gefunden als ich betrunken auf der Männertoilette in meinem eigenen Erbrochenen lag. Er hat mich zu ihm mit nachhause genommen und sich um mich gekümmert. Anfangs war er noch gut zu mir. Ich verliebte mich in ihn und wir wurden ein Paar. Dann ging alles bergab. Er hat begonnen mich anzuschreien, wenn ich ohne ihm rausgehen wollte, er hat angefangen daheim Drogen zu nehmen und schließlich ganze Drogenpartys in der Wohnung zu schmeißen. Und ich wurde zu derjenigen die die Drogen auftreiben musste. Wenn ich einmal mit zu wenig Drogen heimkam, wurde er gewalttätig. Er begann mich zu schlagen, aber so, dass niemand Verdacht schöpfen würden. Aus diesem Grund bekam niemand mit dass mein Oberkörper, Oberarme und Beine, mit blauen Flecken übersäht waren. Er zwang mich dazu immer Shirts mit langen Ärmeln zu tragen damit niemand Verdacht schöpft. Ich wollte weglaufen. Jedoch war die Angst immer zu groß. Abgesehen davon wusste ich nie wohin. Ich hatte keine Freunde und meine Familie war tod. Aus diesem Grund bin ich jetzt hier gelandet. Das ist mein Leben.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt