78. Es reicht

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Wir verweilen für ein paar Sekunden in der Umarmung bis ich mich schließlich wieder langsam von ihm löse.

„A-amara es tut mir leid...dass ich so ein Arschloch z-zu dir war..."

„Alles gut Luca...ich bin froh, dass wir darüber reden konnten...denkst du du kannst auch mit Damian darüber reden?"

Lucas Blick schweift hinter mich. Ich drehe mich um und sehe wie Damian an der Wand lehnt und uns beobachtet. Als er sieht, dass wir ihn beide ansehen kommt er langsam auf uns zu.

„Ich dachte du gehst schon mal vor?", frage ich ihn verwirrt.

„Amara du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich aus den Augen lasse..vor allem nicht wenn er in der Nähe ist..". Sein Blick schweift auf Luca.

„Arschloch..", flüstert Luca vor sich hin.

„Was hast du gerade gesagt?", entgegnet ihm Damian und geht einen Schritt auf ihn zu. Sofort stelle ich mich zwischen die Beiden und versuche Distanz zu schaffen.

„Leute ich denke nicht, dass das der passende Ort ist um über die Situation zu reden..", versuche ich die Situation in eine bessere Richtung zu lenken.

„Scheint als wär deine Freundin klüger als du.."

„Was soll das jetzt heißen?! DU bist doch derjenige der mich immer provoziert! Verdammte scheisse ich weiß doch was passiert ist, aber du hättest Amara da nicht mitreinziehen müssen!!", schreit Damian ihn an.

„Tut mir leid Damian, wie kann ich nur so kalt sein und eine Person verletzten die du liebst..", sagt Luca sarkastisch, wobei bei den letzten Wörtern seine Stimme abbricht.

„Luca..es tut mir..Verdammt es tut mir doch leid! Ich kann es nicht rückgängig machen!!"

„Du hast meinen Bruder getötet."

Bei den Worten spüre ich einen Stich im Herz. Und ich merke, dass es Damian genau so gehen muss, da er gerade jegliche Farbe in seinem Gesicht verloren hat.

„Luca bitte...es war ein Unfall..ich wollte doch nicht dass.."

„Ich hab dir doch vertraut!! Du hast gesagt du passt auf ihn auf, dass er nicht abstürtzt wegen Olivia!! Diese Schl*mpe war Gift für ihn!! Sie war der Teufel in Person und du bist mit dem Teufel ins Bett gegangen, weil du deinen Schw*nz nicht bei dir behalten kannst und alles flachlegen musst.."

„Pass auf was du sagst, Amara steht immerhin noch neben uns..", drohend geht Damian noch einen Schritt auf ihn zu. Mit meiner Hand auf seiner Brust versuche ich ihn etwas zurückzuhalten.

„Sei froh dass du Amara noch hast..sowas kann schnell gehen Damian.."

„ES REICHT! Das besprecht ihr ein anderes Mal....", versuche ich die Situation vorm Eskalieren zu retten.

Wortlos geht Damian wieder etwas zurück. Sein Körper ist total angespannt.

„Ihr könnt jetzt gehen..", sagt Luca und sieht dabei Damian emotionslos in die Augen.

Ohne noch etwas zu sagen nimmt Damian meine Hand und wir gehen.

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Erschöpft von der Nacht liegen wir im Bett, doch ich kriege kein Auge zu.

„Amara..?", flüstert Damian mir zu.

„Jaa?"

„Kannst du nicht schlafen, Süße?"

„Nicht wirklich...ich denke noch so viel nach..ich sehe Luca einfach jetzt mit anderen Augen..sein ganzes Verhalten, macht jetzt einfach Sinn.."

„Er hätte es nicht so handhaben dürfen..er hätte dich nicht mitreinziehen müssen.."

„Wieso habt ihr nie darüber geredet?"

Angespannt atmet Damian aus.

„Wir standen beide unter Schock...ich hatte enorme Schuldgefühle...er seinen Bruder verloren...es war einfach so viel...ich wünschte wir hätten es anders geregelt.."

„Es is noch nicht zu spät..."

„Ja du hast recht.."

Seine Hand greift vorsichtig zu mir. Er berührt mich an meiner Taillie und zieht mich behutsam näher zu sich. Die Wärme seines Oberkörpers fühlt sich auf meiner Haut an wie Sonnenstrahlen. Sofort fühle ich mich entspannter.

„Denkst du du kannst einschlafen?", flüstert er mir zu während er mit seiner Hand über meinen Kopf und durch meine Haare streicht.

Mit einem Nicken beantworte ich seine Frage und schließe meine Augen.

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Durch ein undefinierbares Geräusch werde ich mitten in der Nacht geweckt. Plötzlich spüre ich wie mich jemand rüttelt.

„Amara!! Wach auf!! Hey!! Amara!!", gestresst rüttelt Damian mich an meinen Schultern.

„Jaaaa was ist los?", verwirrt öffne ich schließlich meine Augen und sehe wie er komplett gestresst versucht mich wachzurütteln.

„Damian?? Ich bin doch schon wach, was ist los?"

Langsam dämmert es mir. Ich denke er träumt gerade.

„Damian...wach auf!!", sage ich leise um ihn nicht zu erschrecken. Vorsichtig nehme ich seine Hände von mir runter. Aprupt schreckt er auf.

„Amara?!", fragt er gestresst und ich höre an seiner Stimme, dass er wach ist.

„Jaa? Was ist denn los?"

Ohne mir zu antworten atmet er voller Erleichterung aus und schließt mich in seine Arme. Sein Oberkörper ist voller Schweiß und ich spüre wie er leicht zittert.

„Damian?? Was ist denn los?" frage ich nochmal.

„Es war nur ein Traum...", antwortet er und drückt mich noch fester zu sich.

„Was hast du denn geträumt?"

Langsam löst er sich wieder von mir.

„Lucas Aussage..ich kann den Typ nicht einschätzen...und wie er meinte, dass ich aufpassen soll, da es schnell passieren kann dass man eine Person verliert die man liebt...wusste ich sofort dass er von dir redet...Verdammt ich kann den Typ nicht einschätzen...wenn er dir etwas antun würde könnte ich mir das nie verzeihen Amara.."

Seine Atmung verschnellert sich wieder.

„Hey alles gut! Er war einfach verletzt und wütend!! Mir passiert nichts..mir wird auch nichts passieren...nicht solang du bei mir bist"

„Vielleicht ist genau das dass Problem..Wenn er dir wehtut dann bin ICH Schuld...dann ist meine Liebe zu dir der Auslöser...Amara lieber sterbe ich, als dass du durch mich auch nur irgendwie verletzt wirst.."

„Damian...ich verspreche dir...es wird nichts passieren.. und deine Nähe zu mir ist der Grund warum ich mich sicherer fühle, als ich es jemals zuvor getan habe. Deine Nähe fühlt sich so gut an..daran wird Luca nichts ändern...daran wird niemand etwas ändern..."

Erleichtert atmet Damian aus. Seine Hände umgreifen mein Gesicht und er zieht mich zu sich in einen liebevollen Kuss.

„Ich liebe dich Amara.."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt