66. Lass es mich erklären

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Amara P.O.V.

„Also hattest du keinen Drogendeal mit Anotonio hinter meinem Rücken?"

Als die Worte meinen Mund verlassen wechselt sich schlagartig Damians Gesichtsausdruck.

Er wird blass und sieht mich mit einem Ausdruck an den ich gerade nicht zu deuten weiß. Langsam nimmt er seine Hände von meinem Gesicht weg und sieht mich überfordert an.

„A-amara...i-ich...", beginnt er zu stottern beendet seinen Satz jedoch sofort wieder.

Mein Puls beginnt heftig zu schlagen und ich spüre wie mir übel wird. Wäre es eine Lüge würde er mir doch einfach sofort sagen, dass es alles nicht stimmt.

Obwohl ich die Nachrichten zwischen ihm und Antonio gelesen habe, hatte ein winziger Teil in mir Hoffnung es wäre alles nur eine Lüge gewesen.

„Was??? Spucks doch aus!!", schreie ich ihn an und die Tränen beginnen meine Wangen hinunterzulaufen.

„Amara bitte lass es mich wenigstens erklären..", versucht er mich zu besänftigen.

„Okay du hast 1 Minute Zeit, dann gehe ich..",

„Es tut mir leid..ich musste es tun...", beginnt er zu erklären und seine Stimme wird zittrig.

„Aber ich wollte es doch gar nicht dass musst du mir glauben!! Und das mit dem Schuldenausgleich ist totaler Blödsinn!! Amara ich würde doch nie etwas tun was dich in Gefahr bringen könnte! Eher würde ich sterben"

Für einen kurzen Augenblick sehe ich ihn einfach schweigend an.

„Die Minute ist vorbei", antworte ich ihm kalt und sehe ihm mit nichts als Enttäuschung in die Augen. Ich weiß gerade einfach nicht was ich denken soll.

„Amara bitte lass es m..."

„Die Minute ist vorbei!!", schreie ich nun lauter und gehe an ihm vorbei Richtung Schulgebäude.

Ich kann es nicht fassen. Er hat tatsächlich zugegeben, dass er all die Zeit einfach mit Antonio Kontakt hatte und auch noch einen scheiss Deal am laufen.

Wieder im Schulgebäude angekommen laufe ich benommen Richtung Toilette. Ich stürze mich über die Kloschüssel und sofort beginne ich zu würgen. Da ich nicht viel gegessen habe kommt nur etwas Flüssigkeit hoch.

Schmerzhaft krampft mein Magen und ich lasse mich an die Wand hinter mir fallen. Ich kann gerade meine Gefühle überhaupt nicht zuordnen. Enttäuschung. Schock. Wut.

„Ihhh verpiss dich, das hier ist das Mädchenklo du Creep!!!!", höre ich eine grelle weibliche Stimme von draußen sagen.

„Verpiss du dich doch wenn du ein Problem damit hast...", entgegnet ihr eine männliche Stimme. Es ist Damian. Ist er mir ernsthaft nachgerannt?

Plötzlich zucke ich zusammen als es an der Tür des WCs in dem am Boden sitze klopft.

„Ich komm jetzt rein okay?", höre ich Damian sagen und im selben Moment öffnet er mit einem Ruck die Tür.

Damian P.O.V.

Zusammengekauert lehnt Amara an der Wand neben der Toilette und sieht mich erschöpft an. Ihre Mascara ist vom Weinen verwischt und ich weiß dass ich der Auslöser für ihre Tränen bin. Der Anblick bricht mir mein Herz.

„Wieso hast du das getan..?", fragt sie mich komplett fertig mit zittriger Stimme.

„Komm ich hilf dir auf..", sage ich und bücke mich zu ihr herunter um ihr auf zu helfen.

Wütend schubst sie mich an meiner Brust von sich weg.

„Fass mich ja nicht an!!!"

„Amara bitte lass es mich erklären...bitte.."

„Wieso sollte ich dir überhaupt noch vertrauen?"

„Weil ich alles was ich gemacht habe nur getan habe, damit ich dich beschützen kann. Das musst du mir glauben."

Vorsichtig gehe ich vor ihr in die Hocke.

„Ich würde doch niemals etwas tun, was dich in Gefahr bringen könnte. Hätte mich Antonio nicht gezwungen die Drogen für ihn zu besorgen, wäre der Typ schon längst tot."

Fragend sieht sie mich an. Ich merke, dass sie über meine Worte nachdenkt.

„D-dich gezwungen? W-wie meinst du..?"

„Ich erkläre dir alles. Aber zuerst bringen wir dich zu mir nach Hause."

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt