25. Dreckig

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Amara P.O.V.

Die ersten Lichtstrahlen treffen auf meine Augen und lassen mich langsam erwachen. Langsam und schmerzhaft. Mein Kopf fühlt sich an als würde er gleich explodieren.

Gequält drehe ich mich vom Licht weg und öffne langsam meine Augen. Ach du Scheisse, ich hab gestern doch etwas zu viel erwischt. Sofort muss ich meine Augen wieder schließen weil sich gerade alles dreht.

Moment. Das Bett was ich gerade verschwommen wahrgenommen habe...das ist nicht meines.

Schlagartig reisse ich die Augen auf und setze mich auf. Verdammt. Zu schnell.

Ich springe auf und laufe zum Mülleimer der an der Wand gegenüber steht und übergebe mich darin. Bah. Das schmeckt immer noch nach Alkohol.

Irritiert sehe ich mich im Raum um und erkenne wo ich bin..bei Damian. „Scheisse Amara du musst echt weniger trinken", flüstere ich leise vor mich hin. Ich kann doch nicht jedes mal in Damians Bett aufwachen wenn ich zu viel trinke. Ich nehme mein Handy vom Nachtkästchen. 07.12 Uhr.

Langsam kommen wieder die Bilder des Abends zurück. Flaschendrehen...Luca....Damian wie er Luca eine knallt....und oh mein Gott ich hab versucht Damian zu verführen und mit ihm zu schlafen.

Ich merke wie vor Scham mein Herz zu pochen beginnt und mir heiß wird. Das is mir definitiv zu peinlich. Ich muss hier weg. Ich bin echt froh, dass er abgelehnt hat. Zumindest kann ich mich dunkel dran erinnern dass er sofort wieder meine Hose zugemacht hat als ich sie öffnen wollte. Und das obwohl er der Fuckboy schlechthin der Schule ist. Sollte ich mich beleidigt fühlen? Naja. So oder so, nochmal gut ausgegangen.

Ich nehme den Mülleimer und gehe ins Badezimmer. Ich spüle alles aus und stelle den sauberen Eimer wieder in sein Zimmer. Wo ist er überhaupt?

Ich ziehe wieder meine Klamotten von gestern an und nehme den unangenehmen Duft von Schweiss und Rauch wahr als ich mir das Shirt überziehe. Ich lege seine Jogginghose und das T-Shirt zusammen und hinterlasse es ordentlich am Bett.

Leise um ihn nicht zu wecken und peinliche Gespräche zu vermeiden tapse ich aus dem Zimmer und schleiche mich die Treppe hinunter. Meine Schuhe liegen verteilt am jeweiligen Ende der Garderobe. Rasch schlüpfe ich rein und öffne die Tür. Fuck. Das Geräusch der Tür war lauter als geplant. Naja jetzt gibts kein zurück.

Zügig gehe ich raus und schließe die Tür hinter mir. Im schnellen Schritt verlasse ich die Einfahrt seines Hauses. Bei der Bewegung meiner Schritte dreht sich mein Magen wieder um und ich muss mich am Straßenrand übergeben. Verdammt, ich hoffe keiner hat das gesehen. Als ich aufblicke merke ich wie mich ein Nachbar kopfschüttelnd anstarrt während er seinen Vorgarten giesst. „Einen wunderschönen guten Morgen", rufe ich ihm sarkastisch zu und dreh mich um um zügig weiter zu gehen. Na toll, in der Nachbarschaft brauche ich mich echt bald nicht mehr zeigen.

In der Wohnung angekommen geh ich erstmals unter die Dusche. Ich lehne erschöpft meinen Kopf gegen die Wand in der Dusche, lass das Wasser auf meinen Nacken prasseln und denke nach. Über den Abend, Damian, die Drogen...Antonio...die Männer...die Berührungen.

Ich spüre wie meine Atmung schneller wird. Ich bekomme immer schwerer Luft und mein Herz fühlt sich an als würde es gleich aus meiner Brust springen. Ich fühle mich so dreckig. Ich will die Berührungen dieser Männer nicht mehr spüren.

Ich packe mir den Waschschwamm und reibe ihn mir voller Kraft überall wo die Hände der Männer waren. Meine Oberschenkel. Meine Arme. Mein Hals. Ich spüre den Schmerz des intensiven Reibens und er lenkt mich für einen Moment ab. Die Tränen verschwinden unter dem herunterprasselnden Wasser. Langsam beruhigt sich meine Atmung wieder und ich lasse den Schwamm einfach fallen.

Erschöpft steige ich aus der Dusche und wickel mich in ein Handtuch ein. Ich krame in meiner Schublade und hole mir 2 Schmerztabletten die ich mir beide gleich einwerfe raus. Ein Schluck Wasser nach. Fertig.

Ich schleppe mich ins Bett und lass mich darauf fallen. Ein Blick auf die Uhr. 09.05 Uhr. Naja, Zeit etwas Schlaf nachzuholen...

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt