47. Von Hoffnung zu Angst

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Amara P.O.V.

„Na lässt du heute auch mal die Schule ausfallen?", fragt mich Leona während ich ihr Haus betrete. Verdammt es ist ja Montag. „Ähm ja ich werde mich wohl krank melden, muss mich noch etwas vom Wochenende erholen..", antworte ich ihr.

„Kann ich absolut verstehen, so gehts mir auch..dann werden wir uns heute mal einen schönen Tag machen würde ich sagen...", sagt sie lächelnd.

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Es ist mittlerweile Mittag und wir haben unsere Zeit hauptsächlich damit verbracht in ihrem Bett zu liegen und Netflix zu schauen, während wir uns durch ihre Snackvorräte durchprobiert haben. Obwohl mir die Zeit mit ihr und der Abstand zu Antonio echt gut tun, fühle ich mich innerlich aufgewühlt.

Damian war die letzten Tage so rücksichtsvoll mir gegenüber und heute morgen war er auf einmal wie ausgewechselt. Um was ging es in dem Telefonat heute Morgen nur und wieso wollte er es mir nicht sagen?

Ich versuche alle Gesprächsschnipsel die ich gehört habe zu rekonstruieren. Anfangs sagte er irgendwas von „sag du hast guten Stoff für ihn" und ich kann mich dunkel dran erinnern den Namen Marco herausgehört zu haben. Geht es etwa um einen Deal? Aber wieso sollte er es mir verheimlichen er weiß doch, dass ich über seine Geschäfte Bescheid weiß. Und wer ist dieser Marco? Etwa der Dealer von dem ich mir immer die Drogen besorgt habe?

„Amara?", unterbricht Leona meine Gedanken.

„Ähm ja?"

„Worüber denkst du denn nach?", fragt sie und sieht mich dabei neugierig an.

„Ach nichts wichtiges.."

„Geht es etwa um Damian?" fragt sie grinsend und dreht den Fernseher etwas leiser.

„W-was nein..wieso sollte ich den an Damian denken?", lüge ich ihr vor.

„Komm schon Amara, ich bin doch nicht blöd. Und blind bin ich auch nicht...ich sehe doch wie ihr euch gegenseitig anseht..also erzähl!! Was läuft da zwischen euch?"

Okay scheinbar bringt es nichts ihr etwas vorzumachen.

„Ich weiß es nicht wirklich...anfangs konnte ich ihn ehrlich gesagt nicht mal wirklich ausstehen..und er mich auch nicht, denke ich...aber irgendwie haben wir uns dann doch immer mehr verstanden und er war so anders zu mir....", beginne ich ihr mein Herz auszuschütten „er war rücksichtsvoll und hat mir manchmal echt geholfen...aber....", unterbreche ich meinen Satz und verliere mich in meinen Gedanken.

„Aber was?", hakt Leona neugierig nach.

„..aber heute war er wieder so kalt zu mir, wahrscheinlich habe ich mich da zu sehr reingesteigert...", versuche ich das Gespräch zu beenden.

„Amara...man sieht doch, dass er dich mag...ich habe jedes Mal wenn dich jemand falsch ansieht Angst, er könnte die Person gleich umbringen...ich weiß nicht was genau zwischen euch passiert ist, aber eines kann ich dir sagen..ich kenne Damian schon lange, aber so habe ich ihn selbst noch nie erlebt...ich kann ja mal nachhelfen und ihn schreiben...", sagt sie lächelnd und greift zu ihrem Handy.

„Was?? Nein auf keinen Fall!", sage ich hektisch. Ohne zu zögern stürze ich mich vorsichtig auf ihr Handy um sie daran zu hindern.

„War doch nur ein Spaß..", sagt sie lachend und legt ihr Handy wieder weg.

„Mann Leona, du hast mir Angst gemacht...das wäre ja echt peinlich gewesen..", antworte ich ihr und kann mir ein Lachen nicht verkneifen.

Neben all dem Spaß muss ich über ihre Worte nachdenken. Ob er mich wirklich so mag wie sie meint?

Das Vibrieren meines Handys unterbricht meine Gedanken. Sofort schnappe ich es mir und hoffe, dass es Damian ist.

Ein Blick auf den Bildschirm verwandelt meine Hoffnung in Angst. Antonio. Er ruft an.

„Ähm ich muss mal kurz telefonieren gehen...", sage ich abwesend zu Leona während ich aufstehe, um aus dem Zimmer zu gehen.

„H-hallo?", sage ich leise mit zittriger Stimme während ich die Tür hinter mir schließe.

Wo bist du?"

„H-hallo Ant-tonio..ähm..ich b-bin bei einer Freundin.."

Wann kommst du wieder heim? Langsam geht mir der Stoff aus..."

Fuck wie komm ich nur aus dieser beschissenen Lage. Ich will nicht schon wieder Stoff besorgen. Vor allem wird mir Damian nichts geben ohne Fragen zu stellen.

„I-i-ich h-habe keinen Stoff..", sage ich und spüre wie die Angst in mir aufsteigt.

WAS?" brüllt er ins Telefon. „Wofür bist du dann dieses Wochenende weggefahren? Zum Spaß?!"

„I-ich wollte was b-besorgen, a-aber..", versuche ich mich zu erklären, doch bevor ich die Chance habe den Satz zu beenden legt Antonio auf.

Verdammt. Was mach ich jetzt nur?

Mein Handy vibriert erneut. Eine Whatsapp Nachricht von Antonio.

A: Du Schl*mpe hast bis Ende der Woche Zeit mir Stoff zu besorgen, sonst kannst du was erleben.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt