JVA 4/5

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Birgit hatte das schon kommen sehen und fing sie auf. Mit Martinshorn brachten sie Jacky in die Klinik, wo sie langsam wieder wach wurde.
Phil saß gerade an einem Bericht, als sein Melder ging. Sofort lief er in OP 1, wo er als Anästhesist die Narkose leiten sollte. Er lief zum Raum als ihn ein Kollege schon alles Berichtet. "Akute innere Blutung, Patientin Weiblich, 19 Jahre, bewusstlos." fasste sein Kollege zusammen. "Haben wir einen Namen und andere Infos?" "Ah ja Jacqueline Wendt." Phil blieb kurz stehen. Seine Kollegin Jacky? Warum? Auch noch bewusstlos? Er lief schnell in den Raum und sah seine Kollegin da liegen. Sofort probierte er sie zu wecken, was sogar funktionierte. "Jacky, hey." meinte Phil zu Jacky, die nur an die Wand starrte. Er drehte ihren Kopf, so dass sie ihn ansah. "Hast du irgendwelche Vorerkrankungen, Allergien oder ähnliches?" fragte Phil. "Nein." "Was hast du das letzte mal gegessen und getrunken?" "Heute Morgen Müsli und getrunken hab ich nur Wasser." "Ok. Bist du mit der OP einverstanden? Was hast du noch für Symptome? Wurdest du schonmal operiert?" fragte Phil, was er rechtlich tun musste. Jacky sah ihn an und überlegte, bevor sie antwortete schloss sie wieder die Augen. "Ok, wir fangen an." informierte Phil sein Team ohne alle Fragen geklärt zu haben. Schnell intubierten sie Jacky und gaben ihr das Narkosemittel. Als man ihren Bauch freimachte sah Phil zum ersten Mal die Auswirkung. Ihr gesamter Bauch war blau. Was war nur passiert?
Während der OP, gingen ihre Werte ziemlich hoch und runter, so dass Phil viel mit Medikamenten nachhelfen musste. Auch danach wollte Jacky nicht aufwachen. Sie begann plötzlich zu schwitzen, zitterte danach wieder, danach ging ihre Temperatur hoch, ihr Herz begann zu rasen, aber der Blitdruck viel. Als man sie extubierte, schlief sie einfach weiter. Phil sah sie traurig an, ihr Gesichtsausdruck sah gequält aus, weshalb er ihr mehr Schmerzmittel gab. Trotz dieser blieb der Gesichtsausdruck angespannt. Was war nur los mit ihr? Sie schoben Jacky in den Aufwachraum, wo sie aufeinmal wach war und Phil ansah. "Du bist wach." stellte er erfreut fest, ihr Gesichtsausdruck war auch wieder entspannter. "Ich komm gleich nochmal zu dir, ruh dich erstmal aus.".
Man brachte die Sanitäterin auf Intensivstation. Jacky lag dort etwas rum, bis sie den OP-Bericht auf dem Nachttisch sah. Diesen las sie natürlich sofort. Warum hatte sie so komisch reagiert? Sie sah sich an wer sie alles operiert hat. Alex war der Chirug, Phil der Anästhesist. Alle anderen kannte sie nicht. Zum Glück, aber warum die beiden?
Ihr Blick schweifte zu ihren privaten Sachen. Langsam stand sei auf und wollte sich umziehen. Die Betonung liegt hier auf wollte, da ihre Sachen ihre Uniform war, mit der sie ganz bestimmt nicht heimlich unterwegs sein könnte. Da viel ihr ein, dass sie in ihrem Spind, den sie im Krankenhaus hatte, da sie manchmal auch dort arbeitete, neue Klamotten hatte. Sie schaltete die Alarme aus und schlich zur Umkliede. Dort fand sie eine schwarze Sporthose und ein schlichtes T-shirt. Als Schuhe nahm sie die von der Arbeit. So konnte sie in den Garten vom Krankenhaus. Als sie dort lief, meinte eine Stimme hinter ihr. "Jacqueline bleib stehen. Jetzt." kam es von hinter ihr, Jacky ignorierte die Stimme und lief weiter, dabei wurde sie schneller. "Jacqueline Wendt ich meins ernst." Sie erkannte zwar das es Alex war, aber irgendwas in ihr sagte ihr weg zu laufen.
War es der volle Name, den er nie sagte? Der Tonfall? Die Situation? Oder das im Gefängnis?
Alex hohlte sie ein und stellte sich vor sie. Er legte seine Arme auf ihre Schultern und drehte sie um. Danch schob er sie Richtung Eingang. "Was wird das, wenn es fertig ist?" fragte Jacky genervt. "Na, ich bring dich zurück. Mich würde ehr interessieren was du gemacht hast, um innere Blutungen in dem Ausmaß zu haben." meinte Alex. Jacky ignorierte das und begann langsamer zu Laufen. "Alles gut?" fragte Alex besorgt. "Ja." brachte Jacky hervor. "Das kannst du jemand anderes erzählen. Was tut weh?" fragte Alex wieder. "Nichts." motzte Jacky und lief wieder wieter. Alex schob sie wieter zum Aufzug, wo sie Phil trafen. "Da bist du, ich hab dich schon überall gesucht." sagte dieser besorgt. Sie fuhren zusammen zur Intensivstation, wo sie auf ihr Zimmer gingen. Jacky bleib stehen. "Der Ausflug ist hier und jetzt vorbei. Leg dich wieder hin." beschwerte sich Alex. Nachdem Jacky zögerte, drückte er sie aufs Bett, bis sie sich endlich hinlegte. "Zufrieden?" fragte sie frech. "Zufriedener." antwortete Phil. Dieser ging auf Jacky zu und wollte die Decke wegziehen, welche von Jacky festgehalten wurden. "Ich will mir nur deine Wunde anschauen." Danach ließ Jacky die Decke los. Zum Glück war die Naht nicht aufgegangen. Alex schloss sie wieder an alles an. Danach hohlten sich beide Stühle und setzten sich zu ihr ans Bett. "Also du hast eine Ruptur am Magen-Darm-Trakt, deswegen auch innere Blutungen. Zwei deiner Rippen sind gebrochen und zwei geprellt. Bei der Narkose gab es mehrere Komplikationen. Erklär ich dir noch. Alles in Allem war es ziemlich knapp. Wurdest schonmal operiert und gab es da Probleme?" fasste Phil die OP zusammen. "Ich wurde glaube ich noch nicht, ah ne, doch ich wurde schonmal operiert, aber da war ich noch ziemlich klein. Ich kann mich nicht wirklich dran erinnern." viel Jacky ein. "Dann ruf gleich deine Eltern an und frag die mal oder ich mach das, wie du willst. Du solltest die aber sowieso mal anrufen und das hier Erzählen." "Beides nicht. Ich sag meinen Eltern ganz bestimmt nicht hiervon Bescheid." meinte Jacky. Sie wollte nicht die Wahrheit sagen, warum sie sie nicht anrufen kann. "Warum nicht? Ich würde sogar meine Eltern noch anrufen." gab Phil zu. "Ich auch." schloss sich Alex an. "Ich halt nicht. Die machen sich nur Sorgen. Warum liege ich überhaupt auf Intensivstation? Ich meine..." fragte Jacky. In dem Moment klopfte es an der Tür. Alex öffnete diese und begrüßte Birgit. "Darf Birgit reinkommen?" fragte Alex die Patientin. "Ja, dann hab ich wenigstens die Hälfte der Einläufe gleich hinter mir." meinte Jacky. "Die hast du dir aber auch verdient. Wie ist die Diagnose?" fragte Birgit Jacky. "Innere Blutungen und Rippenbrüche." "Warum du auf Intensivstation liegst? Weil du während der OP mehrmals fast gestorben wärst. Es ist wirklich knapp gewesen mehrmals." erklärte Phil, die Frage von vorher. "Was aber kein Sinn macht, wenn du hier lieber spazieren gehst." meinte Phil ernst. "Ist dir dein Leben wichtig?" fragte Birgit ernst an ihre Kollegin gerichtet. Diese Überlegte kurz. Ja, an sich schon. Es war ihr aber weniger wichtig, als das ihrer Familie. "Ja." meinte Jacky zögerlich. "Warum setzt du es dann so aufs Spiel? Warum riskiert du dein Leben? Du wusstest schon auf der Wache, dass was nicht stimmt, oder? Wenn nicht sogar noch vorher." redete ihr Birgit ins Gewissen. "Warum wolltest du die OP erst nicht? Warum hast du überlegt, als es sogar klar war, dass du Blutungen hast? Warum bist du weg gegangen? Warum hast du überhaupt vor der Antwort überlegt?" fragte Phil weiter. "Weil." meinte Jacky abwehrend, sie konnte da jetzt nicht drüber reden. "Anderes Thema was ist passiert das du so aussiehst?" "Nichts." "Du weißt wir müssen die Polizei informieren?" fragte Alex. "Ja. Kann das nicht warten?" fragte Jacky. "Nein, leider nicht." Nach einem weiteren Klopfen ging die Tür auf und eine Schwester brachte Essen rein, in dem Moment klingelte die Telefone der beiden Ärzte. Nun waren Birgit und Jacky alleine. "Iss." meinte Birgit und schob das Tablet näher. "Kein Hunger."  antwortete Jacky. Ein weiteres Mal ging die Tür auf und Oli stand in dieser. "Hallo ihr beiden." begrüßte er seine Kolleginnen. "Ich wurde von Alex beauftragt dich nochmal zu untersuchen, da er zu einem Notfall musste. Also wie geht es dir?" hakte Oli nach. "Gut. Darf ich nach Hause?" fangen Jacky sofort. "Nein." "Darf ich auf die normale Station?" "Nein. Hast du noch irgendwelche Symptome?" "Nein. Mir geht es gut." "Keine Schmerzen?" "Nein, immernoch nicht." "Alex meinte eben, dass du vorhin zusammen gezuckt und stehen geblieben bist, vor Schmerzen." berichtete Alex. "Dann hat der sich vertan." "Ich glaube nicht. Ich müsste dich trotzdem mal Untersuchen. Darf Birgit hier drinnen bleiben?" fragte Oli. "Ja." "Kannst du mal deinen Bauch frei machen?" "Nein." "Das war ne rhetorische Frage." meinte Oli und zog die Decke weg. Danach hob er langsam das Oberteil hoch und tastete den Bauch ab. Jacky, welche extreme Schmerzen hatte, legte ihre Hände aufs Gesicht. Dadurch wollte sie vermeiden, dass die anderen sehen, wie sie ihr Gesicht verzieht. "Scheint alles gut zu sein, außer die Schmerzen. Iss dein Essen auf, danach ist Schlafenszeit. Wenn was ist klingel." meinte Oli und ging raus. "Warum gibst du es nie zu wenn du Schmerzen hast?" fragte Birgit. "Ich habe keine Schmerzen." meinte Jacky. "Willst du noch essen?" "Nein." "Dann schlaf mal." meinte Birgit und machte das Licht aus und verließ den Raum. Natürlich tat Jacky das nicht, sie musste weg. Sie sah auf die Uhr. 1. Da war keiner mehr Unterwegs. So schaltete Jacky den Alarm aus und zog ihre Schuhe an. Sie spähte kurz aus dem Türspalt, nahm ihre Sachen und ging. Diesmal schaffte sie es aus dem Krankenhaus. Weit kam sie aber nicht, bis ihr Handy klingelte. Phil. Sie ignorierte es. Danach eine Nachricht: Wenn du nicht in 5 Minuten im Bett liegst, muss ich die Polizei einschalten. Mist. Sie wollte nicht gesucht werden, dann lieber Krankenhaus. So ging sie wieder zurück. Sie schlich sich mit ihrer Zugangskarte rein uns legte sich ins Bett. "Da ist ja unser kleiner Ausreißer." meinte Phil wenig begeistert, als er das Zimmer betrat. "Ich kette dich bald fest." meinte er verzweifelt. "Was sollte das?" hängte er in einem normalen, aber ersten Tonfall hinten dran. "Ich wollte weg." "Das ist klar, aber warum?" Stille. "Warum isst du nicht?" "Ich esse. Ich habe vor dem Dienst nicht gefrühstückt, weil ich verschlafen habe. Dann hab ich zwischendurch ein Müsli gegessen, mehr waren wir nicht auf der Wache. Nach der OP hatte ich kein Hunger." erklärte Jacky. Daraufhin schwiegen beide. "Wegen der Polizei." meinte Jacky leise. "Was ist wegen der Polizei?" "Deswegen bin ich weggegangen.      Und wiedergekommen. Ich will nicht mit der Polizei reden. Es ist doch klar was passiert. Die Fragen woher die Verletzungen kommen, ich werde schweigen, die werden immer weiter fragen, ich werde nicht antworten und so geht es immer weiter." "Warum willst du den nicht erzählen?" fragte der Arzt interessiert. "Weil es schlimmer ist. Und gefährlicher. Am besten ist es wenn ich einfach gesund werde und gut ist es. Wir vergessen das alles einfach." "Ich weiß nicht, ob du das verstanden hast, aber es war verdammt knapp. Wir reden hier von versuchtem Mord oder Totschlag oder schwere Körperverletzung. Es geht hier nicht um eine Delle am Auto." "Ich weiß." "Da bin ich mir nicht so sicher. Bist du müde?" "Nein." "Ok, nochmal lass ich dich nämlich nicht alleine. Du wusstest auf der Wache, dass du wahrscheinlich innere Blutungen hattest, oder?" Jacky blieb daraufhin still. "Ich gebe dir nochmal was zum schlafen." meinte Phil und spritzte etwas in ihren Zugang.
Am nächsten Morgen standen Paul und Stefan in ihrem Zimmer, wodurch sich Jacky erschreckte. "Guten Morgen." bergrüßte Paul sie. "Erschreck mich doch nicht so." meinte diese lachend. "Wir kommen gleich wieder, wir reden erst kurz mit Alex." Die beiden gingen und Phil kam rein. "Hast du eigentlich auch mal frei? Du siehst müde aus." fragte Jacky besorgt, als sie Phils Augenringe sah. "Gleich, aber ich war die ganze Nacht wach. Alles gut bei dir?" "Ja, sag jetzt bitte nicht wegen mir?" "Doch." "Tut mir leid, ich hätte nicht abhauen sollen." "Schon ok. Deine Wunde sieht gut aus." kommentierte Phil. Trotzdem machte Jacky sich Vorwürfe, er war die ganze Nacht wach, wegen ihr. Nachdem sie sich einen neuen Zopf gemacht hatte und woeder menschlicher Aussah, kamen Paul und Stefan rein. "Darf Phil bleiben?" "Ja." "Ok, was ist passiert, dass du diese Verletzungen hast?" "Nichts." "Es kann nicht Nichts passiert sein." "Doch." "Wir können dir nicht helfen, wenn du uns nichts sagst." "Es geht nicht. Ich kann nichts sagen. Wir vergessen das einfach alles und gut ist." meinte Jacky und stand auf. "Bleib liegen!" motzte Phil und drückte sie wieder ins Bett. Paul und Stefan stellten noch weitere Frage, die Jacky ignorierte. "Mein Gott! Ich wurde bedroht, also werde ich es nicht erzählen und die Konsequenzen dazu haben." "Wenn dich jemand bedroht, können wir dir helfen. Wenn man dir schon so weh tut, ist der nächste Schritt nicht harmloser. Vielleicht sogar Mord!" "Es geht nicht um mich, sondern um jemand anderen. So lange man der nichts antut, ist mir der Rest egal." "Hast du deswegen nichts gesagt?" fragte Phil. Jacky nickte zögerlich. "Weißt du wer dich bedroht?"
"Ja, aber ich sag es nicht, da könnt ihr so oft fragen wie ihr wollt."
"Jacky du bist zwar eine tolle Person und eine wirklich gute Freundin, aber du weißt das wir auch andere Methoden haben, um Infos zu bekommen."
"Feel Free" meinte Jacky etwas unbeeindruckt.
"Wen hat er bedroht?"
"Sag ich nicht. Ich möchte nicht das man den Bedrohten involviert."
"Wir können die Person aber beschützen, im Gefängnis stärkere Sicherheit für die Person machen. Es gibt Wege Jacky."
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"Bitte, sonst können wir nicht helfen!"
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"Jacky? Bitte."
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"Du musst uns nur den Namen sagen."
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"Ich verstehe dich nicht Jacky."
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"Die anderen Personen weg gelassen, ist es dir egal was mit dir passiert?"
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"Jacky, geht es dir gut?" fragte nun auch Phil besorgt.
"Ja, ich will schlafen." log Jacky.
"Überleg es dir nochmal. Wir betreiben derweil etwas Recherche, außer du willst es uns schon sagen." probierte es Paul noch ein letztes Mal.
"Ok, dann nicht. Wir sehen uns und werde schnell wieder gesund." verabschiedeten die beiden sich.

OS von ASDSWhere stories live. Discover now