Lehrer 2/5

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"Hallo, können wir kurz reinkommen?" fragte Paul.
"Klar." meinte Nick etwas verwirrt.
"Worum geht es den?" fragte Nick, sobald sie am Tisch saßen.
"Nichts gegen dich, wir brauchen nur deine Aussage. Als Zeuge. Erinnerst du dich an den Einsatz an der Schule?"
"Ja."
"Dann erzähl mal bitte, von Anfang bis Ende, jedes Detail von dem Einsatz." bat Stefan und klappte sein Notizbuch auf.
"Ok, also wir, heißt Jacky und ich, sind zusammen zu der Adresse gefahren. Sie meinte auf dem Weg, sie sei früher auf diese Schule gegangen. Da keiner zum Einweisen draußen stand, hat sie mir den Weg gezeigt. Dort waren dann auch Schüler. Die Patientin war bewusstlos und wir haben sie auch nicht wach bekommen. So wollten wir sie schnell ins Krankenhaus bringen. Also sind wir zum Auto. Ich wollte dann nach draußen, was im Seitenfach verstauen. Da wurde es drinnen laut. Die Patienitin hat voll rumgeschrien. Ich bin also sofort ins Auto. Jacky stand mit einer Spritze da und hatte schon alles bereit für einen Zugang. Die Frau hat sich geweigert und sie mit Vornamen angesprochen. So hat Jacky alles wieder weggepackt. Es hat mich schon etwas gewundert, dass sie so schnell aufgibt. Sie hätte das Medikament zwar wirklich gebraucht, aber was soll man machen. Dann wollte ich losfahren und wollte wieder raus, da hat sie gefragt, ob ich nicht hinten bleiben kann. Ging aber nicht. So haben wir sie überredet, dass es so geht. So sind wir dann mit Martinshorn los. Ohne Untersuchung, die sie ja nicht machen durfte, hatte mir Jacky das so gesagt. Verständlich hätte ih auch gemacht, weil man so nichts einschätzen kann. Als wir da waren haben wir eine Übergabe gemacht. Jacky wirkte danach etwas Niedergeschlagen, aber sie wollte nicht drüber reden." erklärte Nick was passiert war.
"Weißt du also nicht was hinten passiert ist?"
"Nein."
"Weißt du warum sie was gegen Jacky hatte?"
"Nein, ich könnte mir nur vorstellen wegen dem Alter. Sie sieht schon noch sehr jung aus. Sie könnte als unter 18 durchgehen. Das würde mich auch misstrauisch machen. Was ist den los?"
"Es wurde eine Anzeige erstattet, gegen Jacky. Wegen akuter Personengefährdung." erklärte Paul endlich, warum sie da waren.
"Das kann ich mir nicht vorstellen."
"Wir uns auch nicht."
"Weiß sie schon bescheid?"
"Nein. Sie war nicht in ihrer Wohnung und ist telefonisch nicht zu erreichen. Hattest du mir ihr Kontakt? Hat sie gesagt, ob sie was vor hat?"
"Nein. Ich habe ihr direkt als ich zu Hause war, aber sie hat noch nicht geantwortet oder es überhaupt gelesen." meinte Nick und sah zur Sicherheit nochmals aufs Handy.
"Um 20:12" fügte er hinzu.
"Ihr Auto steht auch nicht vor der Tür. Ich denke sie war noch gar nicht zuhause. Wann habt ihr die Wache verlassen?"
"So um 19:30?"
"Kannst du sie mal anrufen?"
Dies tat Nick sofort, doch es klingelte nur.
"Dann orten wir ihr Handy einfach mal."
"Was sagt den Frau Müller genau, in wie fern sie gefährdet war?"
"Das können wir dir momentan leider nicht sagen."
"Wenn es um Medikamente geht, waren am Ende noch alle da."
"Wir melden uns nochmal bei Rückfragen." verabschiedete sich Paul.
"Komisch. Wo sie woll steckt?" meinte Stefan im Auto.
"Nur weil du kein Sozialleben hast, heißt es nicht, dass andere nur zu Haue sitzen." lachte Paul, woraufhin er einen Ellenbogen kassierte.
"Aber sie ist mach den Schichten doch auch Müde."
"Nein, du bist alt." und darauf folgte Ellenbogen der zweite.
Danach ging es, ohne weitere Sprüche, zu der Ortung. Welche am Waldrand war.
"Nicht wirklich oder?" fragte Paul genervt aber auch besorgt. Was wollte sie da? Es war schon längst dunkel geworden und im Wald war nichts besonderes.
"Ich rufe sie nochmal an." meinte Stefan. Wieder das gleiche. Es klingelte, aber sie ging nicht dran.
Sie liefen immer weiter, bis sie in der Ferne ein leises klingeln hörten. Sie folgten dem Geräusch und trafen auf eine komplett unbeleuchtete Stelle. Auf dem Boden lag ein kleiner Haufen aus Klamotten, darin auch das immernoch klingelnde Handy. Sofort begannen sie die Gegend abzusuchen. Sie leuchteten überall umher und riefen nach ihr. Als Stefan entdeckte was vor ihm war, bekam er es mit der Angst zu tun. Beide hatten nicht bemerkt, dass sie am See angekommen waren. Was wenn sie ertrunken war oder ähnliches? Die Klamotten am Boden waren eindeutig die von Jacky. Beide suchten nun das Ufer ab. Bis Stefan ein Kopf im Wasser entdeckte.
"Polizei, kommen sie aus dem Wasser." rief er. Langsam folgte die Person der Aufforderung. Als sie dann aus dem Wasser kletterte erkannten sie Jacky.
"Jacky! Geht es dir gut?" Wurde sie sofort gefragt.
"Alles gut." tat sie ab. Und suchte nach ihrem kleinen Handtuch. Durch die herbstlichen Temperaturen war es schon ziemlich kühl geworden.
"Ich rufe mal lieber einen RTW für dich." meinte Paul.
"Den brauche ich nicht. Mir geht es gut. Wirklich." beteuerte sie.
"Ok, dann fahren wir aber auf die Wache, du bleibst nicht hier in der Kälte. So machten sie sich auf den Weg. Angekommen zog sich Jacky erstmal um.
"Warum habt ihr mich überhaupt gesucht?" fragte Jacky etwas überrumpelt von dem ganzen.
So erklärte Stefan den Sachverhalt.
"Also was genau machst du Nachts in einem See mitten im Wald bei diesen Temperaturen?"
"Ich war schwimmen, ist doch nicht verboten, oder?"
"Nein, aber ungewöhnlich." merkte Stefan an.
"Erzähl mal genau was nach Ende der Schicht passiert ist."
"Ich habe so um halb Acht Feierabend gemacht. Dann bin ich los gefahren, zu dem Wald. Ich wollte erst nur noch etwas spazieren, habe moch aber anders entschieden. So habe ich ein Handtuch und Wechselklamotten mitgenommen. Dann war ich erst spazieren und bin dann irgendwann ins Wasser gesprungen. Bis ich dich gehört habe, dann bin ich rausgekommen." erzählte sie.
"Wo steht dein Auto, dass haben wir garnicht gesehen?"
"Auf der anderen Seite."

OS von ASDSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt