Rollenwechsel 3/5

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Wie zu erwarten brach Jacky das Praktikum per Mail ab. Auch am nächsten Morgen, war sie nicht wieder aufgetaucht. Die Polizei hatte sie zwar angefangen zu suchen, hatte jedoch nichts gefunden. Sie waren bei ihr zu Hause, doch das Haus war leer. Andere Kontakte bekamen sie nicht raus.
Phil fuhr zwei Tage später als Notarzt. Er begrüßte Franco, seinen heutigen Kollegen. Schon kurz danach fuhren sie den ersten Einsatz. Viele Mesnschen kippte aufgrund des Wetters um. So war auch der nächste Einsatz nichts auffälliges, die nächste bewusstlose Person. Als sie dann sahen, wer die Patientin war, staunten sie etwas. Es war ein junges Mädchen um die 15. Nick und Marion waren bereits am Patient.
"Junge Frau, seit Eintreffen bewusstlos, Melderin hat sie so gefunden, Werte auffällig." erklärten sie.
Phil sah ins Gesicht der Patientin und erschrak kurz, als er Jacky erkannte.
"Das ist Jacqueline, 16 und sie hat Epilepsie. Das heißt ich gebe ihr die Medikamente und dann fahren wir in Krankenhaus." wies er an.
Im Krankenhaus angekommen, wurde sie wieder auf die Kinderstation gebracht und die Polizei informiert, dass sie wieder da ist. Tabea untersuchte sie noch, doch sie wurde erstmal nicht wach. Erst eine halbe Stunde später, wachte sie wieder auf. Dort stellte sie enttäuscht fest, wo sie war. Also startete sie den nächsten Versuch. Sie schaffte es in das Treppenhaus zu kommen. Danach schlich sie durch die Notaufnahme, am Parkplatz davor, sah sie nach, wie sie möglichst schnell weg kam.
"Guten Tag, die Polizei. Wie heißen sie?" wurde sie gefragt. Doch anstatt zu antworten, rannte sie los. Der Polizist ihr hinterher. Schnell hatte er sie eingeholt und sie hatte Handschellen an.
"Wohin dem so schnell?" fragte er und auch die zweite Polizistin traf nun ein.
Jacky entschied sich dafür zu schweigen.
"Wie heißen sie?"
Stille.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie Jacqueline heißen." meinte der Polizist.
"Und das man sie drinnen vermisst." fügte die Frau hinzu.
Und so brachten die beiden Jacky auf Station, in einen Behandlungsraum.
"Da bist du ja. Hi Paul, hi Ilka." meinte Tabea, als sie den Raum betrat.
"Ja, wir haben sie draußen aufgegabelt." meinte Ida.
"Da du ja jetzt wach bist, können wir anfangen. Also was ist passiert?"
Schweigen.
"Du musst uns schon die Wahrheit sagen. Wie kommst du in den Wald und wie lange warst du schon da?"
Schweigen.
"Dann nehme ich dir mal Blut ab." beschloß Tabea.
Dazu öffnete sie den Reißverschluss von Jackys Jacke. Diese zog sofort die Beine hoch. Sie konnte ihre Arme schließlich nicht benutzen. Ilka und Paul drückten die Beine jedoch von ihr Weg. Tabea konnte so die Jacke weiter ausziehen.
"Ich glaube das geht so nicht. Und sie sollte sich hinlegen." meinte Tabea.
"Dann mach ich die Handschellen jetzt ab, aber nur wenn du ruhig bleibst." meinte Ilka streng.
Jacky überlegte kurz, wenn sie sich wehren würde, würde man wahrscheinlich kein Blut abnehmen.
So schüttelte sie den Kopf. Was im Nachhinein die Falsche Entscheidung war. Den man machte die Schellen nun an der Liege fest. So konnte Tabea die Jacke ganz ausziehen. Als sie den Arm frei machte, erschrak sie kurz. Der Arm hatte einige blaue Flecken. Danach sah sie schnell den anderen auch noch an, welcher genauso aussah.
"Woher kommt das?" fragte Tabea sofort.
Wieder nur Schweigen.
So nahm sie Blut ab und brachte dies schnell ins Labor. Da die Polizei nichts konkretes gegen Jacky hatte, ließen diese die wieder in Ruhe, dennoch befragten sie sie. Jacky sagte jedoch keinen Ton.
Vor der Tür beschlossen Tabea und die Polizisten, dass Phil nochmal mit ihr reden sollte. Jetzt passte zusätzlich jemand auf, dass Sie im Zimmer blieb. Zum Glück hatte Phil eine Stunde später Feierabend und kam so schnell er konnte.
"Hallo Jacky." begrüßte er sie.
"Hi."
"Warum bist du den abgehauen?"
Jacky zuckte nur mit den Schultern.
"Da muss aber was hinterstecken. Darf ich mir mal deine Arme ansehen?"  erhoffte sich Phil.
"Nein."
"Ich habe einen Verdacht, warum du dich so verhälst." meinte Phil und beobachtete sie genauer.
"Kann ich nicht einfach gehen. Mir geht es gut, ich nehme jetzt auch meine Medikamente und gut ist es."
Mit dieser Antwort war Phil klar, es gab einen genauen Grund.
"Haben deine Eltern was damit zu tun?"
Beim Wort Eltern zuckte Jacky leicht zusammen.
"Ich habe es doch schon gesagt. Meine Eltern sind beide weg,  geschäftlich, deswegen bin ich alleine. Die Reise ist jedoch extrem wichtig, deswegen sollen sie die nicht einfach so abbrechen, wegen mir. Außerdem lassen sie mich dann nie wieder alleine."
"Deine Mutter und dein Vater?"
"Ja."
"Und das ist der Beweis, dass du lügst."
"Warum?"
"Die Polizei hat deine Eltern gesucht und ein wenig recherchiert. Dein Vater ist Tod. Also hast du gelogen."
"Nein, meine Mutter hat einen neuen Freund und ich sage manchmal Vater zu ihm. So fragt keiner nach."
"Ich glaube dir das irgendwie nicht. Woher kommen die blauen Flecken?"
"Sport."
"Auch die am Hals?"
"Ja."
"Darf ich mir bitte mal deinen Arm ansehen?"
"Nagut."
So zog Jacky langsam die Jacke aus, welche ihr auf den Boden fiel. Als sie diese aufhob, konnte Phil einen Blick auf ihre Seite werfen. Was er dort sah gefiel ihm gar nicht.
Er sah sich zuerst die Arme an, dann zog er ihr Tshirt nochmal an der Seite leicht hoch.
"Was ist damit?"
"Sport."
"Ich habe Probleme dir das zu glauben. Es wirkt auf mich ehr, als käme das von jemand anderen."
Schweigen.
Darin fand Phil seine Bestätigung.
"Weißt du wie du hier her gekommen bist?"
"Nein."
"Ich arbeite auch als Notarzt und da habe ich dich vorhin im Wald gefunden. Du sahst so zerbrechlich aus. Auch wenn es wahrscheinlich schwer ist, es zu glauben, aber dein Wohl ist mir wichtig." meinte Phil ehrlich.
"Wenn dir jemand weh tut, wovon ich ausgehe, hast du das nicht verdient, deswegen muss das aufhören. Ich will dir dabei helfen. Aber dazu musst du diese Hilfe annehmen und mir sagen was passiert ist. Denn egal was man dir sagt, du verdienst es nicht." meinte Phil liebevoll.

OS von ASDSWhere stories live. Discover now