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„Ups", rutschte es mir über meine Lippen, die gerade noch auf Elijahs lagen, als Elijah sich von mir löste. Dieser setzte seine Stirn in Falten. „Sag mir nicht, dass du mich jetzt schlagen willst", sagte er trocken. „Nicht jetzt, morgen", winkte ich ab. Das brachte den jungen Mann zum Schmunzeln. „Von mir aus können wir das öfters machen", seufzte Elijah und startete das Auto. Schweigend fuhren wir nach Hause, es war eine angenehme Stille. Wir stiegen aus, als wir vor Elijahs Haus ankamen und standen wie zwei verlorene Teenager im Dunkeln, die sich ansahen.

„Kommst du noch zu mir?", fragte ich leise und deutete leicht mit der Hand auf mein Haus neben Elijahs. „Wie du wünscht", grinste Elijah und ließ damit mein Herz schneller schlagen. So fühlte es sich also an, wenn man verknallt war? Es war ein fantastisches Gefühl.

Wir gingen zu der Eingangstür, Elijah hatte seine Hand in meine gelegt. Es war nur eine kleine Geste, aber die Schmetterlinge in meinem Bauch waren so aufgeregt deswegen, wie ein Kind, dem gesagt wurde, dass es gleich eine ganze Tafel Schokolade bekommen würde.

Ich sperrte mit meiner rechten Hand die Tür auf, was mir recht schwer fiel, da ich Linkshänderin war, aber ich wollte mich auf keinen Fall von Elijah lösen. Ich rief nach meiner Mutter, aber es kam keine Antwort. Also zog ich, sowie Elijah, meine Schuhe aus und lief in die Küche. Auf dem Tisch lag ein Zettel, auf dem stand, dass Mum erst morgen Abend kommen würde, da sie ein Treffen hatte. Das ließ mich ein wenig misstrauisch werden, wer musste bei ihrer Arbeit nachts bleiben? Aber ging es überhaupt um diese?

„Klingt, als hätte deine Mutter ein Date", meinte Elijah. Ich sah ihn überrascht an. „Glaubst du?" „Naja, wie es aussieht, war sie zuhause, sonst hätte sie diese Nachricht nicht geschrieben. Würde es um ihre Arbeit gehen, wäre sie wahrscheinlich gar nicht erst nach Hause gekommen. Zudem hat sie nichts von einem wichtigen Treffen, sondern lediglich von einem Treffen geschrieben", erwiderte Elijah. Ich lachte auf. „Du bist ja mal ein Sherlock Holmes."

Wir setzten uns auf die Couch und schalteten den Fernseher ein.

„Hast du Hunger?", fragte Elijah. „Willst du mir etwa etwas kochen?", fragte ich streng. „Ja, das wird mir doch wohl erlaubt sein, oder nicht?", antwortete Elijah mit einem süffisanten Grinsen auf dem Gesicht. „Wir wollten aber den Film schauen", meckerte ich. „Ja, ich wollte sowieso nicht jetzt was machen, sondern später", seufzte Elijah. „Dann ist ja gut", meinte ich.

Im Fernseher lief gerade „Das Schicksal ist ein mieser Verräter", ich hatte nur das Buch dazu gelesen. Dass es einen Film dazu gab, war mir neu.

„Augustus geht mir auf die Nerven. Der steht nur auf Hazel, weil sie ihn an seine Ex erinnert", murrte Elijah. „Stimmt doch gar nicht!", rief ich entrüstet. „Doch, das stimmt. Sonst hätte er sie nie so angeschaut", meinte Elijah. „Du bist ein Idiot! Er schaut Hazel an, weil er sie so wunderschön findet", erklärte ich augenrollend. Elijah schwieg, was bedeutete, dass ich Recht hatte. Natürlich.

Es gab Stellen, wo mir die ein oder andere Träne über die Wange rollte, weil es so berührend war. Verdammt, dieser Film war echt schön.

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll", sagte Elijah. „Finde ihn gut!", befahl ich ihm. „Wie die Dame wünscht", seufzte Elijah. „Aber jetzt werde ich dir etwas Tolles kochen!" Wir gingen in die Küche, und da Elijah schon einmal hier gekocht hatte, wusste er, wo sich alle Sachen befanden.

„Du hast doch nichts dagegen, wenn ich einfach Pancakes mache, oder?", fragte Elijah und sah zu mir. Ich saß am Küchentisch und wollte ihn beobachten. „Nein, ich liebe Pancakes!", meinte ich begeistert. „Dann ist ja gut", grinste Elijah und holte sich alle Zutaten, die er für das süße Gericht brauchte.

„Was hältst du davon, wenn wir da Honig draufmachen?", wollte Elijah wissen. „Habe ich noch nie probiert, aber warum nicht?", erwiderte ich lächelnd. Während er die Pancakes in der Pfanne gemacht hatte, wurde der Tisch von mir schon eingedeckt. Es standen zwei Weingläser, sowie Rotwein und Besteck darauf.

Schnell war Elijah fertig und servierte mir die fertigen Pancakes. Auch seinen Teller stellte er auf den Tisch, dann setzte er sich zu mir. „Danke, Elijah. Die schmecken wundervoll", lächelte ich. Ich war begeistert von Elijahs Pancakes.

Wir aßen auf und räumten gemeinsam die Küche auf, bis sie wieder glänzte wie vorher. Dann gingen wir hoch in mein Zimmer.

„Wie wär's, wenn ich schnell rüber gehe und mich umziehe? Danach komm' ich wieder, ja?", sagte Elijah. „Gut, dann geh' ich schon mal duschen", erwiderte ich und scheuchte ihn raus.

Unter der Dusche dachte ich über Elijah nach. Dieser Kuss hatte etwas verändert, aber ich konnte nicht nennen, was. Vielleicht hatte dieser eine Mauer überwunden und jetzt konnte uns nichts mehr aufhalten. Aber vor was? Ich war ratlos. Schließlich stieg ich aus der Dusche und zog mein T-Shirt, welches ich zum Schlafen benutzte, an, sowie Unterwäsche.

Schon klopfte es an der Tür und ich huschte nach unten, um diese zu öffnen. Davor stand, wie ich erwartet hatte, Elijah. Dieser trug eine graue Jogginghose und ein hellblaues T-Shirt. Wir gingen wieder nach oben und ich legte mich unter meine Decke in mein Bett. Ich war wirklich schon sehr müde.

„Willst du schon schlafen?", fragte Elijah erstaunt. „Ja, komm her", bat ich ihn. Er kam zu mir ins Bett und schlang seine Arme um mich. Sanft zog der Mann mich näher an sich, bis ich seinen warmen Körper an mir spürte. „Gute Nacht, honey", flüsterte Elijah in meinen Nacken. „Gute Nacht", murmelte ich.

wild words ✓Where stories live. Discover now