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Die Woche verging wie im Flug und schon stand mein Geburtstag vor der Tür. Ich hatte mir mehr oder weniger freigenommen, Mum konnte leider nicht. Am Morgen wurde ich nicht von ihr, sondern von Elijah geweckt, nicht sanft, sondern mit eiskaltem Wasser. Ich schrie entsetzt auf.

„Du bist so ein Arschloch, Elijah!", fauchte ich und stampfte wütend ins Bad, um mich abzutrocknen. Mein ganzes T-Shirt war durchnässt, man konnte wundervoll durchsehen. Wirklich sehr leistungsstark, zum Glück war Elijah nicht mehr hier. Das war doch ein wundervoller Start in den Tag.

Ich zog mir eine schwarze Jogginghose, sowie einen dazupassenden Hoodie an. Meine Haare band ich hinten unordentlich zusammen, da diese ziemlich fettig waren. Das Trockenshampoo war bereits leer, ich musste es so bald wie möglich nachkaufen.

Müde trottete ich nach unten und erwartete Mum, sowie Elijah in der Küche sitzen. Leider war das nicht der Fall. Im Wohnzimmer befanden sich Jared, Helena, Kayden, Elijah und Mum. Beleidigt sah ich sie an und verließ abrupt den Raum. Erstmal musste ich etwas essen, zum Beispiel ein leckeres Toast mit Nutella.

„Honey, du kannst uns nicht einfach ignorieren", ertönte Elijahs Stimme hinter mir. „Komm' mir ja nicht zu nahe, meine Haare sind fettig", knurrte ich und legte meine zwei Toasts in den Toaster. „Das ist mir egal", behauptete Elijah. „Mir ist es auch egal, dass ich Geburtstag habe", erwiderte ich. „Dann ist mir auch egal, dass du den nicht feiern willst", meinte Elijah. Ich seufzte auf.

„Was wollen die denn von mir im Wohnzimmer?", wollte ich wissen. „Dir die Geschenke geben. Danach hauen sie ab", versprach Elijah und zog den Stecker des Toasters aus der Steckdose heraus. Beleidigt sah ich ihn an, folgte ihm aber doch zu meiner Familie.

„Alles Gute zum Geburtstag, Schatz!", sagte meine Mutter fröhlich und umarmte mich. „Mum, ich kriege keine Luft!", japste ich und löste mich aus ihrer Umarmung. „Du bist achtzehn geworden, Mädchen! Freu dich doch mit uns!", meinte sie und deutete auf den Couchtisch, auf dem ihre Geschenke schön verpackt lagen. „Das muss doch echt nicht sein", murmelte ich und ging darauf zu. Ich erkannte, dass drei Päckchen von Mum waren, ein großer Brief von Jared und Helena, sowie eine Zeichnung von Kayden. Elijahs Geschenk stand etwas abseits.

„Kayden, du wirst eines Tages ein Künstler!", meinte ich und betrachtete gerührt die Zeichnung. Auf dem Blatt befand sich ein Einhorn, daneben standen zwei Personen, die Kayden und ich sein sollten. „Ach, das sagt jeder", erwiderte Kayden bescheiden und umarmte mich. „Dankeschön, das ist das beste Geschenk von allen!", grinste ich.

Als nächstes packte ich die Geschenke von meiner Mutter aus. Es waren zwei Bücher und eine wunderschöne Kette mit einem Froschanhänger. „Oh Mum, woher weißt du, dass ich Frösche so liebe?", rief ich begeistert. „Auch wenn ich so viel arbeite, kriege ich doch so manches mit", meinte diese lächelnd.

In Jareds und Helenas Briefumschlag befanden sich eine Geburstagskarte, sowie zwei Tickets nach London. „Du kannst eine Person deiner Wahl mitnehmen", lächelte Helena. „Oh, danke!", sagte ich freudig. Vielleicht war mein Geburtstag doch nicht so schlecht. Ich las anschließend die Karte aufmerksam und war ganz gerührt von dem Text. Kayden und seine Eltern hatten darunter unterschrieben.

„Ich hatte nicht so viel Zeit für ein tolles Geschenk, da ich erst letzte Woche erfahren hab, dass du heute Geburtstag hast. Hoffentlich gefällt es dir", meinte Elijah etwas unsicher, als ich sein Geschenk zur Hand nahm. Es war ziemlich schwer. Ich riss das Geschenkpapier runter, zum Vorschein kam eine Froschkönigin aus Marmor. 

„Oh, das ist ja wundervoll!", rief ich entzückt. „Prinzessin Charming!" Elijah lächelte und umarmte mich. „Freut mich, dass du es magst", flüsterte er in mein Ohr. „Du bist ein Idiot, wieso sollte mir das nicht gefallen? Ich liebe das!", meinte ich glücklich.

„Und ich dachte, du würdest keine Geburtstagsgeschenke wollen", seufzte Jared. „Ich habe eine Ausnahme gemacht, extra für heute", grinste ich. Mit hochgezogenen Augenbrauen sahen die beiden Männer mich an, Kayden schielte bereits auf die Süßigkeiten neben den Geschenken. „Nimm dir ruhig welche, aber erzähle das nicht deinen Eltern", flüsterte ich ihm zu. Er strahlte über das ganze Gesicht und schnappte sich eine Tafel Schokolade.

„Das werde ich eines Tages auch bei deinen Kindern machen!", drohte Jared. „Ist mir egal", grinste ich und versteckte Kayden hinter meinem Rücken, der gerade die Schokolade verputzte. Das war mein Neffe!

„Ich glaube, wir müssen langsam gehen", seufzte Helena und sah auf ihre Uhr. Dann nickte sie bestätigend. „Ja, ich auch. Ihr benimmt euch doch, nicht wahr?", sagte Mum an Elijah und mich gewandt. „Aber natürlich!", entgegnete ich grinsend und ließ mich auf der Couch nieder. Elijah und ich verabschiedeten uns von meiner Familie und schon waren wir alleine.

„Elijah, ganz ehrlich, ich muss duschen gehen", meinte ich plötzlich. „Ich komme gerne mit", sagte der Mann trocken. „Na gut", grinste ich. Wieso nicht? Perplex sah Elijah mich an. „Das habe ich nicht erwartet, aber schön. Ich lasse mir den Blick auf deinen perfekten Körper nicht entgehen." „Du siehst ihn jetzt auch." „Ich meinte ohne einen Fetzen Stoff, honey."

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