22

891 36 5
                                    

Wir hatten es gar nicht nötig, Ellie anzurufen. Wahrscheinlich würden wir dann sowieso auffliegen, also ließen wir es sein.

„Lass uns endlich etwas essen gehen", meinte Elijah und schon knurrte mein Magen, als hätte dieser uns verstanden. Wir fuhren in ein kleines Café, in dem ich tatsächlich noch nicht war.

„Es ist richtig süß. Die Torten schmecken auch wahnsinnig gut", erzählte Elijah, als wie davor standen. „Ach Elijah, du bist ja süß", lachte ich und öffnete die Tür. „Ein wirklich tolles Kompliment", brummte er und folgte mir.

Elijah hatte Recht, dieses Café war echt atemberaubend. Die Tischdecken waren babyrosa, die Stühle in einem hellen grau. Es roch nach Zimt und Lavendel.

„Was kann ich Ihnen bringen?", fragte ein Kellner, als wir uns gesetzt hatten. „Für mich einen Capuccino und das Stück der Erdbeertorte", meinte Elijah. „Ich hätte gerne ein Stück von der Marzipantorte und auch einen Cappuccino", erwiderte ich freundlich. „Kommt so schnell wie möglich", entgegnete der Angestellte und verließ uns.

„Lilith, ich weiß nicht, ob es der richtige Zeitpunkt ist. Aber ich wollte dich fragen, ob du morgen Abend mit mir ausgehst", sagte Elijah etwas unsicher. „Ein Date?", fragte ich. „Ja. Wenn du nicht willst, ist auch okay", meinte mein Gegenüber. „Nein, ich gehe morgen Abend sehr gerne mit dir aus", lächelte ich. „Da bin ich froh", antwortete Elijah sichtlich erleichtert.

„Wieso sollte ich dir absagen?", meinte ich kopfschüttelnd. „So wie ich dich kenne, hättest du ein paar tolle Ausreden parat", erwiderte Elijah schulterzuckend. „Ach, du bist so blöd", lachte ich und hatte plötzlich das Verlangen, meine Hand auf seine zu legen. Vorsichtig tat ich dies auch.

„Lilith, du machst mich wahnsinnig", sagte Elijah kopfschüttelnd. „Eher meine Hand", spottete ich. „Honey, lass den armen Jungen sich verlieben", seufzte Elijah. Mir blieb das Herz stehen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? An seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass er das nicht unbedingt sagen wollte, was das Ganze noch schöner machte.

„Eigentlich war das nicht so geplant", meinte Elijah frustriert. „Dein Unterbewusstsein weiß eben, wie man ein Mädchen um den Finger wickelt", entgegnete ich. „Ach, ich wickel dich um den Finger?", feixte Elijah. „Da ist doch nichts Schlimmes dran, oder nicht?", antwortete ich und hoffte, dass ich nicht rot im Gesicht geworden war. „Nein, ganz und gar nichts ist daran schlimm", erwiderte Elijah lächelnd.

„Hier ist ihre Bestellung", zerstörte der Kellner die Stimmung. „Danke", sagte ich knapp. Belustigt sah Elijah mich an, ich zuckte nur mit den Schultern.

Die Marzipantorte schmeckte fabelhaft, ich musste unbedingt öfters mit Elijah herkommen. Dieses Café hatte etwas Romantisches an sich, was mir sehr gefiel.

„Was möchtest du denn den ganzen Tag machen?", wollte Elijah wissen. „Keine Ahnung", antwortete ich. Woher sollte ich das wissen? „Lilith, wir können nicht Nichts machen", seufzte Elijah. „Eigentlich schon", entgegnete ich. „Lilith", stöhnte Elijah auf. Wie heute in der Dusche, schoss es mir durch den Kopf. Dieser Gedanke ließ mich erröten.

„Lilith, woran denkst du schon wieder?", ermahnte Elijah mich. „An nichts", sagte ich hastig und musste grinsen. Niemand würde mir das abnehmen. „Oh doch, du denkst an etwas", seufzte Elijah. „Kann ich dich heute schminken und deine Nägel lackieren?", fragte ich plötzlich. Entgeistert starrte er mich an. „Was zum Teufel?!" Ich fing an zu lachen. „Heute ist mein Geburtstag und du musst alles tun, was ich von dir will!"

...

„Ich kann nicht fassen, dass ich mir das gerade wirklich antue."

Schmunzelnd sah ich Elijah an. „Wenn du nicht still hältst, ist der Eyeliner für das Abschminktuch!" „Okay, tut mir leid", sagte Elijah augenverdrehend. „Sprich nicht!", jammerte ich. „Ich kann es nicht glauben", meinte Elijah kopfschüttelnd. „Elijah!", rief ich aufgebracht. Wegen ihm hatte ich den Eyeliner total verkackt.

„Was hast du mit meinem schönen Gesicht gemacht?", erwiderte Elijah entsetzt, als er sich im Spiegel ansah. „Hättest du still gehalten, würdest du jetzt wie ein Model aussehen!", fauchte ich. „Vielleicht will ich gar nicht so aussehen", antwortete Elijah beleidigt.

„Mach doch kein Theater, wir schminken dich jetzt ab. Zu Weihnachten möchte ich eine Puppe, die aussieht wie du, damit ich sie schminken kann", brummte ich. „Gott sei Dank", stieß Elijah hervor. „So schlimm ist das doch jetzt auch nicht", meinte ich. „Doch, eigentlich schon. Ich bin eine Natural Beauty", erwiderte Elijah, was mich zum Lachen brachte.

„Na gut, dann sieht's halt doch scheiße aus. Aber ich lackiere dir trotzdem die Nägel, damit wir gleich aussehen!", sprach ich. „Wegen ein bisschen Farbe werden wir nicht gleich aussehen", sagte Elijah augenverdrehend. „Boah, hast du deine Tage oder so?", fragte ich genervt. „Ja, hab ich dir das noch nicht erzählt?", seufzte Elijah. „Arschloch", murmelte ich und schminkte ihn ab. Irgendwie war das lustig.

„Kann ich eigentlich mal deinen Vater  kennenlernen?", fragte ich auf einmal. „Klar, vielleicht am Mittwoch", antwortete Elijah. „Er kommt eher am Abend nach Hause, ich könnte für uns drei kochen!" „Das wäre toll! Jetzt gib mir deine Hand, ich lackiere dir die Nägel!", entgegnete ich.

„Du gibst es nie auf, nicht wahr?"

wild words ✓Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang