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Wütend mustert er mich.

„Wenn du mit mir heiratest, ohne Probleme zu machen, überlege ich es mir vielleicht.
Mach es mir nicht noch komplizierter und halt endlich dein Maul!"

Ich habe wirklich keine Kraft mehr zu streiten.

Ich nicke ihm einfach nur zu.
Mein Chef kann mich auch mal!
„Sie haben einer Ihrer besten Berater verloren.
Viel Spaß mit dem Regionalmarktleiter, wenn Sie über die Wochenzahlen reden.", zische ich wütend und stürme aus dem Büro.

Erst ein Mann, der mich heiraten will und jetzt verliere ich auch noch meinen Job...

Fluchend öffne ich die Tür meines Büros und fange an, meine ganzen Sachen einzupacken.
Ich hatte es mir hier richtig gemütlich gemacht, doch jetzt geht alles zu nichte.
Einfach all die Jahre Arbeit und jetzt hört das alles auf?

Seufzend wische ich mir meine Tränen weg und packe meine letzten Sachen in meine Tasche ein.
"Sei doch froh nicht mehr arbeiten zu müssen? Sowas wünscht sich doch jede Frau?", höre ich ihn hinter mir fragen.
Hätte mich auch gewundert, wenn er das nicht gesagt hätte.
"Tja, anscheinend bin ich nicht wie jede Frau. Mein Job ist mir sehr wichtig, da ich einen Großteil meines Lebens mit verbracht habe. Doch dank dir ist das ja jetzt alles vorbei.", meckere ich wütend.

Die Tasche schließe ich und drehe mich um.
Matteo schaut mich still an und zum ersten Mal erscheint er mir nicht mehr so gefährlich, da sein Gesicht entspannt ist.
"Wir schauen heute nach einem Brautkleid für dich und ich besorge mir einen neuen Anzug."
Verdammt, langsam wird es wirklich ernst.
"Ein "nein" akzeptierst du nicht, oder?", frage ich ihn frustriert.
Er schüttelt stur mit seinem Kopf und greift plötzlich nach meiner Hand, damit er mich mit sich ziehen kann.

"Lass los, Matteo!", zische ich wütend.
"Halt still, Frau.", antwortet er mir genervt. Hat er mich gerade ernsthaft Frau genannt?
"Du bist echt unglaublich..."

Die ganze Fahrtlang saß ich still neben ihm. Ich habe innerhalb der Autofahrt mein Leben reflektiert. Es ist echt viel scheiße passiert und in diesem Fall, weiß ich nicht, wie es ausgehen wird.
Zwangsehe? Wo bin ich denn bitte gelandet. Aber trotzdem hätte ich mir ihn schlimmer vorgestellt. Zumindest hat er mich noch nicht geschlagen, was doch ein gutes Zeichen ist?
„Würdest du mich schlagen innerhalb unserer Ehe?", spreche ich meine Gedanken laut aus.
Kurz schaut er mich an, wendet sich aber doch wieder der Straße zu.

„Bis jetzt habe ich in meinem Leben noch nie eine Frau verletzt, habe es auch nicht vor. Erst recht würde ich meine Frau nicht schlagen.", spricht er ernst aus.
Ich nicke mit meinem Kopf und spiele mit meinen Haaren weiter.
„Warum fragst du das? Wurdest du schonmal von einem Mann geschlagen?"
Darauf werde ich ihm nicht antworten. Meine Kindheit, oder eher gesagt mein Leben, geht ihm nichts an. Von ihm weiß ich auch nichts, daher wäre die Sache ja geklärt.

„Antworte mir.", fordert er mich auf.
„Nein. Die Antwort auf deine Frage geht dich gar nichts an."
Mit einem unzufriedenen Laut lässt er locker und fährt angespannt weiter.

Der Tag soll einfach schnell um gehen. Ich bin richtig kaputt...

Gefangen in seiner Liebe Where stories live. Discover now