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„Guten Morgen.", höre ich seine Mutter rufen.

Ich lächele sie an und umarme sie und Livia schnell.
Neben Matteo setze ich mich hin.
„Also, bevor wir anfangen will ich euch was sagen.
Mein Vater weiß es schon, aber jetzt sollt ihr es auch wissen.
Ich trete zur Präsidentenschaftswahl in diesem Jahr an.", sagt er aus dem nichts.

Alle schauen ihn schockiert an und ich versuche es auch.

„Warum?", kommt dann plötzlich aus meinem Mund.
Jetzt weiten sich meine Augen aber wirklich. Scheiße.
Er mustert mich.
„Das hatte ich schon lange vor, außerdem hilft es uns bei unseren Geschäften gut weiter.", antwortet er mir dann schließlich.
Ich nicke ihm zu.

„Das ist ja großartig!", sagt dann Livia.
Genervt schaue ich sie an. Diese Frau hat aber auch wirklich immer gute Laune...
Kurz beglückwünscht seine Familie ihn. Gezwungenermaßen mache ich es auch.
„Hoffentlich klappt es."
Schnell gebe ich ihm noch einen Kuss auf die Wange.

Er zieht mich näher an sich heran und drückt mir noch einen Kuss auf meinen Kopf.
„Lasst uns anfangen zu frühstücken, ich habe Hunger."
Da stimme ich Enrico zu.
Zuletzt hatte ich mit Livia Mittag gegessen.

Während alle miteinander reden und diskutieren esse ich still auf.

„Wie läuft die Ehe?", fragt sein Nonno uns plötzlich. Direkt schaue ich ihn an und er mich.
„Sehr gut!", spreche ich dann euphorisch aus und merke erst danach wie schnell ich das gesagt habe.
Erstaunt schauen mich alle an.
„Dann hast du dich ja davor umsonst aufgeregt! Ich wusste, dass ihr euch gut verstehen werdet.", sagt er dann lächelnd.
Ich nicke ihm zu und schaue wieder runter, denn ich merke seine Blicke auf mir.

Seine Hand wandert plötzlich weiter hoch und er nähert sich mir.

Räuspernd drücke ich seine Hand wieder weg und schaue ihn mahnend an. Ich will das nicht!
Außerdem ist seine Familie hier und das ist unangebracht...

„Wir gehen."
Verwirrt schaue ich Matteo an. Jetzt schon?
Er zieht mich hoch und überwältigt winke ich den anderen zu, die uns zunicken und auch verwundert aussehen.
Hand in Hand laufen wir zum Auto. Seine Nähe bringt mich durcheinander und das will ich nicht.
Das Video verfolgt mich die ganze Zeit, immer muss ich daran denken. Das hat mir mein Bild von Matteo irgendwie komplett zerstört.

Im Auto greift er plötzlich nach meiner Hand und steckt mir ein Ring ran.
„Ich kam noch nicht dazu, dir den zu geben. Eigentlich wollte ich dich entscheiden lassen, aber Carlo meinte, ich soll mich für eins entscheiden."
Ich schaue mir den perfekt passenden Ring genau an. Der prachtvolle Diamant auf dem goldenen Ring ist wirklich unfassbar schön.
„Danke.", mehr schaffe ich nicht auszusprechen.

Ich bekomme irgendwie ein... schlechtes Gewissen. Ich fühle mich schuldig.
Matteo ist im großen und ganzen manchmal nett zu mir und macht mir viele Geschenke, doch trotzdem verletzt er andere. Aber anscheinend sollen die auch nicht unschuldig sein, doch verdient er es für immer hinter Gittern zu sein. Ich wäre dann trotzdem für immer mit ihm verheiratet, da er danach so sauer auf mich wäre und sich aus trotz nicht von mir scheiden würde.
Doch mir fällt dieser eine Satz von ihm wieder ein. Wenn du es auch verdienen würdest, würde ich dich auch töten.

Es wäre naiv von mir nicht von ihm abzuhauen. Er steht zu seinen Worten, dass weiß ich. Wenn er sich nicht von mir entfernt, werde ich eines Tages durch seine Hand sterben.

„An was denkst du, Francesca?", fragt er mich streng.
Ich schüttele mit meinem Kopf.
„Nur an den Ring, der ist schön." Er nickt schließlich mit seinem Kopf und zieht mich mit seinen Händen zu sich und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.

Stocksteif sitze ich im Auto und bin wie erstarrt.
Schließlich löst er sich von mir und schaut mich liebevoll an.
„Unsere Ehe läuft sehr gut? Das hat mich wirklich überrascht und gleichzeitig gefreut.", merkt er lachend an.
Leicht frustriert lache ich mit ihm.

Hat er mich gerade einfach geküsst? Gott, hilf mir...

Gefangen in seiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt