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Sofort erstarre ich, als ich die Tür höre.

Er ist da.

Steif stehe ich auf und bleibe wie versteinert stehen.
„Francesca?", ruft er mit seiner tiefen Stimme.

Fast hätte ich seinen Klang vergessen.
Er kommt mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer und schaut mich kurz verwirrt an.
„Du warst brav. Außer ein paar Versuchen raus zu kommen.
Das freut mich."
Er läuft auf mich zu doch ich laufe sofort mehrere Schritte von ihm weg.

Er spannt sich an und bleibt schließlich stehen.
„Mach dich fertig.
Heute müssen wir auf eine Veranstaltung. Bald sind die Wahlen, also benimm dich.
Sieh es als kleine Belohnung, weil du keine scheiße gebaut hast."
Ich nicke schwach mit meinem Kopf und laufe schnell die Treppen hoch, bevor er mich zurückhalten konnte.

Er hat sich vom Aussehen her null verändert.
Sein Bart und Haare sind auf gleicher Länge wie davor.
Wie immer ist er einschüchternd und zeigt seine Präsenz deutlich.
Seufzend schließe ich die Zimmertür und laufe zum Kleiderschrank, um schnell was anzuziehen.

Kurz erinnere ich mich an die eine Nacht. Sofort wird mir wieder übel. Er ist so abstoßend...
Wann melden sich die Polizisten denn endlich?!

Leise fluchend ziehe ich mich um und schminke mich leicht.
Heute muss ich einfach nur lächeln und die Klappe halten, dann passiert mir auch nichts.
Ist ja einfach, oder?

Ein Klopfen lässt mich kurz hochschrecken.
„Bist du endlich fertig? Wir dürfen nichts zu spät kommen.", ruft er ungeduldig.
„Ich komme!"
Schnell schnappe ich mir eine Tasche und laufe zu ihm hin.
Sein Blick entgeht mir nicht.
„Du siehst wunderschön aus.", merkt er an.
Nickend laufe ich an ihm vorbei und wir beide fahren los.

Im Auto ist es still.

Er will reden, doch ich nicht.
Ich will nicht in seiner Nähe sein, es ist so verrückt.
„Reiß dich heute zusammen", spricht er schroff aus, als wir ankommen.
„Keine Angst, deinem Schein werde ich nicht schaden."

Genervt steige ich aus und vor ihm laufe ich rein.
Es ist eine große Halle mit vielen Menschen.
Alle sind mir egal, ich bin froh, dass ich endlich wieder draußen bin.
„Komm."
Er führt mich zu einem Paar und die führen smalltalk.

Ich schaue mich einfach nur um und sehe plötzlich bekannte Augen.
Der Polizist von letztens!
Ich muss mir einen Freudenschrei unterdrücken und schaue schnell zu Boden.

Heute ist es endlich soweit.

Ich und viele andere bekommen heute Gerechtigkeit und Rache.

„Das ist meine wunderschöne Ehefrau.
Francesca Romano."
Kurz lächele ich die Personen an und reiche beiden meine Hand.
„Du bist verheiratet? Das hatte ich nicht mitbekommen!"
Lachend sprechen beide weiter, doch mein Blick schweift wieder zu ihm.
Er nickt mir kurz zu und läuft unauffällig davon.

Ein Mann läuft zu uns und spricht kurz mit Matteo.
„Ich muss auf die Bühne, es ist soweit.
Wir sprechen später weiter.", verabschiedet er sich bei den beiden.
Knapp lächele ich ihnen zu und er zerrt mich in Richtung Bühne.

Ich will nicht immer wegen ihm auf einer scheiß Bühne stehen müssen, Gott...
„Liebe Damen und Herren, es freut mich, hier stehen zu dürfen.
Bald sind die Wahlen und ich bin sehr aufgeregt.
Sie kennen meine Ziele schon.
Ich stehe für Einheit und Wohlergehen. Jeder soll sicher sein und die Kriminalität soll abgeschafften werden.
Ich sorge dafür, dass jeder bekommt, was er will.", fängt er manipulativ an.
Ich könnte wirklich kotzen....

Ich höre ihm garnicht mehr zu und schaue durch den Raum.
Plötzlich höre ich lautes Geschrei und mehrere Männer stürzen sich auf Matteo.
„Halten Sie still!
Sie werden verhaftet wegen Drogen, Waffen- und Menschenhandel, Führung illegaler Bordelle, Entführung und vielen weiteren.
Es ist vorbei. Für immer."
Staunend schaue ich zum Polizisten und fange vor Freude an zu weinen.

Endlich...

Voller Wut, will er aufstehen doch sechs Männer drücken ihn zu Boden.
„Was redet ihr? Habt ihr Beweise für irgendwas?", brüllt er wütend.
Plötzlich schießen seine Augen auf mich.
Mein Lächeln vergeht sofort.
„Du warst das."

Seine Erkenntnis lässt ihn noch wütender werden.

Ich werde nach hinten gezogen, damit ich nicht mehr in seine teuflischen Augen schauen muss.
„Es ist vorbei.", versichert der Polizist mir.
Ich nicke ihm schluchzend zu.
„Es ist vorbei..."

Gefangen in seiner Liebe Where stories live. Discover now