23

1.2K 26 0
                                    

Livia hat mich die ganze Zeit mit fragen voll bombardiert.

Ich habe sie ignoriert und vor meinen Augen hat sich dieses Video immer wieder angespielt.
Er hat eine  Frau getötet, warum?!
Sie hat nichts getan, wie konnte das also zu Stande kommen?!

„Es war schön heute.", gebe ich nur knapp von mir und hole schnell die Tüten aus dem Kofferraum, damit ich verschwinden kann.
Ihre Zurufe überhöre ich und schließe mich zuhause ein.

Ich hinterfrage alles, was Matteo mir jemals erzählt hat. Vollkommen habe ich vergessen, mit wem ich es hier zutun habe...

Seit Stunden sitze ich ihm Wohnzimmer und warte auf ihn. Er muss es mir erklären.
Diese ganze Situation ist einfach nur absurd.
Ich habe wirklich keine Energie mehr, um mich um solche Dinge zu kümmern.

„Francesca?"
Sofort schrecke ich hoch.
Matteo schaut mich verwirrt an. Wie konnte ich ihn denn bitte nicht hören?
„Was hast du heute gemacht?", frage ich ihn zitternd.
Sofort läuft er zu mir, doch ich weiche zurück.
„Ich war arbeiten, wie immer? Was ist denn mit dir los?", fragt er mich.
Sein Ernst?!

„Wie immer? WIE IMMER?!
Du hast eine Frau getötet, einfach so! Was ist falsch mit DIR!", brülle ich ihn weinend an.
Sein Gesichtsausdruck ändert sich sofort.
„Woher weißt du das, Francesca?" Jetzt ist auch er angespannt.
Ich schüttele mit marinem Kopf. „Das ist doch völlig egal! Antworte mir!", schreie ich ihn mit großen Augen an.
Er leugnet es nicht, er ist nicht mal traurig...

„Diese Frau hat es verdient zu sterben."
Seine Gleichgültigkeit macht mich verrückt. Vor Wut greife ich nach meinem Glas und schmeiße es in seine Richtung.
„Was redest du da?! Matteo, du Machart mich verrückt. Du hast ein Menschenleben genommen!"
Er weicht dem Gegenstand aus und läuft jetzt mit schnellen Schritten zu mir.
„REIß DICH ZUSAMMEN. Diese Frau hat ihren eigenen Sohn verpetzt und dafür gesorgt, dass unsere Feinde ihn umgebracht haben. Und das nur wegen Geld. Natürlich wird sie dafür mit ihrem Leben zahlen, was glaubst du denn?", fragt er mich spottend.
Das ist doch krank...

„Wie oft machst du sowas? Einmal in der Woche? Jeden Tag?"
Frustriert fange ich an zu lachen. Ich will mein normales Leben zurück. Das hier kann ich nicht aushalten. Nicht mit ihm.
„Wenn es nötig ist, töte ich Menschen. Jeden Tag auch mehrmals, wenn es sein muss."
Ich schlage seine Hände von mir und Schubse ihn nach hinten.
„Auch wenn es diese Menschen verdient haben, du bist nicht Gott und kannst nicht über sie urteilen!
Wenn ich es verdienen sollte, tötest du mich dann auch? Ich bin neben dir nicht sicher, du kannst mich auch töten, wenn du willst. Du bist zu allem in Stande!"

Meine Stimme fängt langsam an zu brechen und ich setze mich auf die Couch.

Stark fange ich an zu weinen.
„Ich will weg von dir. Du machst mir Angst.", flüstere ich leise.
„Francesca, dir würde ich nichts tun. Du bist keine fremde, sondern meine Frau. Ich vertraue dir, du würdest nie etwas tun, dass du es verdienen würdest zu sterben."
Sofort schaue ich zu ihm.
„Das beantwortet nicht meine Frage. Wenn ich es verdienen würde, würdest du mich also töten?!"
Kurz holt er tief Luft und sich offensichtlich nach einer Antwort.

„Ja, wenn du es verdienen würdest, dann ja. Ich würde dich töten."

Gefangen in seiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt