am i sick?

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Pov Wednesday

Ich stand ein paar Meter von seiner "Malerhütte" entfernt.
Ich weigerte mich, weiter zu gehen.
Warum war ich überhaupt hier?
Ich wusste nicht mal, was ich zu ihm sagen sollte.
Minutenlang stand ich da, beobachte die Hütte und die Silhouette eines großen, schlanken aber gut gebauten Jungen mit schulterlangen Haaren.
Natürlich sah ich das es Xavier war, und selbst wenn nicht, wer würde sonst da drin seine halbe Lebenszeit verbringen und willkürlich Farbe auf eine Leinwand pinseln, bis daraus ein Kunstwerk entsteht.
"Scheiße" fluchte ich, machte langsam und völlig unkontrolliert ein paar Schritte in Richtung des Gebäudes.
Mir ist übel, aber nicht zum Kotzen übel.
Mein Bauch fühlte sich komisch an und mir schoss das Blut in den Kopf, als ich an die Türklinke griff.
Ich atmete ein letztes Mal tief durch, bevor ich die Tür öffnete.
Direkt fielen seine Augen auf mich, musterten mich von Kopf bis Fuß.
Ich konnte nicht unterscheiden ob er lächelte oder grinste, es war irgendwie eine Mischung aus beidem.
"Wednesday"
Das sein Lächeln-Grinsen nicht hinter seinen Ohren hängen blieb, wunderte mich.
"Hallo", mehr kam nicht über meine Lippen.
Er legte Pinsel und Farbe beiseite und kam mir 2 Schritte näher.
Schweigend sah ich zu Boden und bewunderte die Farbkleckse, sowie die bunten Fußabdrücke auf dem alten Holzboden.
Ich war relativ zufrieden mit dem Abstand der noch zwischen uns war, ich schätze 1 Meter.
Er holte mich aus den Gedanken indem er meine Schulter berührte.
Mein Blick glitt über seinen Körper bis hoch zu seinen Augen.
"Alles gut?" fragte er.
Ich nickte nur und versuchte gleichzeitig, den Kloß in meinem Hals runter zu schlucken.
"Hab dich noch nie so...sprachlos..erlebt" schmunzelte er.
"Enid hat mich...i-ich wollte nur wissen...äh...i-ich...ich weiß gar nicht warum ich hier bin..."
Sein Lächeln fiel ihm keine Sekunde aus dem Gesicht, ja...jetzt war es eher ein Lächeln.
Er zog mit seinem Fuß einen Hocker zu sich.
"Setz dich"
Ich nahm das Angebot an.
Er griff nach meinen Schultern, oder besser gesagt nach meiner Jacke, die er mir langsam von den Armen zog.
Er bewegte sich hinter mir zu einem der Tische, ich beobachtete ihn durch die Glasscheibe der Tür.
Bevor er meine Jacke ablegte, versicherte er sich das nirgends Farbe war, er wischte sogar noch einmal über die Tischfläche.
Ich musste genauer hinschauen, bevor ich glauben konnte, das er wirklich die Augen schloss und für einen kurzen moment die Jacke inhalierte, sie dann erst hinlegte und wohlig ausatmete.
"Also-" fing er an.
"Das hab ich gesehen."
Wir blickten uns durch die schmutzige Glasscheibe an, seine Augen wurden groß.
"I-ich hab nur-"
"Jaja"
Fast musste ich grinsen, innerlich tat ich dies aber schon.
"Du hast nichts gesehen" murmelte er gepeinigt.
Ich genoss es ein wenig, wie er sich schämend den Nacken rieb, bevor er sich mit einem weiteren Hocker zu mir gesellte.
Wir saßen uns gegenüber, unsere Knie berührten sich fast.
"Wie waren deine Ferien?" fing er an.
"Schlimmer als der Unterricht"
Er schmunzelte.
"Deine?" fragte ich.
"Langweilig, war bei meinen Großeltern und ja.."
Ich nickte verstehend.
Xavier rutschte auf seinem Hocker näher zu mir, sodass sich absichtlich unsere Knie berührten.
Da bildete sich direkt ein neuer Kloß in meinem Hals, doch nicht nur das, mir schoss die Wärme durch die Beine bis nach oben in meinen Kopf.
Was ist nur los mit mir? Bin ich krank?
Ich habe es mir qualvoller vorstellt krank zu sein...enttäuschend.
"Wednesday?"
Er schnipste mir vor dem Gesicht herum.
"Was ist den los mit dir? So kenn ich dich garnicht"
Ich schluckte.
"I-ich weiß auch nicht..i-ich fühl mich komisch...vielleicht hab ich mich erkältet oder so.."
Jedesmal wenn ich ihm in die Augen sah, wurde es schlimmer.
"Ach ja? Erklär es mir.." meinte er ruhig.
"Was?"
"Wie du dich fühlst" schmunzelte mein Gegenüber.
"A-ah...also...mir ist übel...u-und warm...und ich glaube ich schwitze, i-ich hab noch nie geschwitzt"
Überfordert datschte ich mir im Gesicht herum.
"Hey hey beruhig dich-"
Er strich meine Haare aus dem Gesicht.
"-Du schwitzt nicht" kicherte er.
Wieder schluckte ich.
"I-ich glaube ich geh jetzt...u-und leg mich hin.."
Schnell stand ich auf, holte meine Jacke.
Ich war schneller aus dieser Hütte geflohen, als er ein Wort sagen konnte.

❆𝘴𝘭𝘰𝘸𝘭𝘺 𝘮𝘦𝘭𝘵𝘪𝘯𝘨 𝘪𝘤𝘦❆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt