corner table

472 27 7
                                    


Pov Xavier

Wednesday kam nach ca. 10 Minuten zurück zu mir.
Sie durchsuchte ihre Jackentasche nach Handy und Geldbeutel, bevor sie mir bestätigte das wir gehen können.
Auf dem Weg zur Zimmertür griff ich ihr heimlich in die Jackentasche und zog ihren Geldbeutel daraus, welchen ich unauffällig hinter mir aufs Bett warf.
Dann sperrte ich die Tür ab, steckte den Schlüssel ein und wir machten uns auf den Weg in die Stadt.
Wir beschlossen erst dort zu entscheiden, wo wir Essen gehen.
Wir gingen nicht ins gewöhnliche Café, auch nicht in das Café neben dem Altenheim, sondern liefen weiter bis wir Eins fanden.
"Oh guck! Kennst du das?" fragte sie, zeigte auf ein Café auf der anderen Straßenseite.
Ich musste schwer schlucken als ich dieses Gebäude sah, jedoch schüttelte ich den Kopf.
"Ich auch nicht, gehen wir da hin?"
Ich nickte leicht.
Wir liefen seit fast einer Stunde in der Stadt herum und ich wollte ihr eine Pause gönnen.

Wir setzten uns an einen kleinen Tisch, Wednesday griff direkt nach der Speisekarte während ich mich umschaute.
Es hatte sich einiges verändert, aber nicht genug um die Erinnerungen zu verdrängen.
"Ich hab was."
Sie schob die Karte zu mir rüber um mir zu signalisieren, dass ich mir etwas aussuchen sollte.
Ich musste mir das Grinsen verkneifen als ich im Augenwinkel sah wie sie panisch in ihrer Jackentasche herum wühlte.
"Scheiße" fluchte sie, ehe sie zu mir blickte, im selben Moment sah ich sie auch mit gespielt verwirrtem Blick an.
"Was ist?"
"Ich glaub ich hab mein Geldbeutel irgendwo verloren" meinte sie, wollte schon aufstehen aber ich hielt ihr Handgelenk fest.
"Willst du jetzt ernsthaft den ganzen Weg zurück laufen?"
Sie schaute mich entgeistert an.
"Ja, da sind fast 150 Dollar drin Xavier!"
Und ab dem Moment konnte ich mein Grinsen nicht mehr halten, weswegen sie die Stirn runzelte.
"Das ist nicht lustig alter" knurrte sie.
"Setz dich"
Sie versuchte sich von meinem Griff zu lösen.
"Beruhig dich meine Schöne, du hast deinen Geldbeutel nicht verloren" versicherte ich ihr.
"Wieso grinst du-"
Langsam weiteten sich ihre Augen, ehe sie mich monoton anblickte und mir ihre Hand hinhielt.
"Gib mir den Geldbeutel Xavier."
"Kann ich nicht, liegt in meinem Zimmer" grinste ich.
"Super, wie sollen wir je-"
Ich beantwortete ihre nicht vollendete Frage indem ich Meinen auf den Tisch legte.
"Nein."
"Doch~"
Schnaufend setzte sie sich wieder hin.
"Es ist dein Geburtstag.." seufzte sie.
"Ja und? Du bist die Lady, ich bezahle. Punkt."
Sie griff nach dem Salzstreuer, drehte ihn in ihren Händen.
"Ich würde dir gerade am liebsten den ganzen Inhalt davon in den Hals kippen.. und das Glas hinterher.." , sie schnaufte wieder, "aber-"
"Aber es ist mein Geburtstag?"
"Ja.." murmelte sie vor sich hin und stellte das Gewürz wieder auf den Tisch.
.
.

ca. 20 Minuten später

Pov Wednesday

Ich merkte das er in Gedanken versank während ich mit ihm redete.
Er schaute immer wieder im Café umher, sein Blick blieb des öfteren an dem einen Tisch in der Ecke hängen.
Kann ja sein das dort jemand sitzt den er kennt, oder jemand der ihn die ganze Zeit beobachtete..dann könnte ich auch verstehen wieso er dort immer wieder hin schaute.
Aber niemand saß an diesem Tisch...
Stirnrunzelnd beobachtete ich ihn.
Sieht er Geister die dort sitzen und Kaffee trinken oder was?
"Xavier?"
Genannter zuckte zusammen und sah zu mir.
"Ja?"
"Was ist los? Warum starrst du die ganze Zeit auf den Tisch da hinten?"
Ich deutete mit einem Kopfzucken in die Richtung um deutlich zu machen, von welchem Platz ich sprach.
"Ah- äh..mir gefällt die...Tischdecke"
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Es ist die selbe Tischdecke wie an jedem anderen Tisch, inklusive unserem. Also hör auf rum zu spinnen und sag mir was los ist."
Schluckend schüttelte er den Kopf leicht.
"Es ist nichts, tut mir leid das ich dir nicht zu gehört hab, red weiter"
Warnend nahm ich den Salzstreuer und sah ihn ernst an.
"Drohst du mir gerade ernsthaft mit...einem Gewürz?" fragte er belustigt, also drehte ich den Deckel davon auf und erhob mich langsam vom Sitz.
"Ok ok! Setz dich wieder..." fing er an, mit triumphierendem Grinsen tat ich was er verlangte.
"Ich war hier oft...m-mit meinem Vater.." murmelte er.
Mein Blick wanderte wieder an diesen Tisch in der Ecke.
"Ja..wir haben immer dort gesessen..." bestätigte er mir.
"Belastet dich das..?" fragte ich unsicher.
Sein Blick genügte mir als Antwort, ich stand auf.
"Was machst du??"
"Bleib hier, bin gleich wieder da"
Ich ging zur Theke, wo mich eine viel zu freundliche Dame direkt fragte ob ich etwas brauchen würde.
"Ja, zwei To-Go Becher..mit Deckel bitte"
Sie nickte und gab mir direkt wonach ich bat.
Ich bedankte mich so freundlich wie möglich und ging zurück zu Xavier, vor ihm blieb ich stehen und stellte die Becher bereit.
Mit verwirrtem Blick sah er mir zu.
"Ich bin schon ein wenig sauer weil du mir nichts davon erzählt hast...außerdem hast du meine Frage, ob du dieses Café kennst verneint." meinte ich während ich nach seiner Tasse griff, den Kaffee darin in den Becher füllte und den Deckel drauf schlug.
Das selbe tat ich auch mit meinem Kaffee.
Ich stapelte das Geschirr und brachte es zur Theke, ehe ich wieder zu Xavier ging und ihm sein Handy in die Hand drückte.
Immer noch perplex sah er mich an, ich verdrehte die Augen.
"Worauf wartest du? Komm"
Angesprochener steckte sein Handy in die Hosentasche während ich nach beiden Bechern griff.
Dann liefen wir nach draußen, ich gab ihm seinen Kaffee und wir machten uns auf den Weg zurück zur Schule.

Am Wald angekommen meldete er sich endlich mal wieder zu Wort.
"Danke.."
"Nichts zu danken" meinte ich, schenkte ihm ein kleines Lächeln.
Stille.
"Und was machen wir jetzt..?" fragte er.
"Keine Ahnung"

Pov Xavier

Plötzlich blieb sie stehen und schaute mich grinsend an.
"Wie wärs mit ein bisschen Alkohol?"
Dieses ein bisschen klang mehr als ironisch, ich grinste ebenfalls.
"Klar~ ..komm"
Also drehten wir um und liefen wieder Richtung Stadt.
Nach ein paar Schritten blieb sie wieder stehen.
"Wir können garkein Alkohol kaufen, wir sind beide minderjährig.." murmelte sie ein wenig enttäuscht.
"Kannst du jemanden anru-"
"Baby" unterbrach ich sie.
"-ich bin seit heute volljährig" grinste ich.
Sie schlug sich an die Stirn.
"Stimmt ja.."
Wir liefen weiter, nach ein paar Schritten sah sie mich angewidert an.
"Du alter Sack"
"Anscheinend stehst du ja auf alte Säcke" konterte ich schmunzelnd und gab ihr einen Klatscher auf den Arsch, weswegen sie erschrocken quiekte.
"Ich hätte den Salzstreuer mitnehmen sollen..." murmelte sie leise vor sich hin, woraufhin ich grinsend die Augen verdrehte.

❆𝘴𝘭𝘰𝘸𝘭𝘺 𝘮𝘦𝘭𝘵𝘪𝘯𝘨 𝘪𝘤𝘦❆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt