observer

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Pov Wednesday

Ich hätte nie gedacht, das mir die Sache mit T so nach gehen würde.
Ja, in meinen Gedanken nannte ich ihn ab jetzt nur noch T, das erspart mir die Magenschmerzen.
Nun saß ich also halb aufrecht in meinem Bett und musste den Albtraum erst verarbeiten.
Enid schlief ausnahmsweise sehr ruhig und friedlich, normalerweise knurrte sie immer im Schlaf vor sich hin.
Ich legte mich nach vielen Minuten wieder hin und beobachtete die Wölfin eine Weile bis meine Augenlider schwer wurden.

Am nächsten Morgen

Ich und Enid quälten uns motzend aus dem Bett und machten uns dann gleichzeitig fertig für's Frühstück.
Natürlich hat sie mich gestern Abend mit Fragen über den Aufenthalt bei Xavier durchlöchert, jedoch erzählte ich nur, das wir hauptsächlich über die Ferien gesprochen haben und das ich ihm erklärt habe, wieso ich auf seine letzte Nachricht nicht geantwortet hab.
Die ganze Schule frühstückte draußen, wir suchten unseren Tisch wo Ajax schon gierig auf seine blonde Wölfin wartete.
Eben genannte fand neben ihrem Freund ihren Platz und deren Vorspeise begann direkt.
Wie die Tiere frassen sie sich gegenseitig halb auf, die anderen schauten nur verstört zu obwohl sie das jeden Tag mehrmals mit bekamen.
Ich verdrehte nur die Augen und schaute das Buffet vor mir angeekelt an.
Es ist nicht so, als stände da ekelhaftes Essen oder so auf dem Tisch, ganz im Gegenteil, ich war einfach nie der Frühstücks-Mensch gewesen.
Schließlich waren auch Ajax und Enid vorgesättigt und begannen mit der eigentlichen Mahlzeit.
Völlig in Gedanken versunken saß ich da, bis Enid mich weckte.
"Sicher das gestern Abend nicht mehr passiert ist? Das sieht für mich so aus, als hättet ihr nicht nur geredet" flüsterte sie mir ihre Vermutung ins Ohr.
Man konnte ihr Grinsen fast hören.
"Was redest du für ein Unsinn?" fragte ich leicht zickig, doch die Antwort hat sie mir schnell beantwortet indem sie mit einem Kopfzucken zum zweit nächsten Tisch zeigte an welchem der große Junge mit schulterlangem Haar saß.
Dieser beobachtete mich mit leichtem Grinsen im Gesicht, als wären wir die zwei Einzigen auf dem Schulhof.
"Der guckt doch immer so dumm." murmelte ich vor mich hin, worauf Enid mit "Ja schon...aber nicht so" antwortete und das "So" nochmal mehr betonte als der Rest des Satzes.
Circa eine halbe Stunde verging bis alle fertig mit Essen waren.
Die ganze Zeit spürte ich Xaviers bohrenden Blicke auf mir, es machte mich wahnsinnig und wütend,  weil alle die an seinem Tisch saßen irgendwann merkten, das er nur auf mich fokussiert war und automatisch auch zu mir rüber schauten.
Ich hasste es.

Diese Wut ließ ich dann beim Fechten an meinen Gegnern aus, leider war Xavier heute keiner davon, so ein Jammer.
Ich konnte mich nicht konzentrieren und brach immer wieder Regeln, weswegen unser Lehrer, dessen Namen ich mir nicht merken kann, mich bei Seite holte.
Ich zog leicht aggressiv den Helm ab.
Er fragte gar nicht was los war, wofür ich ihm, ob man's glaubt oder nicht, sehr dankbar war, das Einzige was er fragte war: "Willst du ein paar Minuten raus gehen?"
Seine Stimme klang ein wenig besorgt und einfühlsam.
Ich nickte nur, sah kurz rüber zu dem Jungen der mir so die Nerven raubte.
Dieser sah mich ebenfalls besorgt an.
Und ohne ein weiteres Mal zu ihm zu schauen, ging ich in die Umkleide und ließ mich genervt stöhnend auf die Bank fallen.

❆𝘴𝘭𝘰𝘸𝘭𝘺 𝘮𝘦𝘭𝘵𝘪𝘯𝘨 𝘪𝘤𝘦❆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt