»17«

149 14 5
                                    

Jungkook

Müde tapste ich neben Hoseok her, der mir immer wieder kurz einen besorgten Blick schenkte. Den ich einfach ignorierte, da mir nicht nach reden war. Ich wollte einfach nach Hause, in mein Bett hüpfen und den restlichen Tag bis Morgen schlafen. Irgendwie war ich Yoongi dankbar, dafür dass er mich gezwungen hatte, nach Hause zu gehen. Es wäre unerträglich für mich gewesen, jetzt noch in der Schule zu sitzen und dem Lehrer zuzuhören. Nur wusste ich nicht, was ich mit Hoseok machen sollte, oder eher wie ich unseren eigentlichen Plan verhindern konnte. Ich hatte wirklich keine Kraft mit ihm zu schlafen, aber warum sollte er sonst mitgekommen, wenn er nicht das bekommt, wofür wir verabredet waren?

„Hey, Hoseok?", sprach ich ihn dann doch an, bekam somit seine Aufmerksamkeit, wodurch ich jedoch wieder etwas unsicher wurde. „Hast du was?", fragte er liebevoll und lächelte mich an, weswegen ich wieder auf den Boden zurück schaute. Er wäre doch bestimmt richtig enttäuscht, dachte ich mir und dann wäre er sauer auf mich. Ich wollte nicht, dass er enttäuscht oder sauer war. „Können wir vielleicht nicht miteinander schlafen? Ich bin viel zu müde", flüsterte ich und traute mich nicht, in sein Gesicht zu sehen, wollte seinen Gesichtsausdruck nicht wissen. „Natürlich! Ich mache dir etwas zu Essen und dann kannst du schlafen", antwortete Hoseok direkt, weswegen meine Augen sich weiten und ich überlegte. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, doch fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.

Dann ging ich noch einmal seine Worte durch, weswegen ich wieder etwas unsicherer wurde. Er sagte, er wollte für mich was zu Essen machen. Aber ich wollte nichts essen. Ich suchte nach einer Ausrede, warum er mir kein Essen machen sollte, doch mir fiel nichts wirklich logisches ein. Nur das typische, doch ob das zog, wusste ich ja nicht. „Du musst mir nichts zu Essen machen, ich habe keinen Hunger", erwiderte ich simple, mir war wirklich nichts besseres eingefallen und blickte ihn leicht lächelnd an, was meine Worte hoffentlich etwas glaubwürdiger machte.

Doch Hoseok sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Bist du dir sicher? Ich habe keine Probleme damit, dir Essen zu machen", er strich mir durch mein Haar, was mich entspannt aufseufzen ließ. Ich liebte sanfte Berührungen, bei sowas war ich schon immer schwach geworden. „Ja, ich habe wirklich keinen Hunger und ich bin viel zu müde. Ich möchte einfach nur ins Bett", murmelte ich, schon fast am einschlafen. Vielleicht hatte Yoongi recht und ich sollte mal eine Pause machen, aber nur eine kleine. Für viele mochte das vielleicht abartig sein, doch ich liebte Sex und das musste nicht jeder verstehen- solange man es akzeptierte, kam ich damit zurecht.

„Wir sind gleich da, dann kannst du schlafen", sagte Hoseok und deutete auf das kleinere weiße Haus am Ende der Straße. Ich nickte leicht lächelnd, blickte dann wieder auf den Boden. „Soll ich dich tragen?", fragte Hoseok etwas belustigt nach, woraufhin ich mit dem Kopf schüttelte. „Na gut, aber schlaf mir bitte nicht auf dem Gehweg ein", scherzte er und lachte leicht, jedoch war ich einfach viel zu müde, um zu lachen. „Wirklich alles gut?", in seiner Stimme schwang ein Hauch von Besorgnis mit, weswegen ich lächelnd zu ihm schaute.

„Ja, ich bin wirklich nur müde", bestätigte ich noch einmal. „Okay...", murmelte Hoseok und blickte mich nachdenklich an. Ich lief mit gesenktem Blick neben ihm her, während meine Augen immer mal wieder kurz zufielen. Der größere seufzte leise und stellte sich vor mich, weswegen ich stehen bleiben musste. Fragend sah ich ihn an und wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen. Jedoch griff er einfach unter meine Kniekehlen und unter meinen Rücken, hob mich hoch, als wiegte ich nichts. Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals und sah überrascht zu ihm hoch. „Was soll das?", fragte ich schnell. „Du bist müde, du kippst mir sonst gleich noch um", antwortete er schlicht und ging los. Ich seufzte ergeben, nahm meine Hände von seinem Hals, um sie gemütlich in meinen Schoß zu legen und platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter.

„Du kannst ruhig schlafen, wenn du willst. Du musst nicht wach bleiben", sagte Hoseok, als er bemerkte, wie ich versuchte wach zubleiben. Doch ich wollte nicht einschlafen, damit hätte ich ihm zu viel Arbeit gemacht. Ich konnte zu Hause schlafen und bis dahin war es nicht mehr soweit, also musste ich nur noch etwas durchhalten. „Nein, alles gut", beschwichtigte ich und lächelte ihn überzeugend an, auch wenn es nicht sehr viel brachte. Hoseok nickte zwar, doch sah er nicht wirklich überzeugt und zufrieden mit meinen Worten aus. Doch darauf ging ich nicht näher ein, das hätte nur zu Drama geführt und das konnte ich nicht gebrauchen.

Ich schloss meine Augen und schlief dann schon schneller ein, als ich es hätte verhindern können.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋 𝐇𝐎𝐄;taegikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt