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Jungkook

Mit geschlossenen Augen lag ich auf Yoongis Brust und genoss die Wärme, die von seinem Körper ausging. Jimin musste schon aus dem Haus sein, ich fragte mich, wie Yoongi es geschafft hatte, dass wir hier bleiben durften. Doch darüber dachte ich nicht allzu viel nach, er hat ihm wohl nicht verraten, was er gestern gesehen hatte. Immerhin hatte er es mir versprochen, dass er es Jimin nicht erzählte.

Jimin durfte es unter keinen Umständen erfahren, er war schon immer sehr fürsorglich und wäre völlig durchgedreht, wenn er es wüsste. Ich wäre in der Klinik, bevor ich auch nur einen weiteren Atemzug nehmen könnte und das wollte ich nicht, auch wenn es helfen sollte. Ich kam mit dem Gedanken nicht klar. Ich hatte jetzt Yoongi, er wollte mir helfen und ich wollte versuchen, mich auf ihn einzulassen und mit ihm zusammen meine Essstörung überwinden.

Ich hatte nur Angst, ich musste essen, Yoongi zwang mich zu essen. Das war der Sinn hinter der ganzen Sache und doch wollte ich das nicht. Ich wollte nicht zunehmen, ich mochte es, dünn zu sein und in meinen Augen, war ich noch nicht dünn genug, aber nun konnte ich es vergessen, weiter abzunehmen. Es geschah das Gegenteil, ich aß ab jetzt wieder und das unter den Augen Yoongis, der wohl nicht locker ließ.

„Wollen wir heute noch irgendwas machen oder einfach liegen bleiben?", fragte Yoongi leise, als ich mich etwas gemütlicher hinlegte. Ich musste nicht lange überlegen, denn ich hatte nicht die Motivation dafür, irgendetwas zu tun, somit war meine Entscheidung ziemlich klar.

„Im Bett bleiben, vielleicht können wir später auch auf die Couch gehen und eine Serie schauen", antwortete ich ihm, machte einen Vorschlag, womit ich auch kein Problem hatte, denn ich hatte in meinem Zimmer keinen Fernseher und wollte gerne meine Serie weiter schauen, Yoongi musste sich dann einfach rein finden, aber dem machte das nichts aus. Er war nicht so der Serien Typ und im Moment tat er wohl alles, um mich glücklich zu machen.

„Wenn du das willst, können wir das gerne machen. Sag einfach, wann du nach unten willst. Ich trage dich, meine kleine Prinzessin", grinste er zum Ende hin und küsste mich, was ich kichernd erwiderte. Ich wusste nicht, was ich davon denken sollte, dass wir uns wie ein Pärchen verhielten, doch ich fand es angenehm und ich fühlte mich wohl dabei, weshalb ich es einfach zuließ.

„Wie nett von Euch, Prinz Min", ging ich auf sein Spiel ein und grinste zurück, ehe ich es mir wieder auf seinem Körper gemütlich machte, jedoch war ich nun einfach zu wach und konnte kaum still liegen, weswegen ich mich die ganze Zeit bewegte, immer wieder eine neue Position suchte, nicht, weil es mir unbequem war, mir war schlichtweg langweilig. Doch wollte ich wirklich aufstehen? Das Bett war einfach zu warm und gemütlich.

„Willst du aufstehen? Du drehst dich hin und her, das ist nicht gerade gemütlich für mich und du bist wahrscheinlich einfach nur zu faul, um auf zu stehen. Also?", brummte Yoongi auf einmal, weswegen ich mich seufzend aufsetzte und auf ihn herab schaute, doch lange blieb das nicht so, denn er setzte sich auch auf, war mit mir auf Augenhöhe, da ich mich auf meine Beine gesetzt hatte und ich eigentlich kleiner war, waren wir auf gleicher Höhe.

„Jaaa, aber es ist so warm", meckerte ich rum und schloss quälend meine Augen, warum konnte das Bett nicht mit mir kommen? Das wäre doch so angenehm und würde das Leben so viel besser machen. Plötzlich wurde ich hoch gehoben, weshalb ich überrascht quiekte und mich an Yoongi festkrallte. Lachend verließ er mit mir im Schlepptau das Zimmer und trug mich nach unten.

„Couch?", fragte er kurz, woraufhin ich einfach nickte und meinen Kopf auf seiner Brust ablegte, ehe ich erneut meine Augen schloss. Yoongi war wie mein Bett zum mitnehmen, er verstrahlte die gleiche Wärme und Geborgenheit. Leider endete dies wieder genauso schnell, wie es angefangen hatte, als er mich auf die Couch ablegte und eine Decke über mich drüber legte.

„Ich hole etwas Saft und schneide uns einen Apfel. Wie hört sich das an?", fragte er sanft, nachdem er sich zu mir herunter gebeugt hatte und durch meine Haare strich, fürsorglich in meine Augen starrte. Seufzend wendete ich meinen Blick ab und sah an die Decke, spielte nervös mit meinen Fingern herum. Ich musste das nun tun, sonst hätte er das Jimin erzählt. Das war nun mal der Kompromiss gewesen.

„Okay, ich suche schon einmal die Serie", murmelte ich leise und blickte wieder zu Yoongi, der mich nun breit anlächelte, was mich auch zum Lächeln brachte. Er erhob sich, wobei er von meinen Haaren abließ und in der Küche verschwand, ehe ich nach der Fernbedienung griff und den Fernseher einschaltete.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋 𝐇𝐎𝐄;taegikookWhere stories live. Discover now