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Yoongi

Lächelnd beobachtete ich den kleinen, welcher sich müde anzog, dabei vor seinem offenen Kleiderschrank stand und mich schon vergessen hatte. Ich saß auf dem Bett und rührte mich nicht, genoss den Anblick des Jüngeren.

Er war wunderschön und ich liebte seinen Körper. Gerade deswegen, tat es weh, zu wissen, wie sehr er seinen eigenen Körper hasste und sich deshalb selbst zerstörte. Sowohl körperlich als auch psychisch. Ich wünschte, ich konnte ihm diese bösen Gedanken einfach austreiben, er hatte das nicht verdient.

Als er dann fertig war, drehte er sich zu mir um und schien zu überlegen, während er meinen Körper musterte. Was ich stumm mit ansah, jedoch meine Augenbrauen verwirrt zusammen zog.

„Ich glaube, dir passen meine Sachen nicht, die sind dir wahrscheinlich zu klein. Du kannst bestimmt Klamotten von Jimin bekommen", klärte er mich über seine Gedanken auf und nickte, stimmte sich somit selbst zu, ehe er das Zimmer verließ, ohne auf meine Antwort zu warten.

Ich stand auf und lief ihm hinterher, hatte dabei nur eine Jogginghose an, die Jungkook gehörte, er hatte sie wohl zu groß gekauft und hatte eigentlich vor, zu warten, bis er darein wuchs. Er hat sie mir nun geschenkt, da er meinte, er wachse sowieso nicht mehr. Ich hatte das lachend hingenommen und freute mich über die neue, graue Jogginghose.

„Jimin, kann Yoongi sich Klamotten von dir ausleihen? Meine sind ihm zu klein", hörte ich Jungkook seinen Bruder fragen, bevor ich ebenfalls die Küche betrat und mich am Türrahmen anlehnte.

Jimin wandte sich zu Jungkook und ließ von der Pfanne ab, in der er gerade etwas kochte, was man schon oben im Flur riechen konnte. Jimins Blick glitt zu mir, nachdem er die Frage verstanden hatte, er blickte einmal an meinen Körper herunter, ehe er grinsend nickte.

„Klar, bei eurem Größenunterschied fragt man sich ja, ob du einfach nur klein geraten bist oder er zu groß", neckte Jimin Jungkook, welcher beleidigt auf den Oberarm des Blondhaarigen schlug, Jimin wandte sich nur lachend wieder der Pfanne zu und rührte das Rührei weiter um.

„So klein bin ich nun auch nicht!", schmollte er und verschränkte beleidigt die Arme, kam dann zu mir angelaufen, um sich neben mich zu stellen. Er blickte zu mir herauf und verglich unsere Größe, er wirkte relativ zufrieden, ehe ich mich gerade hinstellte und somit fast einen ganzen Kopf größer war.

Mein Grinsen wuchs, als er dann einfach beleidig den Weg nach oben anschlug. Jimin musste ebenfalls leise kichern. „Hier", er überreichte mir eine Tasse mit heißem Kaffee, „bring ihm einfach den Kaffee, dann hat er das schon wieder vergessen". Dankend nahm ich den Kaffee an und wollte gerade wieder verschwinden.

„Ach und nimm dir einfach etwas aus meinem Kleiderschrank, Frühstück ist in 5 Minuten fertig", teilte er mir noch mit, ehe er mich gehen ließ.

In Jungkooks Zimmer erblickte ich ihn auf seinem Bett sitzen, hatte neben sich Klamotten liegen, welche ich noch nie an ihm gesehen hatte, doch diesen schenkte ich erst einmal keine Beachtung, sondern lächelte Jungkook lieb an.

„Sieh mal, was ich hier habe", säuselte ich und hielt ihm den Kaffee unter die Nase, weckte schnell sein Interesse. Bevor er sich jedoch die Tasse nehmen konnte, zog ich sie wieder zu mir und schüttelte grinsend mit dem Kopf, womit ich ihn wieder zum schmollen brachte, was wirklich süß aussah.

„Du kriegst den Kaffee nur, wenn du nicht mehr sauer auf mich bist", schlug ich vor, bekam ein wildes Nicken Jungkooks, welcher sofort seine Hände zu mir ausstreckte, nun wirklich wie ein kleines, unschuldiges Kind wirkte.

„Na gut, wenn du mich schon wie ein kleines Kind anschaust, dann kann ich dir doch gar nicht widerstehen", konnte ich es nicht vermeiden, ihn noch etwas zu necken, was ihn wohl nicht störte, da er sich einfach auf den Kaffee konzentrierte, den ich ihm nun in die Hand drückte.

Es erschreckte mich irgendwie, dass er in solchen Moment so aussah, als wäre sein Leben perfekt und als hätte er keine Probleme, obwohl er psychisch kaputt war. Ich hatte das Gefühl, dass er mit noch viel mehr als nur eine Essstörung zu kämpfen hatte, doch ich konnte ihn nicht zwingen, es mir zu sagen. Ich konnte nur hoffen, dass er sich mir irgendwann anvertraute.

Ich konnte seit zwei Tagen an nichts anderes denken, die ganze Zeit schweiften meine Gedanken zu dem Leiden des Kleineren ab, ich konnte es nicht verhindern, es ließ mich nicht mehr los. Bis jetzt hatte ich noch nie mit einer Person mit einer psychischer Krankheit zu tun. Ich wusste nicht, was ich durfte und nicht durfte, womit ich ihn vielleicht triggern könnte.

Doch ich schien alles richtig zu machen, immerhin stieß er mich nicht von sich und wirkte so, als fühlte er sich wohl in meiner Nähe.

„Ich hab Klamotten für dich raus gesucht", er deutete auf die Sachen, die neben ihm lagen, lächelnd schaute ich mir sie an und verwuschelte dann Jungkooks Haare, was ihn kichern ließ. Sein Kichern erwärmte mein Herz, er sah so unbeschwert und sorgenfrei aus.

„Danke, wir müssen dann auch gleich runter gehen. Jimin sagte, Frühstück sei gleich fertig", mit den Worten zog ich mir die Jogginghose vom Körper, spürte währenddessen den Blick von Jungkook auf meinen Körper, was ich grinsend hinnahm. Langsam zog ich mich an und schaute ich selbst im Spiegel an.

Die Klamotten standen mir, Jungkook hatte meinen Styl gut getroffen. Es war mal etwas neues, doch es gefiel mir, das bemerkte wohl auch der Schwarzhaarige, welcher mich glücklich lächelnd beobachtete, ich konnte sogar leichten Stolz in seinen Augen erkennen.

„Dann lass uns mal Frühstücken und bitte iss etwas, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist oder auch nur wenig, aber bitte iss was", bat ich ihn, reichte ihm meine Hand, um ihm vom Bett aufzuhelfen. Zögernd blickte er auf meine Hand und nahm diese fast schon vorsichtig an, als würde er damit bestätigen, etwas zu sich zu nehmen.

Lächelnd drückte ich ihm ein Kuss auf die Stirn, womit sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen stahl.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋 𝐇𝐎𝐄;taegikookWhere stories live. Discover now