Kapitel 3

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Louis:

Magnus und Niklas sind mittlerweile aus Graz zurück, haben ein weiteres Testspiel hinter sich und heute werden sie den KN-Cup spielen. Da ich Arne ja versprochen habe, dass er mal mitkommen darf werden wir heute zuschauen gehen. Er ist schon total aufgeregt und läuft den ganzen Morgen in einem Trikot von Niklas durch die Wohnung. „Oh Gott", seufze ich und fahre mir durch die Haare, „wie soll ich ihn bitte beruhigen?" „Das ist deine Aufgabe", lacht Magnus, „wir wollen übrigens bald los." „Ich weiß", nicke ich, „ich muss Arne nur noch einmal ins Bad bekommen." Nachdem ich das irgendwie geschafft habe steigen wir alle ins Auto und fahren zur Arena. 

Magnus und Niklas gehen durch den Spielereingang und ich bewege mich in den VIP-Bereich. „Wann geht es los?", fragt Arne aufgeregt. „Das dauert noch etwas", erkläre ich, „erst ist noch ein Spiel, wo Onkel Magnus und Onkel Niklas nicht spielen." „Ich will sie aber sehen", beschwert er sich. „Wirst du doch auch noch", seufze ich, „das dauert nur noch etwas. Wir brauchen heute etwas Geduld." „Wo sind sie denn gerade?", fragt er. „Die treffen sich mit ihrer Mannschaft und bereiten sich noch etwas auf das Spiel vor. Außerdem müssen sich die neuen Spieler draußen noch vorstellen." „Ich will dabei sein", fordert er. „Du kennst sie doch gar nicht", lache ich. „Trotzdem", schmollt er, „vielleicht sind Magi und Niki da auch." „Meinetwegen", nicke ich, „aber du wirst die ganze Zeit meine Hand halten. Ich möchte nicht, dass du verloren gehst." „Okay", nickt er und greift stolz nach meiner Hand. Ich führe ihn wieder nach draußen, wo verschiedene Stände aufgebaut sind und gerade die neuen Spieler vorgestellt werden. „Ich will hoch", fordert der Kleine und ich setze ihn kurzerhand auf meine Schultern. Er beobachtet genau was passiert und hält sich an meinen Haaren fest. Natürlich ist er mit seinen vier Jahren nicht mehr ganz so leicht, aber es lässt sich aushalten.

Nachdem draußen fast alles vorbei ist gehen wir wieder zurück in den VIP-Bereich und sehen, dass sich die ersten beiden Mannschaften schon aufwärmen. „Wer ist das?", fragt Arne neugierig. „Das sind die Spieler aus Lübeck und Hamburg", erkläre ich, „die werden später auch noch gegen deine Onkel spielen." Das erste Spiel ist für Arne sehr langweilig, weil er die Spieler nicht kennt. Danach kommen die Kieler und wärmen sich auf. Arne behält meine Brüder genau im Blick und beobachtet jede kleine Bewegung. Vielleicht wird er auch noch ein Handballfanatiker. Er jubelt laut mit, wenn ein Tor fällt und ich glaube, dass er die anderen Leute hier etwas auf die Nerven geht. Aber solange mein Sohn glücklich ist bin ich es auch.

Nachdem Kiel das kleine Turnier für sich entscheiden kann will Arne unbedingt ein paar Autogramme bekommen. Also gehe ich mit ihm runter zum Spielfeld, wo sich die Spieler in einer Reihe hingesetzt haben und fleißig Autogramme schreiben. Wir stellen uns also an und warten bis wir an der Reihe sind. „Hallo Louis", begrüßt mich Rune, der recht am Anfang sitzt. „Hi", lächle ich. „Wer ist denn das?", fragt er und schaut zu Arne, der neben mir steht und meine Hand hält. „Ich bin Arne", sagt er fröhlich. Ich schaue ihn kurz überrascht an, weil er sonst wirklich nicht viel mit Fremden spricht. „Ich bin Rune", stellt sich der Linksaußen vor, „wie alt bist du denn?" Arne schaut kurz unsicher in meine Richtung. „Vier", antworte ich also für ihn. „Weiter", ermahnt mich mein Sohn dann und zieht an meiner Hand. „Tschüss Rune", sage ich noch und werde dann weitergezogen. Der Nächste der mich erkennt ist Niklas. „Hey, kleiner Bruder", begrüßt er mich, „was machst du denn hier?" „Ich glaube wir haben den nächsten Handballer in der Familie", lache ich, „er will ein paar Autogramme haben." „Das war ja auch nicht zu verhindern", grinst mein Bruder, „Handball ist eben ein toller Sport." „Wir gehen dann mal weiter", sage ich, als ich bemerke, wie wir mal wieder alle aufhalten, „bis später." Auch mit Magnus wechsle ich schnell ein paar Worte und danach heißt es warten. Ich stecke die Autogrammkarten ein und setze mich auf einen freien Platz auf der Tribüne. Arne nimmt auf meinem Schoß Platz und ich lege meine Arme um seinen kleinen Bauch. „Und, wie findest du es?", frage ich ihn. „Toll", sagt er begeistert, „ich will öfter kommen." „Wir schauen mal", verspreche ich ihm.

Da wurde endlich mein Trikot bestellt und Kiel ändert die Farben der Nummern. Naja egal, aber ich vermute mal dass sie wegen der geringen Sichtbatkeit geändert wurden und da hätte man wirklich früher drauf kommen können.

Lucky againWhere stories live. Discover now