Kapitel 20

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Louis:

Heute ist ein großer Tag für Arne. Magnus, Niklas und ich werden nach Nantes fliegen, während er bei Leon übernachtet. Natürlich ist er noch sehr jung, aber ich habe oft mit ihm darüber gesprochen und er freut sich schon sehr. Morgen wird er dann von Sander abgeholt und die beiden schauen sich bei Sander gemeinsam das Spiel an. Unser Norweger ist ja leider noch verletzt. „Brauchst du noch etwas?", frage ich meinen Sohn und schaue mich kurz im Zimmer um. „Nö", antwortet er. „Okay", nicke ich und schließe seine Tasche. Dann werde ich mir diese über die Schulter und gehe mit Arne in den Flur. „Freust du dich?", fragt Niklas den Kleinen enthusiastisch. „Ja", strahlt Arne. Ich wuschle ihm lachend durch die Haare und drücke ihm seine Schuhe in die Hand. Als wir alle unsere Taschen in der Hand, Schuhe an den Füßen und Jacken angezogen haben gehen wir nach draußen zum Auto. Wir räumen alles in den Kofferraum und steigen ein. Niklas lenkt das Auto durch die Kieler Straßen und bleibt vor dem Haus von Leons Familie stehen. Ich schnalle mich ab und hole Arne aus dem Auto. Dann schnappe ich mir noch seine Tasche und gehe zur Haustür. „Ich klingle!", entscheidet mein Sohn und drückt feste auf die Türklingel. Die Tür wird 20 Sekunden später von Leon und seinem Vater geöffnet. „Arne!", strahlt Leon und zieht meinen Sohn sofort nach drinnen. „Moment", unterbreche ich die beiden, „Arne komm bitte nochmal her." Arne dreht sich um und kommt nochmal zu mir gelaufen. Ich knie mich zum ihm runter und ziehe ihn in meine Arme. „Ganz viel Spaß Großer, ja? Wenn etwas ist sagst du Leons Papa oder Sander Bescheid. Sei immer so lieb wie du bist, okay? Ich hab' dich ganz doll lieb. Schlaf gut", sage ich. „Hab dich auch lieb", murmelt er. „Vielleicht können Leons Papa und Sander mich ja abends anrufen", schlage ich vor, „das müssen sie aber nicht." „Ja", stimmt Arne zu. „Okay", lächle ich, „wir sehen und in zwei Tagen." „Tschüss Papi", murmelt er und ich kann gerade noch einen Kuss auf seinen Kopf drücken bevor er zurück zu Leon läuft. „Ich passe auf ihn auf", verspricht Leons Vater. „Danke", lächle ich, „er übernachtet das erste Mal ohne mich irgendwo. Wenn etwas ist kannst du mich immer anrufen. Sander müsste morgen gegen Mittag vorbeikommen." „Mach dir keine Sorgen", lacht Leons Vater, „das wird schon. Wir rufen heute Abend an, wie du es mit ihm besprochen hast." „Okay", nicke ich, „ich muss dann auch langsam los." „Viel Erfolg morgen", wünscht er mir. „Danke", lächle ich und drehe mich um. „Alles gut?", fragt Magnus, als ich ins Auto steige. „Ja", nicke ich seufzend, „es ist nur schwierig ihn alleine zu lassen." „Er schafft das", sagt Niklas zuversichtlich.

Wir kommen beim Treffpunkt an und räumen alle Sachen in den Bus. „Wo ist mein Lieblings-Landin?", fragt Rune beleidigt und schaut sich suchend um. „Bei einem Freund von ihm", antworte ich, „und morgen bei Sander." „Du kannst ihn doch nicht alleine lassen", protestiert er. „Doch, kann er", sagt Niklas, „keine Sorge, es ist alles gut durchdacht und wir haben mehrfach mit Arne gesprochen." „Bist du dir wirklich sicher?", fragt Rune. „Nein", antworte ich ehrlicherweise, „aber Arne hat sich so gefreut und ich vertraue Sander und Leons Eltern." „Jetzt mach ihm mal kein schlechtes Gewissen", seufzt Magnus und zieht mich zum Bus.

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Wir sind gerade am Hotel angekommen und ich habe von Leons Vater schon ein paar Bilder von den beiden Jungs bekommen. Dieses Mal teile ich mir mit Niclas ein Zimmer. Er ist ein sehr entspannter Mensch und es ist sehr ruhig mit ihm. Nach dem Abendessen ruft er zuerst seine Familie an und danach bin ich dran, damit sich die Stimmen nicht so überschneiden. „Hallo Großer", lächle ich als Arne auf dem Bildschirm auftaucht, „wie geht's dir?" „Gut", grinst er. „Hattest du Spaß?", will ich wissen. „Ja", nickt er, „wir haben viel gespielt." „Das freut mich", lächle ich, „dann geht ihr wohl bald schlafen?" „Nö", protestiert Arne. „Wir schicken sie bald ins Bett", ertönt die Stimme von Leons Mutter im Hintergrund. „Dann schlaf gut", sage ich zu Arne, „morgen siehst du Onkel Magnus, Onkel Niklas und mich spielen, okay?" „Ja", nickt er, „mit Sa-sander." „Genau, Sander", nicke ich, „benimm dich bitte." „Mhh", nickt er. „Bis morgen, Großer", verabschiede ich mich, „schlaf gut." „Tschüss", sagt er und winkt in die Kamera. Ich winke lächelnd zurück und er legt dann auf. Ich lasse mich zurück auf das Bett fallen und schließe kurz meine Augen. „Es ist seltsam das Kind zum ersten Mal alleine zu lassen", findet Niclas. „Ja", nicke ich, „vor allem wenn ich so weit weg bin." „Arne ist ein großer Junge, er schafft das", sagt er zuversichtlich. „Hoffentlich", nicke ich, „er fühlt sich aber mit Leon wohl und spielt gerne mit ihm. Ich habe nur etwas Angst, dass er mit Sander nicht klarkommt, weil er ihn noch nicht so gut kennt." „Wir kennen Sander alle", sagt Niclas, „der wird sich schon gut um Arne kümmern." „Er ist doch nur mein kleines Baby", seufze ich.

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Am nächsten Tag ist alles ganz ruhig. Wir frühstücken gemeinsam und gehen dann in unsere Zimmer um uns selbstständig etwas auf das Spiel vorzubereiten. Niclas macht eine Übung auf dem Zimmerboden, während ich auf meinem Bett sitze. Ich schrecke aus meinen Gedanken auf, als mein Handy ein Geräusch von sich gibt. Sander hat sich gemeldet.

Sander: Arne ist jetzt bei mir. Wir wollen jetzt vor dem Spiel noch auf einen Spielplatz gehen.

Ich: Geht's ihm gut?

Sander: Ja, er ist sehr fröhlich und munter. Die Jungs haben wohl lange geschlafen.

Ich: Sagst du ihm, dass ich ihn liebe?

Sander: Klar, du kannst heute Abend anrufen, wenn ihr zurück im Hotel seid.

Ich: Okay, mache ich. Bis später.

Sander: Bis später. Grüß die Jungs von mir und viel Erfolg!

Ich: Richte ich aus.

„Und?", fragt Niclas mich. „Arne ist munter von Sanderabgeholt worden", berichte ich, „schöne Grüße von Sander übrigens." „Danke", sagt er, „bist du jetzt entspannter?" „Etwas", nicke ich, „die Hälfte hat Arne geschafft, er scheint Sander zu akzeptieren und Sander hat für den Notfall unseren Wohnungsschlüssel, falls Arne in seine gewohnte Umgebung möchte." „Ich sag doch er schafft das", grinst Niclas zufrieden. „Ich gehe dann mal zu Ben und Luca rüber", informiere ich den Schweden. „Mach das", nickt er. Ich verlasse das Zimmer und gehe über den Flur zu meinen besten Freunden. Die Tür wird nach meinem Klopfen von Henri geöffnet. „Komm rein", sagt er und ich betrete das Zimmer. „Was machst du denn hier?", will ich von ihm wissen. „Das Gleiche wie du wahrscheinlich", lacht er. „Okay, stimmt", nicke ich und setze mich auf einen Stuhl im Zimmer. „Wie ist die kinderfreie Zeit?", will Ben wissen. „Ich würde gerne sagen, dass es mal entspannend ist. Aber es ist leider extrem nervenaufreibend", antworte ich. „Also ich vermisse den Kleinen", sagt Luca. „Ich auch", schließt sich Henri an. „Ich verstehe schon", lache ich,„nächstes Mal ist er wieder mit dabei." „Gut so", nickt Ben zufrieden. „Ihr wollt Arne lieber in der Mannschaft als mich", beschwere ich mich. „Er ist eben sehr süß", erklärt Luca. „Wartet 15 Jahre, dann ist er in der Mannschaft", sage ich. „Welche Position wird es denn?", will Henri wissen. „Ich könnte mir Mitte gut vorstellen", sage ich, „aber das kann sich auch nochmal ändern." „Das hätte doch was", nickt Ben zufrieden. Unser Gespräch wird unterbrochen, als mein Handy klingelt. Es ist Sander. Was will er denn? Ich nehme den Anruf an und sage erstmal verwirrt „Hallo?" „Louis, großes Problem", sagt er gestresst.

Sorry, das Update hat jetzt doch länger gebraucht als gedacht. Ich sage lieber gar nichts mehr und überrasche euch mit neuen Kapiteln. Die letzten Wochen waren überraschenderweise wirklich stressig und ich kam nicht dazu alles nochmal zu lesen und zu verbessern.
Nachträglich noch schöne Ostern euch allen.

Lucky againWhere stories live. Discover now