Kapitel 18

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Louis:

Heute kommen alle Nationalspieler zurück und ich bin endlich nicht mehr alleine in der Wohnung. Ich freue mich schon sehr darauf meine Brüder wieder zu sehen. Auch Arne freut sich schon auf die beiden. Wir haben uns so aneinander gewöhnt, dass wir die beiden ganz schön vermisst haben. Es wird außerdem ein Druck von meinen Schultern fallen, weil ich mich nicht mehr ganz alleine um Arne kümmern muss. Ich helfe gerade Arne beim Aufräumen, weil er bald ins Bett soll. „Wann kommen Onkel Magnus und Onkel Niklas?", fragt Arne. „Heute Abend, wenn du im Bett liegst", antworte ich, „und morgen frühstücken wir dann zusammen." „Okay", murmelt er und wirft eine Ladung LEGO in die Kiste. „Wollen wir gleich für die beiden kochen?", schlage ich vor, „sie freuen sich bestimmt." „Ja!", strahlt mein Sohn und will sofort aufspringen. „Erstmal aufräumen", erinnere ich ihn. „Nein!", protestiert er. „Sonst kochen wir gleich nicht zusammen", drohe ich. Murrend setzt er sich wieder auf den Boden und räumt weiter auf. Ich frage unterdessen meine Brüder, was sie sich zum Abendessen wünschen. Dann helfe ich Arne noch etwas beim Aufräumen und nehme ihn dann in die Küche, wo wir anfangen zu kochen.

Als die Wohnungstür aufgeschlossen wird schläft Arne schon tief und fest. Ich gehe in den Flur und begrüße die beiden glücklich. „Wie geht's dir?", fragt Niklas besorgt. „Gut", lächle ich, „mach dir keine Sorgen." „Dann ist ja gut", sagt er erleichtert, „wo ist Arne?" „Der schläft schon", antworte ich, „aber wir haben für euch gekocht." „Super", strahlt Magnus und geht in die Küche. Niklas legt einen Arm um meine Schultern und schiebt mich hinter unserem Bruder her in die Küche. „Wie geht's Arne denn?", will er wissen. „Er hat sich im Kindergarten eingelebt", erzähle ich glücklich, „sein Erzieher ist zwar etwas seltsam, aber er ist glücklich." „Das ist doch gut", findet Magnus. Nachdem die beiden etwas gegessen haben gehen wir alle ins Wohnzimmer. Die beiden setzen sich normal hin und ich lege meinen Kopf auf Magnus Schoß und meine Füße auf Niklas Schoß. „Ich bin froh, dass ihr wieder hier seid", sage ich, „es ist eine Erleichterung." Magnus streicht einmal durch meine Locken: „Aber du schaffst das doch mittlerweile ganz gut." „Ja", stimme ich zu, „es ist aber trotzdem gut zu wissen, dass ihr hier seid und mir helfen könnt." „Wir werden immer für dich da sein", verspricht Niklas, „wir lieben dich, Kleiner." „Ich liebe euch auch", lächle ich. „Wie schlimm war das Training denn diese Woche?", wechselt Magnus das Thema. „Es ging", antworte ich, „Arne durfte einmal sogar etwas mitmachen." „Das hat er bestimmt sehr genossen", lacht Niklas. „Er war sehr hibbelig", gebe ich ihm recht, „und wie war die Natio ohne Lasse, Niklas?" „Ungewohnt", gibt er zu, „ich kenne es fast nur mit ihm. Sie waren übrigens alle sehr überrascht davon, dass du existierst und haben viele Fragen gestellt." „Ich finde ja gut, dass niemand von mir wusste", sage ich, „aber es ist schon seltsam, dass es nie öffentlich wurde, obwohl ich in der Jugendnationalmannschaft gespielt habe." „Vielleicht hat sich damals noch niemand dafür interessiert, ob wir mehr Geschwister haben und uns einfach nie miteinander verbunden", überlegt Magnus. „Es war ja im Endeffekt gut für dich. Jetzt kennen alle den wahren Louis", meint Niklas. „Ich habe mir überlegt mich am Ende der Saison zu outen", gebe ich zu, „aber es steht noch nichts fest. Ich dachte, dass es vielleicht ein gutes Zeichen für den Sport ist, was ich mit elf gerne gesehen hätte." „Wir werden unterstützen was du tust, egal wie du dich entscheidest", versichert Magnus und streicht weiter durch meine Haare. „Genau", nickt Niklas, „aber du solltest vorher mit Arne darüber sprechen. Es kann sein, dass Eltern von den Kindern im Kindergarten und beim Handball darüber erfahren, mit ihren Kindern darüber reden und auch die dann das vor Arne erfahren. Ich weiß, Arne ist erst vier, aber ein bisschen wird er davon verstehen. Wenn er älter ist sprecht ihr dann nochmal ausführlicher darüber." „Ich glaube das werde ich tun", sage ich, „danke für den Tipp." „Immer", lächelt Niklas.

Hallöchen,
Ich war gestern endlich mal wieder beim Spiel von Kiel und Halleluja, meine Nerven. Die Halle war schon sehr klein, aber es war mal schön etwas anderes als die großen Arenen zu sehen. Ich hoffe mal, sie bekommen etwas mehr Konstanz und schaffen es sicherer abzuschließen, weil es mich gestern echt fertig gemacht hat, dass sie sich nie wirklich absetzen konnten.

Lucky againWhere stories live. Discover now