Kapitel 7

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Louis:

Sobald wir zu Hause sind geht Arne in sein Zimmer und ich erkläre Magnus und Niklas kurz, was mir die Erzieherin erzählt hat. Auch die beiden haben keine wirkliche Lösung dafür. „Ich habe überlegt mein Studium so abzubrechen, dass ich nächstes Jahr wieder anfange", gebe ich zu, „jetzt spiele ich erstmal Handball und ich muss mich um Arne kümmern." „Überleg es dir", meint Niklas, „es ist deine Entscheidung." „Ich schlafe mal darüber", entscheide ich, „jetzt muss ich erstmal mit Arne sprechen. Wir bringe ich meinem Sohn bei, dass ich ab jetzt in einem Weltklasse-Verein Handball spiele?" „Sag es ihm einfach so", grinst Magnus. „Mal schauen", nicke ich und gehe in Arnes Zimmer. Unsere Wohnung ist zum Glück wirklich geräumig und in zwei Bereiche unterteilt. Über den Flur an der linken Seite gelangt man zu den Zimmern von Magnus und Niklas und dort befindet sich auch ihr Badezimmer. In der Mitte liegen dann das Wohnzimmer und die Küche, die direkt miteinander verbunden sind. Außerdem kommt man über das Wohnzimmer auch ins Gästezimmer, was aktuell eher von Kartons belegt wird. Auf der rechten Seite geht es zu dem Bereich von Arne und mir. Wir haben beide ein eigenes Zimmer und teilen uns auch ein Bad. Früher hatten Magnus und Niklas eine kleinere Wohnung, aber seitdem Arne und ich in Kiel sind, sind wir alle hier eingezogen. Wir lieben es wirklich sehr, weil es nicht zu weit von der Innenstadt entfernt ist und man auch gut zum Wasser kommt. 

Ich betrete Arnes eigenes Reich und bleibe erstmal erschrocken stehen. Seit wann ist es hier wieder so unordentlich? „Spielst du schön?", frage ich meinen Sohn. „Ja", nickt er glücklich, „ganz viel LEGO." „Das sehe ich", lache ich, „ich muss einmal mit dir sprechen. Dein LEGO kann auch ein paar Minuten auf dich verzichten." „Nein!", protestiert er. „Doch", erwidere ich, „vielleicht spiele ich danach auch mit dir." „Okay", nickt ihr. Also setze ich mich neben ihn auf den Boden und hebe ihn auf meinen Schoß. „Du weißt doch was Onkel Magnus und Onkel Niklas machen, richtig?", frage ich ihn. „Handball spielen", antwortet er sofort. „Genau", nicke ich, „und jemand aus ihrer Mannschaft hat sich jetzt ganz doll weh getan und kann ganz lange nicht spielen. Deshalb spiele ich jetzt bei Onkel Magnus und Onkel Niklas mit in der Mannschaft. Das heißt, dass ich genau wie die beiden oft unterwegs sein werde. Du darfst immer mitkommen und musst nicht in den Kindergarten." Sofort fängt er an zu strahlen und ich rede schnell weiter. „Ich möchte aber bitte, dass du anfängst mit den anderen Kindern im Kindergarten zu sprechen. Ich habe jetzt viel zu tun und ich möchte, dass du dich wohl fühlst. Kannst du das bitte für mich tun?", bitte ich ihn. „Nein", antwortet er und schüttelt seinen Kopf. „Warum denn nicht?", frage ich und fahre ihm liebevoll durch die Haare. „Lachen mich aus", verrät er leise. „Wieso denn das?", will ich wissen. „Mein Deutsch", antwortet er und legt sein Gesicht auf meiner Brust ab. Überrascht drücke ich ihn an mich. Warum weiß ich davon nichts? Warum hat mir niemand etwas gesagt? Hat es die Erzieherin nicht mitbekommen? „Dein Deutsch ist super", sage ich, „du bist noch nicht lange hier und sprichst schon toll. Die anderen Kinder im Kindergarten sprechen bestimmt kein Dänisch. Papi ist ganz stolz auf dich." Ich streiche über seinen Rücken und küsse seinen Kopf. „Ich liebe dich, Großer", flüstere ich, „ganz doll. Ich bin so glücklich dich zu haben." Er kuschelt sich einfach nur an mich und schlingt seine kleinen Arme um meinen Oberkörper. „Wollen wir ein bisschen zum Meer fahren?", schlage ich vor, „und danach können wir in der Stadt etwas essen gehen. Ein schöner Papi-Arne Abend." „Okay", nickt er. „Dann komm", grinse ich und gehe mit ihm ins Wohnzimmer, wo meine Brüder auf dem Sofa sitzen. 

„Arne und ich gehen zum Strand und dann in der Stadt etwas essen", informiere ich sie. „Es ist aber schon spät", wirft Niklas ein. „Wir brauchen das jetzt aber beide", erwidere ich, „ich erzähle es euch später. Wir sind jetzt erstmal weg." Ich helfe Arne in die warme Jacke und seine Gummistiefel, weil er bestimmt etwas rummatschen und sich einsauen wird. Dann schnappe ich mir noch seine normalen Straßenschuhe, Niklas' Autoschlüssel und gehe mit Arne zum Auto. Wir fahren zum nächstgelegenen Strand und steigen dort aus dem Auto. Dann geht es erstmal in Richtung Wasser. Arne stürmt vor und ich laufe ihm lachend hinterher. „Pass bitte auf Arne", rufe ich, weil er mit seinen Gummistiefeln ein paar Probleme hat. Es sieht wirklich süß aus wie er versucht über den Sand zu rennen. Ich hole ihn schnell ein und hebe ihn glücklich hoch. „Wollen wir etwas zum Wasser gehen?", frage ich ihn. „Au ja!", jubelt er und zieht mich hinter sich her. „Ich komme schon", lache ich. Während er mit seinen Gummistiefeln im flachen Wasser rumspringt bleibe ich lieber auf dem trockenen Sand. Ich trage nur ein paar Sneaker und die sollen lieber nicht nass werden. Danach würde da nur der Sand kleben bleiben. Arne lacht fröhlich und es erwärmt mir das Herz ihn so zu sehen. Das Wichtigste für mich ist es meinen Sohn glücklich zu sehen. Ich würde jederzeit alles aufgeben, nur damit er glücklich ist. 

Nachdem sich Arne etwas ausgetobt hat gehen wir wieder zum Auto und fahren zu einem netten Restaurant, was auch sehr kinderfreundlich ist. Ich schicke in unsere Familiengruppe ein Foto von einem strahlenden Arne und wechsle seine sandigen Gummistiefel mit seinen Straßenschuhen. Anschließend betreten wir das Restaurant und setzen uns an einen freien Tisch. Ich lese ihm die Kinderkarte vor und er entscheidet sich für sein Gericht und ein Getränk. Anschließend suche ich noch etwas aus und wir bestellen unser Essen und die Getränke. „Okay Großer", seufze ich, „wir müssen uns überlegen wie es weitergehen soll. Du musst leider in den Kindergarten gehen, weil du bitte mit Gleichaltrigen in Kontakt sein sollst. Aber wir werden uns etwas Neues für das Ärgern überlegen, versprochen." Er schaut mich traurig an, nickt aber dennoch. „Und wenn es mal wieder Probleme geben sollte kannst du immer zu mir kommen", ergänze ich, „ich bin dein Papi und ich liebe dich ganz doll." „Ich dich auch", grinst er. Ich lächle ihm zu und wuschle einmal durch seine Haare.

I'm back bitches. In nächster Zeit kommen hoffentlich mehr Updates.

Kleines Lebensupdate, weil ich es liebe zu oversharen: Ich war beim Spiel in Kiel gegen Hamburg und habe stolze acht Unterschriften gesammelt. Außerdem war ich beim Louis Tomlinson Konzert, seeehr empfehlenswert. Und ich habe mich, während ich an meiner post concert depression leiden musste, zum siebten Mal mit meiner besten Freundin getroffen. 

Kiel ist ja wieder auf Erfolgsspur und Berlin hat einen Punkt verloren. Hoffen wir mal, dass es so weitergeht.

Lucky againWhere stories live. Discover now