Kapitel 4

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,,Heilige..."

Er sah mich geschockt an, als ich das von mir gab. Ich sah ihn auch an. Dann fingen wir beide an zu lachen, laut und herzhaft, so voller Liebe.

,,Verdammt...geht es dir gut?" lachte er und nahm mein Gesicht in seine Hände, um mich zu überprüfen.

,,Fuck ja" lachte ich.

Ich schaute zu dem Kuchen, welcher gerade im Backofen zerplatzt war. Dann lachte ich wieder los. Eins stand fest: Er und ich konnten nicht backen.

Trotzdem...ich liebte diese kleinen Momente mit ihm - über alles. Lächelnd legte ich meine Arme um seinen Nacken. Sein Griff ging um meine Taille, er grinste mich an.

,,Du hast da ein bisschen Teig auf der Nase" lächelte er und küsste meine Nasenspitze.

,,Hey!" murmelte ich lächelnd und verzog mein Gesicht. ,,Du hast Teig an deiner Wange"

Diese unendliche, wunderschöne Liebe konnte ich nicht beschreiben, denn man konnte sie nicht in Worte fassen.

Das Haus war kalt, als ich reintrat. Langsam schloss ich die Tür. Nun stand ich im Flur, mein leerer Blick ging an die Wand.

Es war die selbe Nacht. Meine Nase blutete immer noch, obwohl es schon nachgelassen hatte. Es lief über meine Lippen.

Tati war auch schon am Schlafen. Langsam verschränkte ich meine Arme. Ich setzte einen Fuß nach dem Nächsten, um in mein altes Zimmer zu kommen, wo ich momentan wohnte.

Als ich dort ankam, im Zweiten Stock, setzte ich mich auf mein großes Bett. Der Mond schien hell durch die großen Fenster. Ich legte mich hin, starrte an die Decke.

Oh man...

Und hier war sie wieder - diese unfassbare Einsamkeit. Ich spüre seine Wärme nicht mehr. Seit Monaten spüre ich sie nicht mehr, und es machte mich noch mehr kaputter, als das ich es doch eh schon war.

Denn so nannten sie mich. Sie nannten mich kaputt. Eine süchtige Teenagerin, welche nichts in ihrem Leben schafft, nichts schaffen wird, weil sie es nicht kann.

Ich kramte etwas heraus, ein kleines Bild. Es war so ein mickriges Polaroid-Bild. Auch wenn es wirklich nicht viel war, war es fast das einzigste, was ich noch hatte - von ihm.

Meine Augen sahen das Bild an. Die Einsamkeit trat noch mehr ein, als ich es ansah. Ich tränte.

Seine wunderschönen, braunen Augen. Die, welche mich immer so liebevoll angesehen hatten. Sein schönes Lächeln.

Die Arme, welche mich immer aufgefangen hatten. Es war nie einfach - niemand von uns beiden hatte es je einfach gehabt. Aber wir hatten uns beide gehabt.

,,Schlaf schön, meine Liebe..." flüsterte ich. Ich legte das Bild auf meine Brust.

Aber warum musste er dann so schmerzhaft gehen?

...

-
oh
irgendwelche vermutungen, was mit ihm passiert sein könnte? 🧐

high enough || five hargreevesWhere stories live. Discover now