Kapitel 22

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Five stürzte sich auf die Frau drauf. Der laute Schuss ging nach oben, in die Decke. Ich schreckte wieder zusammen.

Schuss...Schüsse...nein...

Plötzlich sah ich es. Ich starrte in die Leere, aber ich konnte es erkennen. Wie es passiert ist...das alles.

,,NEIN! NEIN!"

Meine brutalen, leidenden Schreie waren das einzigste, was in dieser Nacht durch die Straße hallten. Ich schrie so laut, wie ich nur konnte. Ich weinte verdammt laut.

,,C-Charlie..." flüsterte er. Seine Stimme war schwach.

,,José, nein! NEIN! BLEIB BEI MIR!"

Er wurde immer schwacher, mit jeder Sekunde, welche verstrich. Sein dunkelrotes Blut klebte an mir. Ich drückte panisch auf seiner Brust rum, meine Tränen wollten nicht aufhören.

Der Krankenwagen kam nicht, sie kamen nicht! Sie kamen schon, aber sie kamen zu spät. Zu spät, um noch irgendwas zu machen.

Denn dann kamen sie...seine letzten Worte.

,,Ich liebe dich, Charli"

Ich wusste nicht mehr, wie er es sagte. Wie seine Stimme war. Ich erinnerte mich nicht mehr.

Ich erinnerte mich, wie ich ihn in meinen Armen hielt. Wie sein Herz aufhörte. Wie er verblutete - in meinen Armen.

Der Krankenwagen kam zu spät. Und dann, statt einem Krankenwagen, ein Leichenwagen. Dieser musste dann kommen.

Ich wusste nicht mehr, wie sehr ich damals gelitten hatte, denn es war viel zu heftig gewesen.

,,Charli? Charli!!"

Plötzlich kam ich zurück. Die Panik, die Angst. Mir wurde sofort übel.

Five hielt mich fest. Geschockt starrte ich ihn an, riss meine Augen auf. Er sah mich ebenfalls an.

,,Hey, alles ist gut..." murmelte er und nahm mich in seine Arme. ,,Gehts dir gut?"

Ich blickte über seine Schulter. Dann merkte ich, dass die Frau am Boden lag - regungslos. Ich bekam Tränen in meine Augen.

Five strich sanft über meinen Rücken. Langsam half er mir, mich aufzurichten. Er sah an mir runter.

,,Dir gehts gut, oder?" fragte er leise. Ich nickte.

,,J-Ja..."

Meine Stimme zitterte, sie war am zerbrechen. Der Flashback hatte mich hart in der Hand. Ich strich meine Tränen weg, aber es kamen immer mehr.

Fuck off...fuck...

,,Komm, wir gehen" murmelte Five und stützte mich. ,,Ich...finde es schon irgendwie anders raus"

Ich nickte wieder. Zusammen flüchteten wir aus diesem Museum. Meine Beine waren zerbrechlich, mein Körper zitterte stark.

Kaum waren wir draußen, übergab ich mich. Five hielt meine Haare hoch. Während ich alles rausließ, strich er wieder über meinen Rücken.

,,Alles gut...lass es raus...wir gehen Nachhause, okay?"

...

-
she's not doing well :(

high enough || five hargreevesDonde viven las historias. Descúbrelo ahora