Kapitel 16

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Ich mochte eigentlich keine Museen, es interessierte mich auch eigentlich nicht. Aber dieses ,Museum' bestand voll aus Kunst. Bilder, Plakate und vieles mehr.

Ich sah mich um. Five lief herum, versuchte irgendwas heraus zu finden. Ich beachtete ihn eigentlich garnicht mehr.

Diese Porträts fingen an, mir wirklich zu gefallen. Obwohl ich hier wirklich nicht reinpasste, mochte ich es. Ich schaute mir fast alles an.

Mein Blick wanderte nochmal zu Five - er hatte seinen genervten Blick drauf. Angestrengt wollte er alles heraus finden. Aber es sah leider so aus, wie als ob er nichts heraus fand.

Ich lachte leise, drehte mich wieder um. Ich ging zu dem nächsten Porträt. Das schaute ich mir auch an.

Schon bemerkte ich einen fremden Jungen in meinem Alter - neben mir. Er schien sich auch für die Kunst zu interessieren. Er schaute sich alles an.

Plötzlich, als ich ihn ansah, erfror mein Körper im kompletten. Mein Herz schlug fast nicht mehr. Geschockt starrte ich ihn an.

Er sah mich überhaupt nicht. Natürlich, ich kannte ihn nicht, aber...aber...

Oh nein...nein...

Seine braunen, intensiven Augen erinnerten mich an ihn. Dieser Junge...hatte die gleichen Augen wie er. Und ich kannte ihn nichtmal.

Ganz zu schweigen von den Augen...diese braunen Locken auf seinem Kopf...er hatte fast die gleiche Frisur wie er. Dennoch sah sein Gesicht anders aus. Ich starrte ihn immer noch geschockt an.

Es waren nur die Haare, die Augen. Das war das einzigste, was so aussah wie er. Sonst hatte dieser Junge keine Merkmale von ihm.

Mein Herz wurde fast aus meiner Brust gerissen. Der Schmerz, die Übelkeit, die Leere, die Tränen kamen in mir auf. Ich ging einige Schritte nach hinten, starrte ihn immer noch an.

Schon liefen mir die Tränen über meine Wangen. Ich hatte nur einen Gedanken. Ich muss sofort hieraus - jetzt.

Damit rannte ich los. Ich rannte sogar an Five vorbei. Er wollte mich an meinem Arm packen, als er es realisierte, aber ich war zu schnell.

Der Schmerz war zu groß. Es war noch nicht lange her, seit seinem Tod. Trotzdem war es schon etwas her.

,,Charli!" rief Five mir hinterher. Ich rannte doch nur.

Ich wollte wegrennen, ganz weit weg. Ich wollte Berge hoch rennen. Doch mit dem Traum, dass er da oben stehen würde und mich auffangen würde.

Er hat mich immer aufgefangen. Seine starken Arme...haben mich immer beschützt. Warum haben sie ihn mir weggenommen? Warum? Was hat er getan?

Warum er und nicht ich?

...

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charli getting flashbacks from her love is painful, really. ☹️

high enough || five hargreevesWhere stories live. Discover now