Kapitel 48

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Und wieder...in der nächsten Nacht fand ich keinen Schlaf.

Ich saß auf der Fensterbank, im Wohnzimmer, an den großen Fenstern. Die Stadt sah so friedlich aus. Ich blickte nach draußen.

Mein Kopf war voll mit Gedanken. So vieles, aber ich konnte nicht reden. Ich konnte nichts davon loslassen.

Ich dachte wieder an José. Egal wie sehr es weh tat, und wie sehr ich flehte, er kam nicht zurück. Das wusste ich...leider.

Er war nicht mehr hier, und er würde nie wieder hier sein. Seine Zeit war gekommen. Wir waren beide noch jung gewesen.

Wir waren jung, und unsere Wegen mussten sich in einem schmerzhaften Weg trennen.

Wäre es denn immer so friedlich...

Plötzlich spürte ich eine Präsenz neben mir. Ich hob meinen Kopf. Five stand neben mir, setzte sich aber auch langsam auf die Fensterbank, gegenüber von mir.

Ich schaute ihn an. Es war still zwischen uns. Man hörte nur das Knistern des Kamins, im Hintergrund.

,,Du bist wach?" flüsterte ich los.

,,Ja" antwortete er leise. ,,Ich bin wach geworden und hab dich dann gefunden"

Ich nickte leicht, sah ihn aber immer noch an.

,,Ist alles gut bei dir?" fragte er leise.

,,Keine Ahnung...ehrlich gesagt..." murmelte ich und schaute wieder auf die Stadt.

,,Die letzten Tage war viel los...ich verstehe schon"

Ich nickte nochmal. Er hatte Recht. Die letzten Tage...war wirklich sehr viel los.

Wir saßen da nun, in Stille. Aber diese Stille war sehr angenehm. Es war nicht peinlich...oder so.

,,Wir werden bald Nachhause kommen" fing er wieder an. ,,Du wirst bald wieder zu deiner Schwester kommen, Charli. Das verspreche ich"

Während er das sagte, berührte er meine Hand mit seiner Hand. Ich bekam Gänsehaut.

,,Ich will nur wissen, wie es ihr geht..." sagte ich leise.

,,Klar, das verstehe ich. Du machst dir Sorgen um sie" sprach er. Ich nickte.

,,Ja...dabei war sie diejenige, welche sich immer Sorgen um mich gemacht hat..." flüsterte ich und lächelte sanft los.

,,Und jetzt machst du dir Sorgen...das ist ganz normal"

Ich spürte Five's Hand auf meiner. Mein Herz schlug schnell. Ich blickte ihn an.

,,Ich hoffe einfach nur, dass es ihr gut geht" flüsterte ich.

,,Ich denke, dass es ihr gut geht, ja" nickte er. ,,Denkst du das Gegenteil?"

,,Naja, sie macht sich sicher große Sorgen...also ja" nickte ich auch.

,,Das ist berechtigt, Charli"

Ich merkte, wie Five und ich uns immer näher kamen. Unsere Körper waren immer näher. Ich atmete leicht aus und nickte nochmal.

,,Ja..."

Ich sah nun in seine müden Augen. Seine Augen waren so grün...wunderschön. Ich zitterte leicht.

Und bevor ich drüber nachdachte, schloss ich meine Augen und drückte meine Lippen auf seine.

...

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the moment you all waited for 🥰

high enough || five hargreevesWhere stories live. Discover now