Kapitel 9 - Teuflische Botschaften

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(Vergangenheit)

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(Vergangenheit)

Nach einer weiteren Woche der angespannten Ruhe konnte ich meine Neugier nicht mehr bändigen. An diesem Tag fuhr ich selbst zum Stadthaus, um die Post abzuholen. Als ich vor dem Stadthaus ankam, konnte ich nicht übersehen, dass ein Blumenstrauß vor der Tür stand, aber er war längst nicht mehr so frisch wie beim ersten Anblick. Anscheinend wurde er schon vor einigen Tagen hier abgeladen und hatte seitdem ohne Wasser vor sich hinvegetiert.

Ich war erleichtert, dass keiner meiner Männer hier auftauchte. Das hätte sicherlich einige Fragen bei ihnen aufgeworfen. Grundsätzlich versuchte ich, dieses „Problem" so gut es ging vor ihnen zu verheimlichen. Als Georgi mich zu dem vorherigen Paket ausfragte, erklärte ich ihm, dass es sich um ein Geschenk von Geschäftskunden handelte. Doch ich behielt die entscheidende Information für mich, dass es explizit vom Sohn der Leiterin war.

Ich zögerte, bevor ich den Strauß inspizierte und den kleinen grauen Briefumschlag herausnahm. Die Blumen, einst lebendig und bunt, wirkten nun welk und traurig. Mit einem Seufzen entschied ich mich, sie direkt in den Mülleimer zu werfen, während der Briefumschlag die einzige Sache war, die meine Aufmerksamkeit behielt.

 Mit einem Seufzen entschied ich mich, sie direkt in den Mülleimer zu werfen, während der Briefumschlag die einzige Sache war, die meine Aufmerksamkeit behielt

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Zwiespältige Gedanken nagten an mir. Einerseits hatte ich mich als Frau geschmeichelt gefühlt, da solch eine hartnäckige Hingabe etwas war, was ich bis dahin nicht kannte. Doch andererseits war dieser Typ allmählich zu einer Belastung geworden. Vor allem, weil ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte. Meine Wut in Bezug auf James Keyno wandelte sich unkontrolliert zu Neugier. Das war ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, welches ich nicht mehr lange vor meinen Männern verstecken konnte.

Möglicherweise sollte ich einfach auf sein Angebot eingehen, um klarzustellen, dass ich kein Interesse an ihm hatte. Eventuell könnte ich das Gespräch in andere Richtungen lenken und dabei auch noch einige Informationen über das Geschäft aus ihm herausquetschen. In meinen Gedanken schwankte ich hin und her.

Anfangs hatte ich dieses gigantische Netzwerk verstehen und enthüllen wollen, aber je mehr ich darüber erfuhr, desto mehr wünschte ich mir eigentlich nichts damit zu tun zu haben. Es machte mir verdammt nochmal Angst. Die Enthüllungen und Erkenntnisse beunruhigten mich an manchen Tagen so sehr, dass ich daraufhin jegliche Selbstverteidigungskurse belegte, meine körperliche Fitness steigerte und mich sogar regelmäßig beim Schießstand blicken ließ. Es gab kein Zurück mehr. Falls ihr euch fragt, ob ich Waffen zu Hause aufbewahrte, dann könnt ihr euch die verdammte Frage selbst beantworten. Es wäre leichtsinnig gewesen, es nicht zu tun!

In den nächsten Tagen verbrachte ich viel Zeit damit, in meinem Inneren weiterhin im Dilemma zu stecken. Letztendlich entschied ich mich, das Ganze noch eine Weile auszusitzen und nicht darauf zu reagieren. Nach diesem Mal müsste ihm doch endlich klar werden, dass ich eindeutig kein Interesse für ihn hegte.

Doch meine Entschlossenheit wurde auf die Probe gestellt, als eines Tages erneut ein Brief eintraf. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich die unheimliche Ähnlichkeit mit dem vorherigen Brief aus dem Blumenstrauß bemerkte. Der gleiche graue Umschlag. Seine Schrift war gleichzeitig elegant und doch bedrohlich und als ich die Worte las, durchzog mich ein komisches Kribbeln.

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Die Taktik des Ignorierens schien mich nicht voranzubringen. Er hörte einfach nicht auf. Er hatte mir die Adresse des Restaurants auf der Rückseite notiert und sogar eine Menükarte in den Umschlag beigelegt. Es war alles bereits organisiert, und es schien, als gäbe es kein Entkommen vor ihm.

Ich wusste, dass es an der Zeit war, dem Ganzen endlich ein Ende zu setzen. Egal, was auf mich wartete, ich musste hingehen und mich dem Konfrontationskurs stellen.

Das Labyrinth der BefreiungWhere stories live. Discover now