Epilog - Ein Tanz mit dem Teufel

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(6 Monate später)

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(6 Monate später)

Die Musik pulsiert durch den Raum, während wir in eleganter Kleidung die geheime Party betreten. James sieht unwiderstehlich aus in seinem maßgeschneiderten schwarzen Anzug. Sein Blick ist hungrig, als er meinen Körper in meinem enganliegenden schwarzen Kleid betrachtet und mir ins Ohr flüstert: „Ich hoffe, wir finden eine ruhige Ecke, denn ich kann bei diesem Anblick nicht bis nach Hause warten."

„Konzentriere dich auf die Mission, Liebling", ermahne ich ihn liebevoll, während ich längst nach möglichen Rückzugsorten Ausschau halte. Ehrlich gesagt, hatte ich auch so eine Überlegung. Es ist beinahe beängstigend, wie oft wir dieselben Gedanken teilen. Allerdings beweist mir das nur, wie eng verbunden wir sind. Seine Hand gleitet beruhigend auf meinen unteren Rücken, dazu blickt er mich intensiv von der Seite an und sucht den tiefen Augenkontakt. Er spürt, wie angespannt ich bin. Wortlos, tauchen wir für einen flüchtigen Moment aus der realen Welt ab, wo nur Glückseligkeit und Liebe existieren. Ich schenke ihm schließlich ein leichtes Lächeln, beuge mich vor zu seinem Hals, um seinen Duft zu inhalieren, der mich nie verlässt und von dem ich trotzdem nie genug haben kann. Er erwidert schmunzelnd mit einem sanften Kuss auf meine nackte Schulter.

In der Öffentlichkeit sind wir stets zusammen zu sehen. Gerüchten zufolge existieren wir nur noch als Doppelpack, was uns seltsamerweise mehr Respekt eingebracht hat. Es scheint, als würden wir in Kombination gefährlicher und bedrohlicher auf das bereits verdorbene Milieu wirken.

Ich – die geheimnisvolle, mörderische Psychopathin und James – der Sohn der berühmten, skrupellosen Geschäftsinhaberin der Kobalt-Kavaliere.  

Kennengelernt haben wir uns bei einer Verkaufsabwicklung, bei der wir uns beide auf den ersten Blick ineinander verliebt hatten.  Für die anderen mag es an der Stelle vielleicht romantisch klingen, für mich hingegen ist es irgendwie einfach nur absurd. Wenn man sich überlegt, wie abgefuckt das Ganze eigentlich ist: Ich kaufe jemanden, den ich angeblich umbringen, quälen oder was auch immer mit dem armen Mann anstellen will und der Verkäufer ist so angegeilt davon, dass er sich in mich verliebt? Nun gut, lassen wir das mal so stehen.  Zumindest kaufen uns die Leute aus dem Netzwerk diese Geschichte ab.

Doch dieses teuflische Schauspiel als Paar, das nach neuen „Spielzeugen" sucht, erfordert Fingerspitzengefühl und James hat seine Rolle perfektioniert. Wir haben es geschafft, den Vorfall in der Fabrikhalle herunterzuspielen. Seine Mutter ist eines natürlichen Todes gestorben, ihr Sohn James übernahm wie geplant das Erbe und somit die Geschäfte. Alles unter Kontrolle. Mehr mussten die Außenstehenden nicht wissen.

Unsere eigentlichen Absichten bleiben aber verborgen. Wir haben vor, weitere Verkaufszweige nacheinander zu stürzen und weiterhin für die Freiheit der Menschen zu kämpfen. Es ist unsere Bestimmung. Wir haben uns ein eigenes Netzwerk aufgebaut, ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Himmel und Hölle, bei dem wir manchmal selbst dreckig spielen müssen.

Wir schreiten geradewegs durch die prachtvolle Eingangshalle und bleiben inmitten der anderen Gästen stehen. Ein Kellner eilt vorbei und wir greifen uns Champagner, unterdessen wir unauffällig den Raum abscannen. Es dauert nicht lange und wie von unseren dämonischen Gebeten erhört, nähert sich ein auffällig verkleideter alter Mann in violetten Samtanzug. Teure Goldketten und zahlreiche Ringe schmücken ihn wie einen Tannenbaum und ganze drei Bodyguards folgen eng hinter ihm, immer auf der Lauer. 

Bingo! Es ist an der Zeit, das Netz der Täuschung zu weben. Mögen die Schatten uns willkommen heißen, denn die Nacht gehört uns und die Dunkelheit ist unser Verbündeter.

„Ah, Mr. Keyno und seine bezaubernde Frau. Ich freue mich, sie hier begrüßen zu dürfen. Was führt sie beide auf mein Territorium?", fragt er eindeutig misstrauisch, obwohl er James kennt. Sie sind keine Feinde und auch keine wirklichen Konkurrenten. Sie koexistieren eher, denn die „Ware", die hier angeboten wird, weist einen eindeutigen Unterschied auf.

„Ach, meine Frau würde sich gerne mal an etwas weiblichem Frischfleisch austoben. Sie ist müde von meiner männlichen Ware, wenn Sie verstehen", zwinkert James ihm zu, bevor er fortsetzt: „Und wer ist dafür nicht am besten geeignet als der bekannte Robert Schell von den Smaragd-Sirenen."

„Ach, jetzt schmeicheln Sie mir aber zu sehr. Ich verstehe. Dann will ich Ihnen natürlich auch nur das Beste anbieten. Folgen Sie mir bitte", erwidert der alte Mann. Zum Teufel, wie ich diese reichen Menschen hasse. Ich ergreife James' warme Hand und sofort lässt meine Nervosität nach. Er ist mein Beschützer, mein Ruhepol, meine Liebe. Gemeinsam folgen wir Robert und seinen Wachhunden aus der Eingangshalle hinaus.

Ein neues Kapitel in unserem teuflischen Tanz beginnt.

Das Labyrinth der BefreiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt