3. Wenn Blicke elektrisieren

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»Was glaubst du, welche Blume wäre sie?«

Sie wäre die verwelkte Blume.

»Itachi?«

Verdattert starrt er Shisui an. Wie dieser seinen Kopf zur Seite kippt und ihn anschaut, als könnte er in Seelen schauen.

»Ich höre dich denken.«

Itachi schluckt.

Es macht mir Angst, dass du meinst, mich denken zu hören, aber würdest du meine Gedanken auch verstehen? Selbst dann, wenn ich es nicht mal selbst tue?

Fast sprudelt die Frage aus seinem Mund, da legt Shisui ihm seine Hand auf die Schulter. Ein Stromschlag folgt. Ganz klein, nicht ganz spürbar, aber trotzdem da.

»Bedrückt dich etwas? Du kannst mir ruhig erzählen, was in deinem hübschen Kopf vorgeht. Vielleicht werden deine Gedanken ja dann leiser?«, bietet Shisui ihm rücksichtsvoll an, aber Itachi blendet es beinahe aus.

In deinem hübschen Kopf.

Seit wann benutzt Shisui das Wort hübsch in Kombination mit ihm? Und was hat das zu bedeuten?

Als Besagter dann seine Hand von Itachis Schulter nimmt, spürt er immer noch Shisuis Wärme auf seinem Körper. Dabei lag diese Hand nicht mal dreißig Sekunden an Ort und Stelle.

Nur Shisuis Blick. Der liegt weiterhin auf Itachi und er könnte meinen, es sei elektrisierend. So als wäre er mit Strom beladen.

»Ich ...«, stockt Itachi, der sich urplötzlich super nackt unter dem Blick seines Cousins fühlt. »Es ist nichts.«

Shisui kraust seine Augenbrauen, während durch Itachi heißes rotes Blut rutscht. Dennoch bleibt er einfach auf Shisuis Couch sitzen, als wäre nichts.

Als würde sein Herz an den Gedanken von Rosen nicht brechen.

»Itachi.« Der Älteste klingt total ernst. »Du siehst in letzter Zeit total deprimiert aus und willst mir jetzt weiß machen, dass nichts ist?«

»Mir geht es gut, Shisui.«

»Das ist eine Lüge.«

»Derartige Dinge kannst du nicht behaupten, weil du - soweit ich weiß - nicht in meine Gedanken sehen kannst.«

»Dann erzähle sie mir. Lass sie mir wie Kopfkino durch den Geist wandern«, spricht Shisui nun gelassen ruhig.

Die Uchihas tauschen elektrisierte Blicke aus. Sie schießen unter die Haut, was Gänsehaut bereitet.
Aber Itachi will das nicht. Er will weder über sein Gedankenkarussell reden, weil er selbst keine Ahnung hat, noch will er ständig Shisuis Blicke auf sich spüren.

»Hm«, überlegt der Lockenkopf laut, »wie wär’s, wenn du dich auch auf jemanden einlassen würdest? Manchmal reicht es wirklich schon aus, nachts nicht alleine in einem Bett zu schlafen und morgens neben jemandem aufzuwachen.«

»Ich dachte, wir reden über Blumen?«

»Na klar«, pflichtet Itachis Gegenüber bei. »Aber du bist mir auch wichtig. Ich will, dass es dir gut geht, Tachi.«

Roses Are Red Where stories live. Discover now