9. Wenn ich träume

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Heißer Sonnenschein, glühender Sommertag und duftende Sommerbrise.

Dazwischen: ein heißer Oberkörper.

Er ist nicht nicht heiß im Sinne von definierten Muskeln, drahtigen Schultern und nackter Haut. Er ist, schlicht gesagt, angenehm warm, verbreitet ungewollt Wärme und wirkt damit total echt.

So echt, dass es bildschön wirkt. Die Haut ist wie immer leicht gebräunt und schimmert. So gefühlsecht. So natürlich.

Itachi kann gar nicht glauben, dass er tatsächlich vor ihm steht. Hier. Im Sommer. In seinem Garten.

Surreal ist nur, dass der Schnee fehlt. Es war doch Winter. Aber ihm ist es egal. Er sieht nur diesen wunderschönen Typen vor sich. Wie sie sich anlächeln. So echt, so ehrlich, so endlos.

Keiner sagt was. Selbst als Itachi es versucht, klappt es nicht.

»Niisan!«

Shisui. Itachi kann es denken und sobald er seine Arme um Shisuis Körper wirft, spürt er die Wärme intensiver.
Lebendig intensiv.

Shisui und seine dunklen Locken, die sich genauso drahtig und kraus drehen wie Itachis Gedanken, wenn er bei ihm ist.

Und es ist so schön. Niemals würde er diesen Augenblick für etwas hergeben wollen.

Lieber für immer gefangen halten. Am besten auf Bildern. Jemand müsste eine Kamera zücken, um den Moment einzufangen.

Somit könnte er sich immer daran erinnern. Es würde nie in Vergessenheit geraten wie all die anderen Dinge, die er täglich vor sich hinschiebt.

Außer diesen Moment. Denn dieser fühlt sich einfach nur echt und leicht an, was alles leicht macht.

Gedanken vergessen war noch nie so kinderleicht.

»Niisan

Und dann öffnet er seine Lieder.

Itachi schaut sich um, aber von Shisui fehlt jede Spur. Er hinterließ nur wohlige Wärme, die sich tief in Itachis Herz brannte, und setzte Itachis Bettdecke in Flammen. Und das durch harmlose Körperwärme. Schlappe 36 Grad Celsius.

»Niisan, geht es dir gut?«, fragt Sasuke seinen Bruder mit verwirrtem Blick.

Itachi blinzelt den Schlaf aus seinen Augen, die hoch in Sasukes Gesicht wandern. Die Decke umhüllt ihn und schützt seine Wärme vor der Realität.

Denn eigentlich ist Winter. Eigentlich ist es kalt. Und das Traurigste:
Shisui war nie wirklich hier bei ihm.

»Willst du nicht mal aufstehen? Es ist schon Elf Uhr!«, betont der Junge, weil er nicht zu verstehen kriegt, was mit seinem sonst so strukturiertem Bruder passiert ist.

Völlig überrumpelt von der Tatsache, dass es schon spät ist, rollt er sich auf den Rücken und denkt zurück an Shisuis Blick. Wie er ihn anlächelte. Ganz ... verliebt?

»Niisan!«

»Ja?«

»Bist du krank? Soll ich Mama holen? Irgendwie glühst du richtig ... vielleicht Fieber?«, munkelt Sasuke sichtlich angestrengt.
»Aber du darfst nicht krank sein. Du hast versprochen, mir ein neues Jutsu beizubringen, weil der Dobe fast so gut ist wie ich, meinte Sensei-Kakashi. Stell dir das mal vor, der Dobe und ich auf demselben Level!«, knautscht er deprimiert, wobei er das Wort nicht abgeneigter ausspucken könnte.

Roses Are Red Where stories live. Discover now