17. Dann tun Worte weh

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Freitag, 1.44 Uhr

ICH HASSE DICH. UND DABEI HASSE ICH DICH NICHT MAL WIRKLICH, WEIL ICH NICHT SO BIN WIE DU, DIE SICH WIE EINE HELDIN DASTEHEN LÄSST, OBWOHL SIE HERZEN BRICHT, ALS WENN DAS NICHT WEHTUN WÜRDE.
ICH HASSE DICH, OHNE DICH WIRKLICH ZU HASSEN, WEIL ICH DICH SO GOTTVERDAMMT GELIEBT HABE, UND DAS HASSE ICH AM MEISTEN, WEIL ICH DEINE SCHEISSBLICKE IMMER NOCH SEHE.
ICH HASSE DICH OHNE HASS, WEIL DU MICH BETROGEN HAST, OHNE MICH RICHTIG ZU BETRÜGEN, WEIL WIR INSGEHEIM AM UNSICHTBAREN FADEN HINGEN UND WIR DIE GANZE ZEIT EIN ABLAUFDATUM BESASSEN.
ICH HASSE DICH, OHNE DICH ZU HASSEN, ABER DU HASST MICH, UND DAS HASSE ICH, WEIL ICH NICHT WEISS, WAS HASS EIGENTLICH BEDEUTET.
ICH WEISS BLOSS, DASS ICH NIE GANZ VERSTAND, WAS DAS ZWISCHEN DIR UND MIR WAR.
ICH HABE TATSÄCHLICH NIE DIE ZEIT MIT DIR GEHASST, SONDERN EHER DAS DURCHEINANDER, DAS NACH DIR IN MIR TOBT. NICHT WIE DU. DENN DU HASST MICH, ABER HAST SIE TROTZDEM.
ICH. HASSE. DICH. LEIDER. NICHT.
ABER ICH SCHWÖRE, SOBALD ICH WEISS, WIE MAN JEMANDEN HASST, DEN MAN MAL SO LIEBTE, LASS ICH ES DICH ALS ERSTES WISSEN.
UND BITTE. BITTE. BITTE. BITTE MELDE DICH IN DEINEM GANZEN RESTLICHEN SCHEISSLEBEN NICHT EIN VERFLUCHTES MAL BEI MIR.
DENN WENN ICH DIR WIRKLICH SO WENIG BEDEUTE, WIE DU IMMER MEINST, DANN HÖR DOCH BITTE ENDLICH AUF, MIT DEINER NEUEN FREUNDIN ÜBER MICH BEI EUREN DATES ABZULÄSTERN.
ENTWICKEL MAL EIN EIGENES LEBEN! ODER HAST DU DAS SO NÖTIG, EURE GEMEINSAME ZEIT MIT MEINEN FEHLERN VOLLSTOPFEN ZU MÜSSEN?
BITTE LERN MAL, WIE MAN ORDENTLICH LIEBT, BEVOR DU ALL DEINE LETZTEN GEFÜHLE DAMIT VERSCHWENDEST, MIR ZU WIDMEN, INDEM DU EINE VERWANDTE VON MIR DATEST UND MIT IHR TRATSCHST UND DEINE FREUNDE GEGEN MICH AUFSPIELST.
DENN SOLL ICH MAL GANZ, GANZ EHRLICH ZU DIR SEIN? DANK DIR FÜHLE ICH MICH IMMER SCHEISSE, WENN ICH LEUTEN SAGE, DASS DU MICH VERLETZT HAST, WEIL ICH IMMER DENKE, ES SEI IMMER ALLES MEINE SCHULD GEWESEN.
BITTE FÜHL DICH MAL KURZ SCHULDIG ZWISCHEN DEINEM HASS MIR GEGENÜBER UND DEINEN UNSICHERHEITEN DIR BEZÜGLICH UND DER DARAUFFOLGENDEN LIEBE FÜR ALLE ANDEREN.
IDIOTIN! IDIOTIN! IDIOTIN! IDIOTIN!
FÜR MICH BIST DU NUR NOCH DAS.

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Samstag, 21.21 Uhr

Und vielleicht tut's grad bisschen weh.
Ich bin hier und du da, wo ich nicht weiß, was ›hier‹ und ›da‹ bedeuten.
Vielleicht tat's ganz gut, über dich zu reden, ohne wirklich zu reden, weil nie einer zuhörte; weil ich immer nur für mich über dich schrieb.
Vielleicht ist es schön; vielleicht war es immer schön. Aber vielleicht tut's grad bisschen weh. Weil ich bin da, wo du immer warst, und ich weiß wieder nicht, wie ich was sag, weil du nicht mehr zuhörst.
Vielleicht will ich nicht mehr schreiben, weil sich alles nur um dich dreht; weil es deine, nicht meine Worte sind.
Vielleicht schweige ich, weil du schreist. Und dabei weiß ich nicht mal, was du sagst, denn ich bin hier und du da, wo ich nicht weiß, was ›hier‹ und ›da‹ bedeuten.

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Sonntag, 1:23 Uhr

Die ganze Zeit über dachte ich, wir zusammen seien glücklich.
Aber das war gelogen.
Nur noch ich war glücklich und selbst das ist gelogen.
Denn im Grunde habe ich dich so festgehalten, dass ich mich selbst einfach losließ.

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Montag, 19:39 Uhr

Mein Herz tat nicht weh, ich lenkte mich ab.
Ich dachte nicht an dich, ich unternahm was mit Freunden.
Ich weinte nicht, ich hatte Spaß.
Es lag kein Schnee, die Sonne schien.
Aber jetzt wird's langsam dunkel und ich denke an dich. Dein Kopfkissen riecht nicht mehr nach dir, aber ich muss es wahrscheinlich verbrennen, weil ich es immer noch als deins empfinde.
Dabei war der Tag so großartig.
Aber ich kann dir nichts davon erzählen. Weil du nicht mehr hier bist.

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Dienstag, 0:02

Und wenn die Uhr Mitternacht singt, denke ich wieder an dich. Du zwischen Stille und lautem Grübeln.
Da ist nichts, nur ich und meine Gedanken. Nur ich und mein Herz. Und dazwischen: Du.
Es ist so erdrückend, so vernichtend, wenn ich nichts vor mir sehen kann außer dir; wenn ich mich aufführe, als könne man von Wasser betrunken werden. Und dann frage ich mich, wie das funktionieren kann - dieses Chaos zwischen meinem Herzen und mir. Weil es immer so laut schlägt und so wehtut.
Jeder sagt, Abstand bewirke Wunder.
Jeder schwört, die Zeit heile alle Wunden.
ABER, WAS SOLL ICH MACHEN, WENN WEGRENNEN DIE EINZIG SINNVOLLE LÖSUNG FÜR MEIN BLUTENDES HERZ IST?
Deinetwegen.
Schau, findest du nicht, wir könnten uns gegenseitig ein bisschen weniger hassen? Zumindest du mich, weil das Ganze bis heute echt unschön ist.

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Mittwoch, 3.55

Ich will dir nicht viel schreiben.
Nur, dass der Himmel nachts nicht mehr ganz dunkel wird.
Nur, dass es langsam verdammt spät wird.
Nur, dass mir die Stille in meinem Kopf zu laut ist.
Nur, dass deine Ferne mir zu nah ist.
Nur, dass ich nie wieder Tsukune essen werde.
Nur, dass es mir scheißegal ist.
Nur, dass Wut eine dumme Ersatzemotion ist (sie verdeckt immer etwas, was darunter liegt).
Ich will dir ehrlich nicht viel schreiben.
Bloß, dass ich dich nicht vermisse.

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