»41« Romano

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Lorenzo
Amerika, Chicago

Es gab keine Spur von Luca. Wir haben die die gesamte Villa durchsucht, aber es gab keine Anzeichen von ihm.
Plötzlich vibrierte mein Handy, und eine Nachricht erschien auf dem Bildschirm. Es war von einer meiner Männer. Er schickte mir einen Link, auf den ich sofort klickte:

Wir haben Informationen über Luca Leonardo Romano, 35 Jahre alt. Er besitzt mehrere Firmen im Ausland als Tarnung. Seine Hauptaufgaben bestehen darin, den sicheren Transport von Drogen per Schiff zu gewährleisten. Er wurde vor sechs Monaten aus dem Gefängnis entlassen, wo er sechs Jahre lang wegen Belästigung verschiedener Frauen, versuchtem Mord und Drogenhandels gesessen hat.

„Luca Leonardo Romano", murmelte ich leise. Sein Name Romano weckte eine seltsam vertraute Erinnerung in mir.
Doch woher kannte ich ihn?
Plötzlich erklang eine Stimme: „Mr. de Santis!"

Ein massiger Mann in einem schwarzen Anzug näherte sich anlaufend. Es war Diego, derjenige, der eigentlich auf Valentina aufpassen sollte. Doch sie stand komischerweise nicht neben ihm.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Als er vor mir stand, betrachtete ich ihn mit schmalen Augen, während er schwer atmend versuchte zu sprechen.

„Mrs. Rinaldi...", begann er.
Ich runzelte die Stirn fragend und wartete darauf, dass er endlich sprach.
„Sie... sie war nicht da...", keuchte er.
Was sagte er ?!
Mein Zorn stieg, als er nach Luft schnappte.
„Überall habe ich gesucht... ich... ich...", stammelte er.
Ich ballte meine Fäuste, und sie landeten schließlich mit Wucht in Diegos Gesicht.
Meine Wut war außer Kontrolle. Ich konnte nicht fassen, was er gerade von sich gab.
Ein schmerzhafter Aufschrei entwich Diego, als er sich an seine wahrscheinlich gebrochene Nase fasste. Ich trat ihn mit meinem Fuß zu Boden und kniete mich zornig neben ihm nieder. Wenn er nicht schon so lange für mich arbeiten würde, hätte ich ihn jetzt auf der Stelle umgebracht.
Meine Hand zitterte, als ich meine Waffe zog und sie an Diegos Kopf hielt.

„Du hattest nur eine Aufgabe, Diego."
Meine Stimme war durchdringend, gefährlich. Wut kribbelte in meinen Händen, mein Herz hämmerte gegen meine Brust.
„Eine verdammte Aufgabe!" knurrte ich, meine Augen funkelten vor Zorn.

Er lag da, mit glasigen Augen, aus seiner Nase tropfte warmes Blut. „E..Es tut mir leid", stammelte er, sein Körper zitterte vor Angst.
Ich hielt die Waffe weiter an seine Stirn und, das Verlangen, seinen Kopf weg zu pusten, stieg in mir auf.

Mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht fixierte ich ihn. „Was soll mir deine verdammte Entschuldigung jetzt bringen?!" brüllte ich ihn an.
Diego schluckte schwer, seine Lippen bebten.
„Ich..ich..werde sie finden, Mr. de Santis."
Meine Atmen war schwer, mein Herz pochte so laut, dass ich es in meinen Ohren spüren konnte. Ich ließ die Waffe von seiner Stirn ab.
„Finde sie, sonst bist du der Nächste, von dem ich das Herz herausreiße", drohte ich ihm finster. Diego setzte sich auf und nickte hastig.
„Danke, Mr. de Santis."
Er erhob sich und verschwand eilig.

Schlimme Gedanken durchfluteten meinen Verstand. Wo zum Teufel war meine Valentina? War sie weggelaufen? Oder hatte dieses verdammte Schwein sie entführt? Eine Mischung aus Wut und einer anderen, unheimlichen Empfindung überkam mich.
Es war die Angst – die Angst um eine Person,
die Angst um sie.

Mein Herz raste, als ich mir vorstellte, was ihr passieren könnte. Die Vorstellung, dass sie in Gefahr sein könnte, schnürte mir die Kehle zu. Valentina, meine geliebte Valentina, war irgendwo, ohne Schutz, ohne meine Hilfe.
Die bloße Vorstellung ließ meine Knie schwach werden.
Ich musste meinen Männern Bescheid geben, allen Bescheid.

Plötzlich hörte ich Schüsse.
Was zum Teufel? Schüsse? Sie kamen aus dem vorderen Hof. Was war hier los?
Mit meiner Waffe in der Hand eilte ich zur Tür und was ich sah, schockierte mich zutiefst.
Mehrere schwarze Vans rasten auf das verriegelte Tor zu, während meine Leute und die Unbekannten im Van gleichermaßen feuerten. Das musste Luca mit seinen Leuten sein.

Mit schnellen, entschlossenen Schritten bewegte ich mich zu meinen Männern und suchte eine Deckung, von der aus ich schießen konnte.
Mein Puls raste, während ich mich bereit machte, dem Feind entgegenzutreten.
Die Schüsse hallten laut durch die Luft, das Knattern der Waffen mischte sich mit dem Dröhnen der Motoren. Adrenalin durchflutete meinen Körper, während ich gezielt feuerte, mein Blick fest auf die angreifenden Vans gerichtet.

Mein Körper war zwar im Hier und Jetzt, aber mein Geist war immer noch bei Valentina. Ich hoffte innerlich, dass es ihr gut ging und dass sie sich irgendwo in der Villa versteckte.

„Lorenzo!"
Die Stimme von meinem Bruder riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und sah einen von Adrenalin geladenen Elijah.
„Matteo hat mir alles erzählt. Verdammte Scheiße. Meine Hochzeit war nicht annähernd so aufregend", brach ein nervöses Lachen aus ihm heraus, doch ich konnte nicht einmal lächeln. Meine Gedanken waren nur bei Valentina.

„Valentina ist im Wagen, deine Männer sollen aufhören zu schießen", rief er mir zu, als würde er mich aus einem Albtraum wecken.
Ich starrte ihn fassungslos an.
„Das sagst du mir erst jetzt?!"
In einem Anflug von Entschlossenheit sprang ich aus meiner Deckung, doch es war zu spät.
Die schwarzen Vans verschwanden schon rasend in die Ferne.

Erstarrt stand ich da, meine Waffe entglitt meiner Hand und klirrte dumpf auf den steinigen Boden. Eine Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit umhüllte mich wie ein eisiger Nebel.

„Ich werde dich retten, cuore mio", flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch, doch erfüllt von einem unerschütterlichen Schwur.
„Und die Männer, die es nur wagen, dich anzurühren, werde ich umbringen, jeden einzelnen, das verspreche ich dir."

Meine Absicht war klar:
Ich werde Valentina zurückholen, koste es, was es wolle.

Morgen kommen mehr Kapitel ☺️🫶🏽

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt