»52« wieder vereint

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Valentina
Amerika, Chicago

Meine Hände zitterten, als ich ihm ins Bein schoss. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, während eine weitere Kugel in sein anderes Bein traf. Diego, wie Lorenzo ihn genannt hatte, schrie vor Schmerz auf.

Ich war schockiert, dass ich tatsächlich auf einen Menschen geschossen hatte, und mein Verstand konnte es kaum realisieren. Doch in dieser chaotischen Situation blieb mir keine Zeit, über meine Handlungen nachzudenken. Stattdessen richtete ich meine Waffe erneut auf Diego, um sicherzustellen, dass er keine Gefahr mehr für Lorenzo darstellte.

Ich wusste, dass es falsch war, auf ihn zu schießen, doch ich konnte nicht anders. Es war unmöglich, tatenlos zuzusehen, wie er Lorenzo töten wollte, auch wenn das vor einem Monat noch mein sehnlichster Wunsch gewesen wäre.

„Du scheiß Schlampe !" schimpfte Diego, als er auf den Boden stürzte. Ich blickte zu Lorenzo, dessen dunkle Augen mich fixierten. Sein Körper schimmerte vor Feuchtigkeit und war kunstvoll mit tiefen, dunklen Tattoos verziert, die sich elegant über seine Haut zogen.

Lorenzos Miene wandelte sich zu einem finsteren Ausdruck, als er begriff, was ich getan hatte. Wortlos stand er auf und näherte sich mir mit entschlossener Haltung.
„Das bist nicht du, Valentina", sagte er besorgt und nahm mir die Waffe aus meinen zitternden Händen.

„Überlass mir die Drecks Arbeit, cuore mio", sagte er mit ruhiger Stimme. Ich blickte zu ihm auf, meine Augen leicht benetzt vor Tränen.

Bevor ich etwas erwidern konnte, wandte er sich ab und ging entschlossen auf Diego zu. In seiner Haltung lag eine Kaltblütigkeit, die nur aus der Erfahrung vieler Morde stammen konnte.
Ich blieb zurück, mein Atem angehalten, und beobachtete, wie Lorenzo sich seinem Gegner näherte. Ich konnte nur hoffen, dass alles gut ausgehen würde.

„Wen hast du gerade Schlampe genannt!?" fragte Lorenzo, als er unaufhaltsam auf Diego zuschritt. Seine Stimme war kalt und durchdringend, seine Augen glühten vor düsterem Zorn.

„Du wirst jetzt sterben, und wofür? Für nichts", sagte er, sein Blick herabwürdigend auf Diego gerichtet, der vor ihm auf dem Boden vor Schmerz stöhnte.

Lorenzo hob die Waffe, die er mir abgenommen hatte, und zielte mit tödlicher Präzision auf Diego. Panik zeichnete sich auf Diegos Gesicht ab, doch Lorenzo zeigte keinerlei Anzeichen von Mitleid.

„Jeder muss für seine Taten bezahlen, Diego", sprach Lorenzo ruhig, bevor ein lauter Schuss die Stille zerriss. Diego schrie vor Schmerz auf, und ein kalter Schauder lief mir über den Rücken.

Ich wandte meinen Blick ab, als mein Herz anfing heftig zu klopfen. Als ich schließlich zurückschaute, war Lorenzos Gesicht unbewegt, seine Augen waren leer.
Er steckte die Waffe ruhig zurück in seinen Hosenbund und wandte sich dann mir zu.

„Es ist vorbei, Valentina", sagte er sanft.
Als Lorenzo sich zu mir umdrehte, konnte ich nicht widerstehen und stürzte in seine Arme. Seine starken Arme schlossen mich fest in eine schützende Umarmung.
Ich wünschte, er würde mich nie wieder loslassen.

Ich schmiegte mich eng an seine Brust, während Tränen unaufhaltsam über meine Wangen liefen. Ich konnte sie nicht zurückhalten und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
Lorenzo strich beruhigend über meinen Rücken und flüsterte sanft:
„Lass alles raus, cuore mio. Ich bin für dich da."

Während er mich hielt, spürte ich, wie seine Nähe mich beruhigte. Seine Wärme und seine starke Präsenz gaben mir Trost inmitten des Chaos.
All die Anspannung und der Schock der letzten Ereignisse begannen langsam von mir abzufallen. Lorenzo hielt mich fest, und in diesem Moment fühlte ich mich geborgen.

Nach einer Weile blickte ich zu ihm auf und traf seinen tiefen, liebevollen Blick. Wortlos tauschten wir einen Moment des stillen Verständnisses aus. Es war offensichtlich, dass wir uns gegenseitig brauchten, um diese dunklen Zeiten zu überstehen.
Eine bekannte Stimme durchbrach unseren Moment.
„Beeindruckende Aktion, Valentina", lobte Elijah, während er Matteo losband.

Meine Wangen färbten sich rot vor Scham, denn ich war nicht stolz auf meine Taten.
„Endlich! Was hat so lange gedauert?" fragte Matteo keuchend.

„Warum hast du dich so leicht fesseln lassen?" entgegnete Lorenzo, während Matteo nur die Augen verdrehte.

„Ihr habt mit dieser hier noch nicht endgültig aufgeräumt", sagte Matteo und zeigte auf die bewusstlose Lavinia.
Er griff nach der Waffe, die auf dem Boden lag, und ging auf ihren reglosen Körper zu.
„Leb wohl, Miststück", murmelte er und schoss ihr in den Kopf.

Mit einem letzten Knall war alles vorbei.
Matteo steckte die Waffe in seinen Hosenbund und wandte sich um.
„So, jetzt ist alles erledigt. Können wir gehen?"

Lorenzo hob mich hoch, schloss mich in seine starken Arme und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
Gemeinsam machten wir uns auf dem Weg, dieses finstere Haus zu verlassen und die dunklen Erinnerungen, hinter uns zu lassen.

-

Das heiße Wasser prasselte auf meine Haut und füllte das Badezimmer mit dampfender Hitze.
Ich versuchte, die Berührungen und Erinnerungen von mir abzuwaschen, doch sie blieben hartnäckig in meinem Geist verankert.

Obwohl ich mich mit Shampoo einschäumte, fand ich keine Ruhe. Mit geschlossenen Augen kämpfte ich gegen die aufkommenden Tränen an, doch der Schmerz war unausweichlich.

Plötzlich spürte ich eine große Präsenz vor mir und ich wusste, dass jemand bei mir war.
Ich öffnete meine Augen und blickte in tiefe, dunkle braune Augen.
Es waren seine. Lorenzos Augen.

Er stand vor mir, umhüllt von der warmen Duschhitze. Das Wasser prasselte auf sein dunkles Haar und seinen beeindruckenden Körper.

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, und die Tränen verblassten.
Lorenzos Anblick brachte Frieden in mein Herz und ließ mich die Dunkelheit vergessen.

„Du hast mir heute das Leben gerettet", flüsterte ich, während ich zu ihm aufblickte. Lorenzo schenkte mir ein Lächeln, das seine strahlend weißen Zähne zeigte.
Er sollte häufiger lächeln; es stand ihm so gut.

„Du hast auch mich gerettet, Valentina. Zusammen sind wir unschlagbar," sagte er und streichelte zärtlich meine Wange.
Wir waren wirklich ein perfektes Team.

Ich legte meine Hände auf seinen Nacken und zog ihn sanft zu mir herab. Unsere Lippen trafen sich, und ich lächelte sanft in den Kuss hinein. Lorenzo erwiderte den Kuss, und unsere Lippen bewegten sich in einem langsamen, leidenschaftlichen Takt.

Mein Herz raste, und ein Sturm aus Schmetterlingen tobte in meinem Bauch.
Es war ein magischer Moment, der uns völlig einhüllte. Ob er auch so fühlte?

Lorenzos Küsse wurden immer intensiver, und unsere Zungen umspielten sich leidenschaftlich. Er drückte mich fest gegen die feuchte Wand und presste seinen Körper eng an meinen.
Meine Finger vergruben sich in seinem Haar, während seine Hände sich knetend um meinen Hintern schlossen.

Eine Welle der Erregung durchzog meinen Körper, und meine Mitte fing daraufhin an wild zu pochen.
„Lorenzo de Santis, du machst mich wahnsinnig," flüsterte ich atemlos.

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWhere stories live. Discover now