Even the darkest night will end with sunrise

286 30 2
                                    

Harry Potter x Draco Malfoy
Harry Potter
Gay, Bisexual

Well, look at me... Drarry! And it's German!

⚠️TW: domestic violence, childhood trauma⚠️

Wörter: 900

Harry hatte es immer gehasst, im Dunkeln zu schlafen. Jedes Knarzen der Stufen über seinem Bett hatte sich angefühlt, als würde er in der perfekten Falle sitzen. Egal, wer oder was sich entschloss die Tür der Kammer zu öffnen, hätte alle Gewalt über ihn. Er konnte nicht entkommen.

Zwar war klein und flink, aber die Tür war schmal und niedrig. Sie gab ihm keine Chance zu kommen. Jeder Mensch, der vor dieser Tür auftauchte, würde sie mit seinem Körper förmlich verbauen.

Egal, wie lange er jede Nacht wachlag, das stumpfe Messer, das er aus der Küche mit genommen hatte, mit beiden Händen umklammert, die Angst ließ nie nach. Und das obwohl nie etwas passierte.

Manchmal tauchten die Dursleys auf. Aber sie gingen nur an seinem Zimmer vorbei in die Küche, um nachts aus dem Kühlschrank noch den übrig gebliebenen Nachttisch wegzufressen.

Einmal hatte Vernon die Tür aufgerissen, so stark, dass sie an einer Stelle aus den Angeln gebrochen war. Harry hatte den Fehler gemacht, das Licht in seiner kleinen Kammer anzuknipsen. Er hatte gedacht, dass alle schliefen und keiner es merken würde.

Stattdessen hatte es ihm geholfen einzuschlafen und er wurde aus dem Schlaf gerissen, als Vernon die Tür aufzerrte, ihn am Arm packte und wie ein totgeschossenes Tier hinter sich her in die Küche schleifte. Dort hatte er ihn auf den Boden geschmissen, ihn angeschrien und ihn mehrmals getreten.

Zwei Wochen lang hatte Harry in der Ecke neben dem Kühlschrank auf den kalten Fliesen schlafen müssen. Vernon und Petunia ignorierten ihn dort, wenn sie nachts aufstanden. Es war schlimmer wenn Dudley derjenige war, der aufstand. Er hatte die Angewohnheit Harry nochmal einen richtigen Tritt zu verpassen.

Das einzig Gute an der ganzen Sache war, dass es in der Küche nicht dunkel war. Die Mikrowelle hatte eine rot-leuchtende Digitaluhr und die Vorhänge waren nicht blickdicht genug, um das Licht der Straßenlaternen draußen zu halten.

Harry hatte es nur selten geschafft, tatsächlich einzuschlafen. Und wenn doch, war es aus purer Erschöpfung gewesen und er war schweißgebadet aus Albträumen wach geworden. Den meisten Schlaf hatte er in dieser Zeit auf der Schultoilette in den Pausen bekommen. Das Mobbing war besser gewesen, als die Gewalt, der er zu Hause begegnen würde, wenn er es wagte, am Herd im Stehen einzuschlafen.

In Hogwarts war es nicht zwingend besser gewesen. Zu Anfang hatte er besser geschlafen. Keine Angst mehr vor Monstern, weil er wusste, dass niemand ihn in diesem Schloss erreichen konnte. Die Geister waren nicht gefährlich. Das Schnarchen seiner Mitbewohner hatte ihn nicht mal gestört. Es fühlte sich gut an, dass jemand bei ihm war. Dass er nicht mehr allein schlafen musste.

Die Dunkelheit hatte es immer noch schwer gemacht, aber ohne Angst und nicht allein, hatte es ihn nicht mehr so sehr gestört, wie bei den Dursleys.

Aber so war es nicht lange geblieben. Der erste Zwischenfall mit Voldemort hatte alles wieder genauso schlimm gemacht wie vorher. Hogwarts fühlte sich nicht mehr sicher an. Die Dunkelheit war wieder feindselig und das Schnarchen seiner Mitbewohner wurde zum Grollen der Monster, die vielleicht nur in seinem Kopf existierten, aber dennoch nicht weniger angsteinflößend waren.

Es hatte eine ganze Weile gebraucht, bis es wieder besser wurde und wirklich angefangen daran zu arbeiten, hatte er erst, als er Hogwarts verlassen hatte. Er hatte sich ein Nachtlicht gekauft - teils, um sein inneres Kind ein wenig zu heilen, teils, um nachts nicht in Dunkelheit liege zu müssen. Er hatte begonnen Musik zu hören, während er einschlief. Hatte sich einen Hund zugelegt, der bei ihm im Bett schlief, meist in seinen Armen.

Er hatte nicht mehr in Dunkelheit schlafen müssen. Er hatte nicht mehr allein schlafen müssen. Er hatte nicht mehr in bedrückender Stille schlafen müssen. 

Mittlerweile blieb sein Nachtlicht meist ungenutzt. Sein Hund schlief immer noch bei ihm im Bett, aber er rollte sich meist am Fußende des Bettes zusammen. Und er hörte nur noch selten Musik zum Einschlafen.

Aber trotzdem schlief er nicht in Dunkelheit, nicht allein und nicht in bedrückender Stille.

Jeden Tag, wenn er ins Bett ging, folgte ihm jemand. Jeden Abend, wenn er es sich in seinem Bett gemütlich machte, legte er seinen Kopf auf eine warme Brust und schlang seinen Arm um seine Hüfte.

Er schloss seine Augen und hörte immer noch die Stimme seines Partners, während er aus einem Buch vorlas.

Draco ging immer später schlafen als Harry. Jeden Abend las er so lange vor, wie Harry es brauchte, um einzuschlafen. Er blieb länger wach als Harry, ließ das Licht noch ein bisschen länger an und las noch ein bisschen länger laut vor. Immer einen Arm um seinen Partner geschlungen und immer wieder Küsse auf seine Haare drückend.

Harry mochte die Dunkelheit immer noch nicht. Aber er war nicht mehr allein in dieser Dunkelheit. Und er würde es nie wieder sein. Denn auch wenn er schweißgebadet aus Albträumen aufwachte, stand Draco auf und holte ihm ein trockenes T-Shirt und half ihm das andere auszuziehen. Er schlang seine Arme um ihn und küsste ihn immer und immer wieder, bis er keine Angst mehr hatte, einzuschlafen.

Harry hatte es immer gehasst, im Dunkeln zu schlafen. Aber es war okay. Jetzt hatte er seinen Drachen, der ihn vor allem beschützte, wovor Harry in der Dunkelheit Angst hatte. Und schlafen fühlte sich gar nicht mehr so schlimm an.

LGBTQIA+ OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt