12 - Millstreet

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Der absolute Wahnsinn, das erste Mal in meinem Leben fuhr ich auf ein internationales Turnier, bei dem ich nicht nur Zuschauer war, sondern mitten drinnen. Cedric hatte sich für ein Millstreet qualifiziert, einem Turnier in Irland, zu dem Jugendliche aus aller Welt kamen, so auch wir. Da Ferien waren, erlaubten es mir meine Eltern mitzufahren, natürlich fuhr auch die komplette Familie Ashworth, inklusive Amy mit.

Nach einer langen, aber recht lustigen Anreise, führten wir die Pferde in die Stallzelte. Cedric hatte natürlich sein bestes Pferd,  Designed für you, und Hot Whiskey Eyes, eines seiner Nachwuchspferde, mit dem er aber auch schon recht erfolgreich S ging. Moritz brauchte ein kleines bisschen Hilfe, denn Amy fand sie hatte sich nach der langen fahrt frisches Gras verdient und Moritz geziehene interessierte sie da recht wenig. In diesem Stallzelt standen alle Deutschen, Cedric und seine Eltern kannten ziemlich alle, einige kannten sogar mich, worüber ich ein bisschen erstaunt war, aber mir fiel ein, dass Cedric vor ein paar Tagen sein Facebookprofil geändert hatte. Was mir auch schon die ein oder andere Nachricht eingebracht hatte.

Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam im LKW, bis Cedrics Eltern in den Wohnwagen gingen, um schlafen zu gehen, eigentlich sollte Moritz da auch mit, aber der wollte unbedingt bei uns schlafen. So viel zu dem Thema kuscheln mit Cedric. Einer nach dem anderen kletterte nach oben in die Schlafnische.
"Warum musst du eigentlich unbedingt bei uns schlafen?", fragte Cedric genervt Moritz.
"Weil alle Kinder im LKW schlafen.", sagte er mit seiner Kinderstimme. Cedric rollte mit den Augen und sah mich an, ich lächelte ihn verständnisvoll an. Irgendwie hatte Moritz ja schon recht, aber trotzdem wären wir beide lieber alleine gewesen.
"Ab morgen schläfst du dann aber bei Mama und Papa, okay? Hier dürfen nämlich eigentlich nur große Kinder schlafen.", erklärte ich ihm.
"Stimmt, sonst schlafen hier noch viel mehr Kinder, an jedem Turnier andere." Moritz freute sich darüber, ich nicht. Abwartend sah ich Cedric an. Cedric und ich wussten beide was Moritz damit meinte, bestimmt nich die LKW Partys von der man schon so einige Gerüchte gehört hatte, sondern eher welche Mädchen sich heimlich am Morgen aus seinem LKW geschlichen haben.
"Ja Moritz, Zeiten ändern sich. Morgen schläfst du im Wohnwagen, basta!" Damit war das Gespräch für Cedric beendet, er drehte sich weg von uns. Beleidigt legte sich Moritz daneben, schon bald konnte ich beide gleichmäßig ruhig atmen hören. Gerne hätte ich jetzt auch geschlafen, aber mir gingen zu viele Gedanken durch den Kopf. Hier waren so viele hübsche Mädchen, wie sollte ich mit denen nur mithalten können? Außerdem konnten alle viel besser reiten als ich, geschweige denn, dass sie mehr Geld hatten.

Irgendwann musste ich wohl doch eingeschlafen sein, denn am nächsten Morgen weckte mich Cedric mit einem kleinem Kuss. 
"Du musst aufstehen, wir haben einen langen Tag vor uns.", lachte er munter. Wie konnte man nur um diese Zeit schon so fit sein? Wahrscheinlich deshalb weil er mehr Schlaf als ich hatte. Kaum waren kamen wir aus dem LKW, da kam auch schon die erste blonde Schönheit auf uns zu, "guten Morgen, Cedric.", säuselte sie Honigsüß. Cedric nahm demonstrativ meine Hand, wünschte dem Mädchen aber auch einen guten Morgen. Sie sah mich böse an, verschwand dann aber ohne ein weiteres Wort zu sagen. Wenn die alle so drauf waren, wurde dieses Wochenende ein reinster Horrortrip. Er lies meine Hand nicht los, bis wir im Stallzelt angekommen waren, erst zum Boxen misten löste er seine Hand von meiner. Während Cedric mistete, nahm ich ein Pferd nach dem anderen und führte es schon ein bisschen spritzigeren. Für Cedrics Pferde war das ganze hier normaler als für mich, sie waren das im gegangazt zu mir gewohnt.

Am Nachmittag ritt Cedric seine beiden und ich führte mit Moritz und Amy über das Gelände, oben auf einem Hügel, konnten wir über das ganze Gelände sehen, auch den Abreiteplatz, der gefüllt von Jugendlichen war, die alle sehr gut reiten konnten. Moritz stieg von Amy ab und gemeinsam setzten wir uns ins Gras, Amy freute sich endlich ihre Rasenmäher Qualität ausleben zu dürfen. Wenn es für mich schon so aufregend war, denn ich nur zuschaute, wie spannend wahr es dann wohl selbst hier reiten zu dürfen? Bei Cedric konnte ich nichts bemerkten, der war schon auf weitaus größeren Turnieren als diesem hier. Ich erkannte ihn unter all den anderen Reitern sofort, er hatte ein bisschen seinen eigenen Stil. 

Verliebt in einen SpringreiterTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang