16 - Streit?

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Am Sonntag Abend fuhren wir überglücklich aber todmüde wieder nach Hause.  Cedric hatte das Finale am Sonntag für sich entscheiden können, Katharina wurde zweite, obwohl es mir ein Rätsel war, wie sie das geschafft hatte, so betrunken wie sie am um ein Uhr am Morgen noch war, konnte sie doch gar nicht um ein Uhr am Nachmittag schon wieder nüchtern gewesen sein. Oder sie ritt einfach wirklich gut, egal in welchem Zustand sie war.

Moritz schlief tief und fest mit dem Kopf an mich angelehnt, Cedric war auch am eindösen, Mr und Mrs Ashworth schwiegen sich an, ob sie wohl in Gedanken bei ihren Kusspartnern waren? Ich lehnte meinen Kopf an Cedrics Schulter an, hoffentlich würde uns beiden das nicht passieren, oder wir trennten uns bevor es überhaupt so weit kommen konnte.

Langsam kehrte bei uns allen der Alltag wieder ein. Anna und ich veranstalteten ein DVD Abend um alles Geschehene der letzten Wochen zu bequatschen, als es an meine Tür klopfte, "Nein!", rief ich da ich davon ausging,dass es meine Mutter oder mein Vater sein würde.
"Darf ich bitte rein kommen?" Die Stimme klang männlich, aber nicht so wie die meines Vaters, was machte Cedric hier? Anna sah mich vorwurfsvoll an, "da hätte ich auch Dylan mitbringen können.", zischte sie. Den Kommentar ignorierte ich einfach mal, da es nicht geplant war, dass Cedric vorbei kommen wollte. Ich öffnete ihm die Türe, er sah nicht besonders gut aus.
"Es tut mir leid, dass ich euren Mädchenabend störe, aber ich habe es daheim nicht mehr ausgehalten.", entschuldigte er sich. Annas Blick wurde sanfter und ich schloss die Türe hinter ihm.
"Seitdem Moritz bei unserer Oma ist, streiten sich meine Eltern ununterbrochen wegen Kleinigkeiten, und schreien dabei durch das ganze Haus." Er ließ sich auf mein Bett fallen, gerade eben noch hatte ich Anna von meinen Kuss Beobachtungen erzählt.
"Soll ich vielleicht gehen?", fragte Anna und sah mich dabei an.
"Nein, bitte, ich möchte nur ein paar Stunden hier bleiben, bis die beiden sich schlafen gelegt haben und es still ist.", redete Cedric hastig auf Anna ein. Trotzdem stand Anna auf, "kein Ding, wir sitzen hier schon seit zwei Stunden mit Gummibärchen, wenn ich nicht platzen will, dann sollte ich besser gehen."
"Du kannst wirklich da bleiben." Cedric stand ebenfalls wieder auf, doch Anna war schon durch meine Türe verschwunden. Ich ging zu ihm hinüber und umarmte ihn,er drückte mich so fest gegen sich, dass ich schon das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen, aber ich sagte nichts, er brauchte das jetzt.

"Ich habe deine Mutter gesehen, wie sie Herr von Langhoff geküsst hat, und deinen Vater wie er jemanden geküsst hat, die ich nicht kenne.", beichtete ich ihm nach einiger Zeit, als wir wieder auf meinem Bett lagen.
"Hm... Das hättest du mir auch vorher sagen können, dann hätte ich wenigstens den Grund verstanden, weshalb die beiden sich streiten." Seine Stimme klang tonlos, als ob es ihm nun alles egal wäre. Seufzend blickte er an meine Zimmerdecke, "meine Mutter hat meinen Vater betrogen, der biologische Vater von Moritz ist Herr von Langhoff, mein Vater hat wohl auch noch irgendwo ein anderes Kind und meine Freundin verschweigt mir wichtige Details, am besten, ich zieh einfach ganz weit weg, nach Irland oder so, Katharina schien ganz nett gewesen zu sein, vielleicht brauchen die noch einen Bereiter." Er erzählte das so abgeklärt, dass mir ein leichter Schauer über die Haut fuhr. Ich dachte immer in dieser Familie schien alles so perfekt, dagegen sind meine Eltern ja richtig normal, wenn sie jeden Sonntag noch zusammen ausgingen. Es schien so unrealistisch was er mir da erzählt hatte, doch es passte perfekt zu dem was in Irland geschehen war.

"Cedric, es tut mir so leid, ich wollte dich nicht belasten.", entschuldigte ich mich und rutschte ein Stück näher an ihn heran, doch er rutschte wieder weg.
"Gar kein Problem, mit mir kann man das ja machen. Meine Eltern verschweigen mir, dass Moritz nur mein Halbbruder ist, das ich noch weitere Geschwister habe und du verschweigst mir, dass eventuell noch weitere Geschwister unterwegs sein könnten." Er wusste aber schon, dass man vom küssen keine Kinder kriegen kann? Ich hatte ihn mehr verletzt, als er zugeben wollte. Wie konnte ich mir nur einbilden, es wäre gut es ihm nicht zu sagen? Langsam richtete ich mich auf und sah ihn an, er schien nach dem Turnier längere Zeit nicht gut geschlafen zu haben, denn er hatte ziemliche Augenringe, überhaupt sah er ein bisschen blass aus.
"Es war ein Fehler von mir, es dir nicht zu sagen, ich weiß aber ändern kann ich das jetzt auch nicht mehr." Es war mehr ein flüstern, aber es war ernst gemeint. Lange sah er mich an, bis er nickte, dann zog er mich zu sich. Ich kreuzte meine Finger in seinen, so lagen wir da, bis wir beide einschliefen.

Verliebt in einen SpringreiterUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum