22 - Besuch bei Moritz

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So langsam machte ich mir echte Sorgen um Cedric, er hatte weiterhin Tiefe Ringe unter den Augen und sah überhaupt nicht sehr Gesund aus, außerdem hatte er angefangen zu rauchen, er versuchte es zwar vor allen zu verheimlichen, aber neulich, als er seine Hose anziehen wollte, fiel die Zigarettenschachtel  aus seiner Hosentasche. Er versuchte sie so schnell wie möglich wieder einzupacken und vor mir zu verstecken. Natürlich fand ich es nicht gut, aber ich wollte auch nicht die meckernde Freundin sein. Außerdem roch ich es ab und zu an seiner Hand, wenn er mit ihr über meine Wange fuhr.
"Ich.. Es... Nur manchmal.", rechtfertigte er sich sofort.
"Schon gut.", lächelte ich ihn an, "aber glaub nicht, dass ich das gut finde." Er grinste mich an und so schnell konnte ich gar nicht schauen hatte er sich zurück auf mein Bett geschmissen und lag auf mir. Noch immer klopfte mein Herz schneller, wenn er mir plötzlich so nah kam.
"Wir zwei sollten irgendwo hin fahren, wo uns keiner kennt, weit weg von all den Problemen, weit weg von hier." Er sah mir dabei wieder direkt in die Augen. Wenn ich könnte würde ich sofort mit ihm ans Ende der Welt reißen.
"Als erstes müssen wir morgen Moritz besuchen, dann habe ich noch zwei Wochen Sommerferien, rede mit meinen Eltern und wir gehen weit weit weg." Er drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze, "bin schon unterwegs." Und weg war er.

Am nächsten Samstag fuhren wir schon recht bald zu Herr von Langhoffs Anlage. Die zwar neu, aber recht klein war, es waren 10 Paddockboxen, mit einer 20x60 Halle und einem Springplatz, neben dem einige Weiden anschlossen. Cedric hatte sein Auto noch nicht richtig angehalten, da kam Moritz schon aus dem Haus gerannt. Sobald das Auto stand, schnallte ich mich ab, riss die Türe auf und hüpfte heraus. Moritz rannte mir direkt in die Arme.
"Hallo mein Kleiner!", begrüßte ich ihn während ich ihn drückte.
"Moritz! Komm wieder her!" Eine männliche unbekannte Stimme rief nach ihm. Doch Moritz dachte nicht daran wieder zurück zu kommen. Stattdessen begrüßte er erst einmal Cedric, der nun auch ausgestiegen war.
Ein Junge, etwa in meinem Alter kam ebenfalls aus dem Haus. Er sah aus, als ob er eben erst aufgestanden wäre, er trug nur eine blaue Boxershorts und ein weißes T-Shirt, seine dunklen Haare waren ziemlich zerzaust, er sah eigentlich aus wie eine große Version von Moritz. Es war unbestritten, Herr von Langhoffs machte schöne Kinder. Fast verlor ich mich ein bisschen in den blauen Augen, die mich schüchtern anlächelten, überhaupt machte er einen netten Eindruck, durchtrainiert aber er hatte nichts aggressives an sich.

"Hey Timo!" Wurde der Junge von Cedric begrüßt.
"Oh, ich wusste nicht das ihr schon da seid, Papa und Diana sind noch einkaufen.", lautete seine müde Antwort. Cedric nickte, "Nala, das ist Timo, Timo, das ist Nala, meine Freundin." Wobei er das Wort Freundin ziemlich stark betonte. Trotzdem grinste mich Timo an, "schön dich kennen zu lernen." Tja...Was sollte ich darauf jetzt antworten? Timo schien gar nicht auf eine Antwort zu warten, "wir grillen heute Abend, mit Lagerfeuer.", erzählte er uns.
"Das war mein Wunsch!", freute sich Moritz, "aber können wir erst zu Amy gehen?" Moritz ließ mich gar nicht erst Antworten, sondern zog mich einfach gleich mit sich.

Vorsorglich hatte ich einige Karotten für Amy eingepackt, die sich herzlich darüber freute. Sie war zwar erst ein paar Tage weg, dennoch merkte ich erst jetzt, wie sehr mir das dicke Pony fehlte. Während Moritz das Halfter holte, fuhr ich durch Amys dicke Mähne, doch sie interessierte nur, wann die nächste Karotte kam.

"Können wir bitte wieder ausreiten gehen?", fragte mich Moritz, nachdem wir Amy geputzt und gesattelt hatten.
"Aber hier kennen wir uns doch gar nicht aus.", antwortete ich etwas besorgt.
"Wir sind zu dritt, wir werden schon irgendwie wieder heim kommen.", erklärte Cedric, der gerade wieder gekommen war.

Nun gingen wir der Sonne entgegen, so wie früher, nur in einer anderen Gegend unter anderen Umständen. Es erinnerte mich an unseren ersten gemeinsamen Ausritt und wie eifersüchtig ich eigentlich gewesen war.
Nach gut einer Stunde, kehrten wir wieder im Stall von Langhoff ein.

Nachdem wir Amy auf die Wiese gebracht hatten, quetschte sich Moritz zwischen Cedric und mich, dabei nahm er von jedem eine Hand. Mittlerweile war auch Mrs Ashton von ihrem Einkauf zurück gekommen und begrüßte uns herzlich. Sie nahm ihren großen Sohn in den Arm und hielt ihn länger als nötig fest, so als wollte sie ihn zeigen, dass sie trotz aller Umstände für ihn da war.

Verliebt in einen SpringreiterWhere stories live. Discover now