Kapitel 72 - Wenig Selbstwertgefühl

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Falls gleich Fragen kommen: Ja, ich update heute nochmal :D :)

Schlagartig verschlucke ich mich an meiner Spucke, weil ich zu schnell nach Luft geschnappt habe. Harry bleibt locker, während ich mich hustend auf die Brust klopfe und ihn entsetzt ansehe. „Wie bitte?", krächze ich.

Er zieht wieder an seiner Zigarette, als wäre es total so etwas einfach zu sagen. „Was? Du willst doch nicht etwa das Gegenteil behaupten?"

Ich bin schockiert. Wir haben noch nie darüber gesprochen und um ehrlich zu sein, hatte ich auch gehofft, dass wir nicht wegen so einem Spruch darüber reden. „Ich, äh." Ich sehe von ihm weg, weil ich seinem Blick nicht standhalten kann. „Du redest Blödsinn", sage ich mit viel zu hoher Stimme. Gott. Ich bin eine grausame Lügnerin.

Harry lacht rau, dann zieht er schmerzhaft die Luft ein. „Ah, bring mich nicht zum Lachen."

Ich muss grinsen, doch halte mir schließlich die Hände beschämt vors Gesicht. „Tut mir leid, du hast angefangen."


Der nächste Morgen verläuft nicht sonderlich anders. Ich schwänze erneut die Schule und stehe schon um neun Uhr vor Harrys Haustür, mit Frühstück in der Hand. Allerdings ist das gestrige Thema nicht nochmal aufgekommen, was mich ziemlich beruhigt. Ich selbst weiß zwar, dass ich wirklich total auf Harry stehe, doch ich bin mir noch nicht sicher, ob er das auch einfach so aussprechen darf, selbst wenn er es merkt. Das ist mir einfach noch zu unangenehm.

Dale kommt auch schon um zehn Uhr zu Harry, Niall ist auch dabei. Wir fahren zu ihren Großeltern, um näheres zu erfahren.

„Pass doch auf", beschwert sich Harry bei Niall, der ihm ausversehen die Autotür an den Kopf gestoßen hat, während er und Dale ihn ins Auto setzen, weil er noch starke Schmerzen hat.

„Pass du doch auf", meckert Niall zurück, während er Harry unsanft einfach auf den Rücksitz fallen lässt, was Harry schmervoll aufstöhnen lässt.

„Ich bring dich um", flucht Harry und hält sich wieder qualvoll die Seite.

Niall schmeißt nur die Tür zu und setzt sich auf den Beifahrersitz. „Wirf doch nicht immer mit Morddrohungen um dich, irgendwann tut es dir noch leid."

„Ganz bestimmt", murrt Harry leise und legt seinen Kopf zurück.

„Okay", sagt Dale, der sich jetzt vorne rein setzt. „Muss noch jemand eine rauchen? Weil hier drin wird zu hundert Prozent nicht geraucht."

„Nö", sagt Niall und Harry antwortet erst gar nicht.

„Ich könnte erst noch eine rauchen", sage ich jetzt ganz locker.

Schlagartig sehen mich drei entsetzte Augenpaare an. Sogar Harry hat den Kopf gehoben.

„Was?", frage ich. „Ihr raucht doch auch alle."

„Na und?", fragt Niall. „Wir sind harte Kerle und du bist ein Mädchen."

„Mädchen dürfen auch rauchen. Nikotin ist nicht nur für Männer. Wenn ich rauchen will, dann rauche ich."

Harrys Stirn verengt sich. „Scheiße, nein, du rauchst nicht." Er sieht zu Dale. „Wir können fahren."

Ich verschränke die Arme, als Dale losfährt. „Das war sowieso nur ein Spaß. Aber trotzdem bin ich achtzehn, ich könnte es tun, wenn ich wollte."

„Es sterben jedes Jahr in England 110.000 Menschen am Tabakkonsum, willst du einer von ihnen werden?", erwidert jetzt Niall. „Du willst doch nicht so eine tiefe Stimme bekommen, wie Harry oder? Das wäre gruselig."

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