Kapitel 43 - Normalität

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Gerade hatte ich das Schreiben an meine Mutter fertig gestellt und sah nun mehr oder weniger zufrieden auf das Pergament das vor mir lag.

Ein krachen, das daraus entstand das die Zimmertür heftig aufgestoßen wurde, ließ mich heftig zusammen zucken.

Erschrocken fuhr ich herum, mit in die Hüften gestemmten Arme stand sie da, Charlotte sah mich entzürnt an, als wisse sie nicht, mit welchem Fluch sie mich zuerst verfluchen sollte "hier bist du also" knurrte die rothaarige und schüttelte verständnislos ihren Kopf. "Kannst du mir mal sagen wie viel Uhr es ist" fauchte sie mich dann an.

Leicht legte ich meinen Kopf schräg, bevor ich einen Zeitbeschwörenden Zauber verwendete "uhm... 13:12" meinte ich und sah sie fragend an "gleich Zeit fürs Mittagessen" fügte ich noch hinzu und runzelte meine Stirn.

Eingeschnappt holte sie Luft "wohl eher Zeit um dich gleich zu verprügeln" schnappte sie und funkelte mich zornig an.

Eine Weile sah ich die einfach nur an, bis es mir dann tatsächlich einfiel. Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund "oh Merlin, es tut mir Leid" brach es aus mir heraus, Tom hatte mich so aus der Bahn geworfen, dass ich meine beste Freundin einfach versetzt hatte. Wo wir uns doch um 12 in der Bibliothek hatten treffen wollen.

Abschätzig musterte sie mich "ja ja, mit mir kann man es ja machen" grummelte sie eingeschnappt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Das schlechte Gewissen musste in mein Gesicht geschrieben sein "tut mir wirklich Leid, nur hat mich zuerst Tom auf der Bahn geworfen und dann jetzt noch meine Mutter, es ist einfach nur... " ich seufzte, drehte mich wieder zum Schreibtisch und ließ meine Kopf auf die Bank sinken "ich befürchte das ich mich bald selbst enterben lasse, wenn meine Mutter mir nicht schon zuvor kommt" grummelte ich.

Ihre Schritte hallten leicht Seifert den Raum "ich werde später mit dir weiter schimpfen. Ich dachte der Brief von heute morgen sei von einem Freund aus Russland" meinte sie dann neugierig.

Ohne aufzublicken kramte ich nach dem Brief und hielt ihn ihr kommentarlos hin.

Stille, während sie las schloss ich meine Augen und konzentrierte mich.

Ich sah Tom, wie er durch die dunklen Korridore Schritt, seine Hand auf eine Klinke legte... Moment, war das nicht das Mädchenklo? Im nächsten Moment hatte ich unvorstellbare Kopfschmerzen, die unsichtbare Mauer war wieder da und hatte mich schmerzhaft aus Tom's Kopf katapultiert. Nur mit Mühe schaffte ich es, mir nichts anmerken zu lassen, doch Lotte schien sowieso voll und ganz in den Brief vertieft zu sein.

Nun setze ich mich wieder aufrecht hin und sah zu meiner besten Freundin, die das Papier ungläubig anstarrte "Wow, ich meine... Ich bin echt froh das meine Familie nicht so an dieser Reinblut Religion hängt. Deine sind echt welche die auf den großen Erlöser warten damit er alle Muggelstämmigen auslöscht. Das wusste ich ja schon vorher, aber trotzdem, das sie jetzt schon von dir verlangt zu heiraten..." Kopfschüttelnd ließ sie das Papier wieder auf den Schreibtisch sinken.

Gequält seufzte ich "ich habe ihr jetzt erst einmal einen Brief geschrieben in dem ich ihr sage was genau ich davon halte" murrte ich und reichte ihr auch nun diesen Brief.

Wieder las sie leise und angestrengt, bevor sie empört zu mir aufsah "das ist noch viel zu lasch, ich würde ihr da was ganz anderes zeigen" ließ sie mich naserümpfend wissen.

Augenverdrehend lehnte ich mich zurück und fuhr mir mit meinen Händen durchs Gesicht "ja schon, aber du vergisst, das ich die nächsten Jahre noch dort verbringen muss und zwar immer in drei Monatigen Sommerferien" gab ich trocken zurück und erhob mich, ging zu meinem Bett und warf mir wieder meinen Umhang über, das Buch über Okklumentik steckte ich unter mein Kissen.

Fragend Blick der Rotschopf mich an "wo willst du denn jetzt hin" will sie argwöhnisch wissen.

Grinsend begegnete ich ihren grünen Augen "jetzt... Gehen wir in die Bibliothek, ich habe auch schon das perfekte Opfer, es trägt den Namen Abraxas Malfoy" stellte ich fest und steckte mich ausgiebig.

Mit einer nach oben gezogenen Augenbraue betrachtete sie mich "du wechselst deine Stimmungen wirklich immer rasant, na dann mal los" stimmte ich ihr zu und erhob mich von dem Stuhl.

Und wirklich, keine 10 Minuten später waren wir wirklich in der großen Bibliothek und suchten verschiedene Bücher über Trickzauber.

Danach ließ ich mich, mit einem beachtlichen Stapel unterm Arm an einen der Tische recht weit am Rand sinken, wo ich meine Ruhe hatte und eine schönen Ausblick auf den schwarzen See genießen konnte.

Sofort begann ich es paar Ideen niederzuschreiben, Lotte, die nach wenigen Minuten nachkam tat es mir gleich. "Was wäre mit Schrumpfsaft" will sie nachdenklich wissen "vielleicht noch in Verbindung mit einem Färbungstrank der blau ist. Ich weiß ja nicht ob die Schlümpfe was sagen, aber unter Muggeln sind die ganz schön Kult. Wäre witzig wenn er zwei Wochen so rum rennen würde" ließ sie mich wissen und allein schon bei der Vorstellung musste ich grinsen.

Kopfschüttelnd beugte ich mich leicht nach vorne "vielleicht dann doch nicht ganz so krass, wir sind zwar gut darin unsere Spuren zu verwischen, doch ich befürchte dafür könnte man uns doch noch rauswerfen" meinte ich gespielt nachdenklich.

Sie kichert "aber verdient hätte er es mal" grinste der kleine Teufel.

Da musste ich ihr zustimmen. Still suchten wir noch nach weiteren Möglichkeiten, bis Lotte plötzlich etwas anderes in den Sinn kam "sag mal" meinte sie und sah nicht von ihren Unterlagen auf "wo warst du eigentlich eben mit Riddle" will sie, fast schon mit beiläufigen Ton wissen.

Ich schweige, es fühlt die an als würde der sich eine kalte Hand um meinen Magen legen. Grausam...

Jetzt blickt dich doch auf "ist irgendetwas passiert" will sie sofort alarmiert wissen.

Beruhigend hebe ich meine Hände "nicht so laut sonst werden wir noch rausgeworfen" zischte ich und seufzte dann "es ist nichts... Nur... Ach egal, lass uns da heute Abend drüber reden" meinte ich Kopfschüttelnd, ich wollte nie darüber reden und der Neumond schien immer näher zu rücken.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt