Als Madam Winston mir sagte, dass Julie wohlauf war, viel mir ein großer Stein vom Herzen. Sie würde Narben davon tragen, doch sie würde gesund werden.
Ganz anders sah es da mit dem armen kleinen Jungen aus. Paradox, er war wach gewesen, hatte geweint und schien wohlauf, Juls hingegen war leblos gewesen. Ihr ging es gut, ihm nicht.
Er lebte, doch er war gebissen worden. Normalerweise hätte die Medi-Hexe mir dies gar nicht mitteilen dürfen, doch da ich gewissermaßen verhindert hatte, dass er gestorben war, hatte sie eine Ausnahme gemacht.
Die Nachricht über das Schicksaal des Kindes hatte mich so erschrocken und auch verschreckt das ich noch nicht einmal widersprochen hatte als sie meinte ich hätte ihn gerettet, meiner Meinung nach hätte ohne Tom niemand von uns überlebt.
Eine Weile saß ich einfach nur an Maries Krankenbett und starrte Löcher in die Luft.
Irgendwann kam Lotte und mir kam der Gedanke, dass sie von der Heilerin gerufen worden war.
Sie setzte sich neben mich und schwieg. Das einzige was sie tat war nach meiner Hand zu greifen, die Hand die in der Nacht noch Tom gehalten hatte. Was das zwischen uns war wusste ich auch nicht, er war immer so kalt, doch er hatte mich gehalten, mich behütet und beschützt.
Obwohl ich Charlotte wirklich lieb hatte war ihre Berührung nichts in Vergleich zu der seinen, trotzdem war der Gedanke zu wissen das sie mir beistand eine Wohltat für mich „Es ist meine Schuld", murmelte ich, Toms Worte kamen mir in den Sinn, wenn er gehört hätte was soeben meinen Lippen entschlüpft war wäre er wohl ziemlich zornig.
Ein zynisches Lächeln legte sich auf meine Lippen während von der Rothaarigen nur schweigen kam „Er wird sich von nun an jeden Monat in einen Werwolf verwandeln und das nur, weil ich zu schwach war um dieses arme Kind zu beschützen", krächzte ich heiser.
Sanft drückte Charlotte meine Finger „Ohne dich wäre er tot", meinte sie nur, fast als würde sie über eine Nebensächlichkeit sprechen, wohl um mich zu beruhigen.
Sofort reagierte ich allergisch auf diese unglaublich absurden Worte „Ohne Tom wäre er tot. Ohne Tom wären wir alle tot!", wiedersprach ich heftig und entzog ihr meine Hand um mir meine Nägel in die Knie zu rammen, dabei unterdrückte ich ein verzweifeltes wimmern, schüttelte meinen Kopf und ignorierte die Locken die mir deshalb ins Gesicht vielen.
Da ich sie nicht ansah spürte ich nur wie Lotte sich rasch erhob und sich vor mich stellte, wo sie nach meinem Gesicht griff, mich zwang zu ihr auf zu sehen, und mich erbarmungslos anstarrte, erst jetzt bemerkte ich das ihre sonst so vor Freude strahlenden, hellen grünen Augen ungewöhnlich dunkel und gerötet waren, auch lagen unter ihren Augen tiefe Schatten „Jetzt hörst du mir mal zu!", fauchte sie „Mir reicht es so langsam mit deinen dauernden Schuldzuweisungen", fügte sie zischend hinzu „Nicht alles was du nicht verhindern kannst ist dir zu verschulden. Zu sagen das der Junge wegen dir ein Werwolf wird ist das selbe als zu sagen das ich Schuld daran bin das Grindelwald Frankreich tyrannisiert. Du bist kein Wachender Engel der für alles Sühne leisten muss als reiß dich jetzt gefälligst am Riemen!", ihre Stimme war lauter geworden und ihr Blick signalisierte mir das sie mich wohl gerne Geohrfeigt hätte.
Mein Atem stockte, Tränen traten mir in die Augen. Ich konnte mich nicht daran erinnern dass sie mich jemals angeschrien hatte, ihre Worte hallten immer wieder in meinen Gedanken. Dann ließ sie mich los und verschwand mit wehenden Haaren aus dem Krankenflügel.
Mein Blick senkte sich auf meine Oberschenkel, hatte sie Recht? War ich wirklich so wie sie es gesagt hatte? War das geschehene wirklich nicht meine Schuld? Das viel mir schwer zu glauben, viel zu sehr war ich in das alles involviert.
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Seelenspiegel -Tom Riddle-
FanfictionHarry Potter FF| Spielt in Tom Riddles Schulzeit | Hogwarts, dort ist Katharina glücklich. Zusammen mit ihren Freunden führt sie ein nahezu perfektes Leben, ein Alltag, der von Hausaufgaben, Streichen, verbotenen Ausflügen sowie gelegentlichen Rei...