Kapitel 138 - Mahl bei den Slytherins

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Danke an @sandra_linh für die Namens Inspiration 😊

Es war für mich immer noch etwas befremdlich, dass so jemand unnahbares wie Tom Riddle, gerade mich zu mögen schien. Jemand der nicht lieben konnte, der normale Gefühle um so vieles schwächer spürte als ich, dennoch... musste ich ihm etwas bedeuten.

Sonst würde er nicht so viel für mich tun. Mir war klar, dass er nur wegen mir mit zum Abendessen kam, weil ich wohl nicht mehr zur großen Halle gegangen wäre, Tom wusste das, also löste er das ganze einfach so, dass mir gar keine andere Wahl blieb als ihm zuzustimmen, denn hätte er mich allein wieder aus der Bibliothek geschickt, hätte ich mich rigoros geweigert.

Nur war mir bei dem Gedanken, mit ihm am Tisch der Schlangen zu sitzen nicht sonderlich angenehm "aber du weißt schon, dann wenn unter normalen Umständen ein Schüler eines anderen Hauses am Slytherin Tisch sitzen würde, du ihn wahrscheinlich mit Punktabzug wieder verscheuchen würdest" harkte ich unsicher nach und beschleunigte meinen Gang etwas, da Tom wie meistens einen kleinen Vorsprung hatte.

Er warf mir einen skeptischen Seitenblick zu "Wenn du denkst die anderen würden mich für inkonsequent halten, brauchst du dich nicht zu sorgen" erläuterte er mir gewohnt ruhig und irgendwie glaube ich, dass es ihm Genugtuung verschafft, zu wissen, dass egal was er tut, sein Haus nicht an ihm zweifeln wird.

Pah, nein, dass glaubte ich keineswegs. Dass die Regeln in Slytherin anders waren als in den übrigen Häusern war mir wohl bekannt, schließlich war mir nicht erst einmal aufgefallen, dass seine Hauskameraden Tom allesamt zu gehorchen schienen, selbst die älteren Schüler schienen eine gehörige Portion Respekt vor dem Vertrauesschüler zu haben „mir ist wirklich nicht ganz wohl dabei" versuchte ich es erneut.

Doch der nächste Seitenblick den er mir zuwarf, machte alle meine Hoffnungen, dass er doch noch einlenken konnte zunichte. Frustriert seufzte ich „gut" gab ich schließlich nach und machte dieser sowieso aussichtslosen und zugegebener Maßen etwas Einseitigen Diskussion ein Ende. Hoffentlich würde Lea schon mit dem Abendessen fertig sein, bevor wir beide die große Halle betreten würden, denn auf eine Begegnung mit ihr konnte ich getrost verzichten.

Wir hatten die große Halle fast erreicht, als mir noch etwas einfiel und mich dazu brachte abrupt anzuhalten, einige Schritte weiter tat Tom es mir nach und betrachtete mich mit skeptischen Blick „stimmt etwas nicht" will er ungerührt wissen.

Kurz überlegte ich wie ich es sagen sollte, ohne dass ich seine Gefühle... okay, ich glaubte nicht das es irgendetwas gab, dass Toms Gefühle verletzten konnte „ich möchte nicht das unsere Beziehung vorgeführt wird"  stellte ich klar und schaute ihn eindringlich an.

Wieder wanderten seine Augenbrauen in die Höhe, entweder es lag an dem was ich die ganze Zeit sagte oder aber er tat dies heute Abend gerne „Was genau meinst du" sein Blick ist durchdringend und obwohl ich mir sicher bin, dass er meine Gedanken nicht liest fühlte ich mich irgendwie ungeschützt.

Fahrig streife ich mir mein Haar aus dem Gesicht „du bist kein Romantiker, da mache ich mir nichts vor, aber ich weiß noch was du damals am schwarzen See gesagt hast. Ich möchte nicht dass du gleich in der Großen hatte irgendetwas tust um jedem zu zeigen das ich jetzt zu dir gehöre" versuche ich zu erklären, stelle aber sofort fest, dass die Worte irgendwie seltsam gewählt sind.

Genau das sagt mir auch sein Blick, doch wie ich mir schon zuvor dachte war er keinesfalls gekränkt, sondern eher belustigt „tatsächlich bist du die letzte Person von der ich dachte, dass sie eine Beziehung im Geheimen möchte. So ungerne ich solche Worte von mir gebe, doch das ist keineswegs etwas das ich zulassen werde, du gehörst mir und das kann ruhig jeder Wissen" wären meine Worte so gemeint gewesen, wie sie sich wohl angehört haben mochten, wäre ich nun wohl ärgerlich gewesen, aber so? Bis auf diesen besitzergreifenden Unterton gefiel mir die Tatsache, dass er mich nicht verstecken wollte wirklich gut.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt